2024-05-08T14:46:11.570Z

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Heißer Zweikampf um Platz zwei

In der nördlichen Kreisliga B haben der SV Bredenborn und der TuS Lütmarsen die Vizemeisterschaft und den möglichen Relegationsplatz im Visier. Alle blicken aber auf den Bezirksligisten Warburger SV

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Kaum ist das eigene Spiel vorbei, da geht der Blick in die Bezirksliga. Julian Middeke und Stephan Zänger schielen mit ihren Teams auf einen möglichen Relegationsplatz in der Kreisliga B Nord. Wenn der Warburger SV den Bezirksliga-Klassenerhalt schafft, dann geht’s für den SV Bredenborn oder TuS Lütmarsen in die Relegation um das Ticket fürs Kreisoberhaus.

DAS RESTPROGRAMM
Der SV Bredenborn trifft nur noch auf Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Auf eigenem Platz gegen den FC Stahle II und den SV Bergheim dürften drei Punkte sicher sein. Strauchelt das Team beim SV Albaxen oder SV Holzhausen/Erwitzen am letzten Spieltag? „Ich gehe davon aus, dass wir jedes Spiel gewinnen müssen. Vermeintlich haben wir das einfachere Restprogramm. Aber wir müssen weiter in jedem Spiel unheimlich viel investieren“, sagt SVB-Trainer Julian Middeke.
Noch ein Spiel mehr hat der TuS Lütmarsen in der Hinterhand. Bei einem Sieg würde das Team von Stephan Zänger mit einem Punkt vor den Bredenbornern stehen. Doch es geht noch gegen Spitzenreiter Spvg. Brakel II. Und dieser könnte gegen den aktuellen Tabellendritten die Meisterschaft am 27. Mai perfekt machen. „Wir haben auch noch richtig starke Mannschaften wie den SV Alhausen/Pömbsen/Reelsen oder den TuS Amelunxen vor der Brust“, spricht Zänger die beiden nächsten Gegner an. Die vermeintlich einfachen Aufgaben gegen den TuS Godelheim und beim VfL Eversen zum Saisonabschluss dürften bei einem positiven Verlauf der nächsten drei Partien nur noch Formsache sein.
DER KONKURRENT
„Lütmarsen spielt eine sehr konstante Rückserie, lebt aber fast nur von Mario Multhaup und Dennis Preuß. Sie spielen viele lange Bälle und sind vom fußballerischen nicht so gut aufgestellt wie wir“, meint Middeke. Multhaup (37 Tore) und Preuß (16 Tore) haben zusammen deutlich mehr als die Hälfte der Tore (84) beim TuS erzielt.
Zänger sieht seine Mannschaft „spielerisch wesentlich stärker“. Bredenborn sei durch den breiten Kader gut aufgestellt und könne auch absolute Leistungsträger ersetzen. Das könne sein Team nicht kompensieren. „Bredenborn ist sehr kampfstark und hat dazu natürlich auch eine individuelle Klasse im Gesamtpaket“, meint der TuS-Coach.
DIE SCHLÜSSELSPIELER
Wenn Bredenborns routinierter Stürmer Markus Esche den Platz verlässt, sieht man diesem Kraftpaket einfach an, dass es immer viel investiert und marschiert wie kaum ein 18-Jähriger. Esche geht vornweg, führt die Mannschaft auch durch schwere Zeiten und ist auf dem Platz ein Typ für die Aktionen, wenn Robustheit gefragt ist. Der 34-Jährige traf zwar bisher nur elfmal in 21 Spielen, ist aber nicht wegzudenken.
Nicht umsonst trägt Mario Multhaup den Namen „Maschine“. Seine aggressive und zielstrebige Spielweise sorgt bei vielen Abwehrreihen für Angst. Zänger musste den Torjäger anfangs noch bremsen: „ Er lässt sich jetzt kaum noch provozieren. Mario besitzt bei mir alle Freiheiten. Ich vertraue ihm total, fordere aber Disziplin – das hat er sehr gut angenommen.“ Der 37-Tore-Mann hat natürlich noch nicht genug. In Richtung SV Bredenborn schickt der eine Kampfansage: „Bredenborn wird noch Punkte liegen lassen. Wenn wir unsere Leistung weiterhin so abrufen wie bisher in der Rückrunde und der Kader vollzählig ist, dann werden wir keine Niederlage mehr bekommen. Der zweite Platz kann nur uns gehören!“
DIE PERSONELLE SITUATION
Auf den schmerzhaften Abgang von Hussein Ahmad reagierte der SVB überraschend gut. „Ich habe in der Rückserie über 25 Spieler eingesetzt – auch viele aus der Zweiten. Wir halten im Verein zusammen und meistern auch solch schwierige Situationen gut“, so Middeke. Aufgrund der Doppelbelastung sieht er leichte personelle Probleme in seiner Mannschaft. Maximilian Gehrke und Markus Esche (muskuläre Probleme) sind angeschlagen und mussten daher auch zuletzt in Fürstenau schon in Durchgang eins vom Platz. „Wir müssen auch die gelben Karten im Blick haben“, weiß Middeke, der aktuell fünf Spieler im Kader mit vier Gelben verzeichnet.
Beim aktuellen Tabellendritten sieht es etwas schlechter aus: Christopher Speith, Jendrik Bilstein, Alex Cymbal, Vadim Druschinin und Chris Multhaup fehlten dem Team zuletzt verletzungsbedingt. Bei Speith und Bilstein können die Lütmarsener auf eine Rückkehr im nächsten Spiel hoffen. Cymbol dürfte es in dieser Spielzeit mit einer Zerrung noch packen. Für Chris Multhaup und Vadim Druschinin (beide Kreuzbandriss) ist die Saison bereits vorbei.
DIE RELEGATION
Beide Mannschaften sind abhängig vom Warburger SV. Sollte der Bezirksligist noch einen Sieg einfahren (in Borchen, gegen Neuenbeken), dann sollte der Klassenerhalt perfekt sein. Und dann dürfte sich auch der SV Bredenborn oder der TuS Lütmarsen auf ein Relegationsduell freuen. „Wir gucken jetzt erstmal nur auf unsere Aufgaben und nicht auf ein mögliches Entscheidungsspiel“, so Middeke. Auch Zänger legt den Fokus voll und ganz auf die nächsten fünf Spiele: „Es gibt doch noch keinen Grund dafür, einen möglichen Relegationsgegner zu beobachten.“
DIE B-LIGA-SÜD
Sechs Spiele stehen für die SG Scherfede-Rimbeck-Wrexen (48 Punkte), den SuS Gehrden/Altenheerse (47 Punkte), FC Großeneder/Engar (42 Punkte) und TuS Willebadessen (40 Punkte) noch auf dem Programm. Viele Trainer schätzen die Süd-Staffel etwas schwächer ein. Doch spätestens nach der überraschenden Niederlage der Spvg. 20 Brakel II in der Vorsaison gegen den FC Neuenheerse/Herbram (0:1) im Relegationsspiel dürften die Nord-Vereine gewarnt sein.

Das sagen die Trainer der anderen Spitzenteams

Andreas Struck (Spvg. 20 Brakel II): „Das wird eine enge Kiste bis zum letzten Spieltag. Beide Mannschaften stehen vor einem ähnlichen Restprogramm und sind vom Niveau her gleich auf. Bredenborn kommt mehr über das Mannschaftliche. Lütmarsen lebt gerade in der Offensive von Spielern, die auch an schlechten Tagen ein Spiel alleine entscheiden können.“
Tobias Brenneke (TuS Lüchtringen): „Lütmarsen darf sich auch in Brakel keinen Ausrutscher erlauben, da Bredenborn das vermeintlich leichtere Restprogramm hat. Bredenborn zeigt sich konstant und gewinnt auch die engen Spiele. Daher bleibt es bis zum letzten Spieltag spannend, mit besserem Ausgang für Lütmarsen.“
Rudi Hake (TuS Amelunxen): „Lütmarsen wird den Schwung mit dem neuen Trainer weiter nutzen. Ich denke, dass sie am Ende den längeren Atem haben werden und sich den zweiten Platz sichern. In der Relegation machen sie dann den Aufstieg perfekt.“
Christian Föckel (SV Drenke): „Ich sehe Lütmarsen leicht im Vorteil, da sie noch ein Spiel weniger haben. Spielerisch gesehen befinden sich beide Mannschaften auf einem Level. Es bleibt bis zum Ende ein offenes Rennen um den möglichen Relegationsplatz.“
Thorsten Diekmann (SV FürstenauBödexen): „Der TuS Lütmarsen wird sich durchsetzen. Sie spielen in der Rückserie den aggressivsten und anschaulichsten Fußball. Wenn die Lütmarser die nächsten beiden Spiele gewinnen, dann haben sie den zweiten Rang sicher. Denn die Bredenborner werden noch straucheln.“

Aufrufe: 017.5.2018, 12:00 Uhr
Rene WenzelAutor