2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Kopf an Kopf im Nachholspiel: David Zulauf vom TSV Lengfeld (links) und der Nauheimer Domenico Lombardo.	Foto: Thomas Zöller
Kopf an Kopf im Nachholspiel: David Zulauf vom TSV Lengfeld (links) und der Nauheimer Domenico Lombardo. Foto: Thomas Zöller

Turbulentes 3:2 in Lengfeld

Gruppenliga Darmstadt: TSV gewinnt Nachholspiel gegen Nauheim durch umstrittenen Elfmeter und Tor in der Nachspielzeit

Eiligen Schrittes verließ Norman Harth das Spielfeld, außer sich vor Wut über eine völlig unnötige Niederlage. „Wir sind einfach zu dumm, so eine scheiß Führung einfach mal über die Zeit zu bringen“, schrie der Stürmer des SV 07 Nauheim heraus. Gerade hatte der Fußball-Gruppenligist am Donnerstagabend beim TSV Lengfeld mit 2:3 (0:0) verloren. Und das trotz zweimaliger Führung und durch zwei Gegentore in den Schlussminuten.

TSV Lengfeld - SV 07 Nauheim 3:2 (0:0)

„Das tut uns richtig weh“, sagte Trainer Christian Lang dazu. Besonders eine Szene in der 87. Minute schmerzte: Ein „ganz billiger Elfmeter“ (Lang) brachte dem TSV das 2:2. Denn Domenico Lombardo fällte den Lengfelder Max Messerschmitt am Strafraumeck. „Wenn ein Gegenspieler schon vom Tor wegläuft“, sagte der Trainer dazu, „dann bleibe ich so auf Abstand, dass da nichts passiert“. TSV-Torjäger Thorsten Helfmann bedankte sich mit seinem Strafstoßtreffer. Zu dem Zweikampf hätte es aber gar nicht mehr kommen dürfen, weil unmittelbar zuvor Tino Fuhrmann von Helfmann weggestoßen wurde. Statt auf Freistoß für Nauheim zu entscheiden, ließ Schiedsrichter René Enzmann weiterspielen.

Ob dieser emotionalen Sekunden verloren die Gäste die Besonnenheit. Statt wenigstens ein Unentschieden über die Zeit zu retten, lösten sie ihre Defensivordnung auf. Das Nauheimer Durcheinander nutzte Lukas Schreiber in der dritten Minute der Nachspielzeit, um nach einer Ecke auch noch das dritte TSV-Tor zu schießen.

Während sich die Lengfelder mit dem Sieg erst einmal ins tabellarische Mittelfeld verabschiedet haben, verharrt der SV 07 auf dem viertletzten Platz mit jetzt sieben Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsrang. Den Blau-Weißen bleibt als Ziel, noch zwei weitere Teams hinter sich zu lassen – in der Hoffnung, dass es nicht zur Höchstzahl von sechs Absteigern kommt.

Nach ausgeglichener, ereignisarmer erster Halbzeit ging es erst im zweiten Durchgang so richtig zur Sache. Drei Minuten nach der Pause lief Deniz Celik in der Nauheimer Hälfte los, ließ sich nicht stoppen, und seine Flanke donnerte Harth als Dropkick in den Torwinkel – 0:1. Sein Sturmpartner Fabio De Leo, der sich kurz zuvor eine Oberschenkelzerrung zugezogen hatte, schaute sich den spektakulären Treffer jenseits des Feldes an.

In der Freude über den Harth-Hammer vernachlässigten die Nullsiebener aber das Verteidigen. Im direkten Gegenzug ließen sie Cengiz Gencer großzügig Raum, bis der Mittelfeldspieler sein Dribbling mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze abschloss – 1:1 (49.). „Das war auch so eine Schlüsselszene in diesem Spiel“, sagte Lang.

In der folgenden Viertelstunde verhinderte Torhüter SV-Andreas Ries mit Glanztaten das 2:1. Für diese Führung sorgte auf der Gegenseite Tino Fuhrmann mit seinem ersten Ballkontakt. Gerade eingewechselt, köpfte er eine Ecke von Yasin Kapucu ein (76.).

Was sich der SV 07 leidenschaftlich kämpfend aufgebaut hatte, verspielte er in der Schlussphase mit Abwehrpatzern. Doch Lang blickte nach vorne: „ So lange rechnerisch im Abstiegskampf noch nichts entschieden ist, gibt es keinen Grund aufzugeben.“

Aufrufe: 019.4.2019, 19:23 Uhr
Dirk WinterAutor