2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Stark am Ball selbst mit dem Kopf: 1,69-Meter-Mann Richie Halili (links). Foto: Rudi Apprich
Stark am Ball selbst mit dem Kopf: 1,69-Meter-Mann Richie Halili (links). Foto: Rudi Apprich
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Spatzen verlieren gegen Kassel Nerven und Punkte

3297 Zuschauer sehen 1:2-Niederlage und drei Platzverweise

3297 Zuschauer sehen eine 1:2-Niederlage des Fußball-Regionalligisten SSV Ulm 1846 und drei Platzverweise, darunter einen für Hessen Kassel.

Ein Start nach Maß, ein Ende mit Schrecken. Die Regionalliga-Begegnung am Freitagabend im Donaustadion zwischen dem SSV Ulm 1846 Fußball und dem KSV Hessen Kassel bot alle Facetten, die der Fußball nur bieten kann. Die Gastgeber führten nach nur drei Minuten vor der guten Kulisse von 3297 Zuschauern durch einen Treffer von Nidriqim Halili, um am Ende als 1:2-Verlierer vom Platz zu schleichen. Als das Resultat durch den Schlusspfiff von Simon Karcher (Karlsruhe) besiegelt war, waren nur noch neun Ulmer und zehn Mann aus Kassel auf dem Rasen.

Es war eine „wundersame“ Begegnung im Donaustadion. Die erste erstaunliche Begebenheit: „Richie“ Halili, der mit 1,69 Meter kleinste Mann auf dem Platz, schraubte sich nach Flanke von Luca Graciotti hoch in die Luft und markierte per Kopf das schnelle 1:0. „Kopfballtore habe ich zuletzt gemacht, als wir alle gleich groß waren“, sagte der quirlige Kleine – also in der Jugend. Seit er aufhörte zu wachsen, war dem 24-Jährigen bei den Aktiven ein solcher Treffer bislang nie gelungen.

Genutzt hat er den Spatzen nichts. Sie verloren den Zugriff auf das Spiel, kassierten ebenfalls durch ein Kopfballtor von Lucas Albrecht (28.) den Ausgleich und verloren im emotionalen, mitunter auch hart geführten zweiten Durchgang die Nerven. Ausgerechnet zwei Routiniers, die Ex-Heidenheimer Alper Bagceci und Tim Göhlert, gingen mit schlechtem Beispiel voran. Zuerst verursachte Göhlert durch Halten des Gegners einen Foulelfmeter, den Albrecht mit seinem zweiten Tor sicher zum 2:1 für Kassel nutzte. Dann leistete sich der bereits gelbverwarnte Bagceci im Mittelfeld ein weiteres Foul und flog mit Gelb-Rot vom Platz.

In der Nachspielzeit drohte die Lage gar zu eskalieren. Der hektisch agierende Schiedsrichter schickte den eingewechselten Johannes Reichert wegen groben Foulspiels und Gästespieler Yassine Khadraoui, der im mittlerweile entstandenen Rudel einem Ulmer an den Hals griff, wegen Tätlichkeit vom Platz.

„Der ‚neutrale Mann’ hat viel Hektik ins Spiel gebracht, was gar nicht nötig war“, sagte Kassels Trainer Tobias Cramer. Kollege Stephan Baierl wollte nicht allein dem Schiedsrichter die Schuld an der fünften Heimniederlage dieser Saison zuschieben. „Wir sind selbst schuld. Wir dürfen uns nicht von äußeren Umständen irritieren lassen.“

Aufrufe: 08.4.2017, 09:06 Uhr
SWP / Gerold KnehrAutor