»Die negativen Erlebnisse ausblenden«

FuPa: Hallo Stefan. Bevor wir zur noch jungen Saison kommen ein kleiner Rückblick. Wie war das letzte Jahr für Dich und die "kleinen Wölfe"?

Stefan Koch: Hallo, in der letzten Saison landeten wir auf dem siebten Tabellenplatz mit 30 Punkten, was bis dato das beste Ergebnis einer 2. Mannschaft der SpVgg ist und darauf war man in unseren Reihen natürlich auch ein wenig stolz, da mit dem guten Abschneiden und dem Aufstieg unserer Ersten ein wirklich gutes Gesamtergebnis erzielt werden konnte. Für mich persönlich war die letzte Saison nicht immer glücklich, da ich mich bei einem Einsatz in der ersten Mannschaft in Bernhardswald am Knie verletzte und von daher einige Wochen ausfiel. Ansonsten waren wir mit der letzten Saison sehr zufrieden.

FuPa: Hat sich euer Kader im Vergleich zum Vorjahr verändert?

Koch: Naja in der vergangenen Saison konnte man bei uns nicht wirklich von einem festen oder eingespielten Kader reden, da wir Aushilfen der AH und 1. Mannschaft erhielten, worüber wir natürlich sehr dankbar sind, und insgesamt 48 Spieler einsetzten. Von unseren Stammkräften hat uns unser bester Torschütze Christian Kießlinger leider in Richtung Holzheim verlassen und hat dort seine Torjägerqualitäten in der A-Klasse 3 bewiesen. Bereits gegen Ende der letzten Saison verstärkte uns Andreas Kumpfmüller, der sich aufgrund der Verletztenmisere mittlerweile zu einem absoluten Leistungsträger in unserer 1. Mannschaft entwickelt hat. Mit Thomas Amann konnten wir einen Spieler reaktivieren der zuletzt im Juniorenbereich für die Wölfe aktiv war und mit Daniel Staudigl haben wir einen sehr talentierten Stürmer hinzubekommen, der beim Testspiel in Laub und am vergangenen Sonntag in Brunn seine Qualitäten unter beweis stellen konnte.

FuPa: Wirkt sich der Aufstieg eurer ersten Mannschaft auf euch aus? Wenn ja, wie?

Koch: Wir sehen uns als eine geschlossene Einheit und von daher ist natürlich jeder Stolz auf den Erfolg der vergangenen Spielzeit. Es wirkt sich insofern auf beide Teams aus, dass natürlich gerade bei den akuten Verletzungssorgen, die uns im Moment plagen, die Spieler aus dem zweiten Glied etwas mehr gefordert sind und auch einige Akteure, die im Normalfall in der zweiten Mannschaft spielen, auch im Kreisklassenteam eingesetzt werden. Es gilt für beide Teams, dass wir die Aufstiegseuphorie in die neue Saison mit herüberziehen, dann kann sich das natürlich auch beflügelnd auf uns auswirken.

FuPa: In der aktuellen Saison kommt ihr nicht sonderlich in Tritt mit zwei Niederlagen zum Start. Wo mangelt es im neuen Jahr?

Koch: Nun ja, das kann ich mir im Moment selbst nicht so recht erklären. Am ersten Spieltag lag es mit Sicherheit daran, dass uns 6 Spieler fehlten und wenn diese Spieler die absoluten Leistungsträger sind, ist es natürlich schwierig ein Spiel zu erfolgreich zu gestalten. Am vergangenen Sonntag in Brunn stimmte leider nichts zusammen und gerade in der ersten Halbzeit hatten wir große Probleme das Spiel in den Griff zu bekommen, was dann in der zweiten Hälfte ein wenig besser wurde. Jedoch war nach einem 4-Tore Rückstand der Siegeszug bereits zur Pause abgefahren.

FuPa: Grade für dich als Torwart sind neun Gegentreffer in zwei Spielen natürlich bitter. Kannst du so etwas einfach wegstecken, wenn es am Sonntag vier- bis fünfmal klingelt?

Koch: Natürlich ist es so, dass ich so ein Ergebnis nicht einfach vergessen kann, da ich ein äußerst selbstkritischer Spieler bin und im Nachhinein denke, dass ich vielleicht ein Tor hätte verhindern können. Nach dem Spiel in Painten denke ich konnte ich mir keine Vorwürfe machen und bei dem Spielverlauf kann ich auch ausnahmsweise mit 4 Kisten des Gegners leben. Nichtsdestotrotz gilt es aber, die vergangenen Spiele und negativen Erlebnisse auszublenden und den Kopf für das erste Heimspiel gegen Kallmünz frei zu bekommen.

FuPa: Überhaupt: Wie wird man Torhüter in Wolfsegg?

Koch: Naja als meine „Karriere“ der Reserve begann, spielte ich meist als Stürmer oder auf der Außenbahn im Mittelfeld, jedoch hatten wir auf dieser Position immer wieder Probleme und ich habe mich in der Rückrunde der Saison 09/10 dazu entschlossen, mit dem Torwarttraining zu beginnen, da ich bereits im Kleinfeldjugendbereich auf der Torhüterposition gespielt habe.

FuPa: Wer sind für Dich die Favoriten auf den Aufstieg in der B-Klasse 5? Und wo landet ihr?

Koch: Ich denke, dass es in diesem Jahr schwerer zu sagen ist als in der vergangenen Spielzeit, als mit Pirkensee/Ponolz II eine Mannschaft an der Spitze alleine ihre Kreise zog. Ich sehe in diesem Jahr die DJK Haugenried weit vorne, da dieses Team in den letzten drei Jahren 2 mal Dritter und einmal Vierter war. Rechnen muss man natürlich auch mit Eichlberg, da ein Absteiger immer Favorit um den Aufstieg ist. Schwer einzuschätzen sind auch die beiden Liganeulinge aus Hemau, die ihre Offensivqualitäten bereits eindrucksvoll unter Beweis stellten, sowie Aichkirchen, die erst 2 Gegentore kassierten. Ich denke jedoch, dass es bis zum letzten Spieltag spannend bleibt und niemand eine frühzeitig eine Meisterfeier planen kann. Wenn bei uns alles optimal läuft und die Verletztenliste bei beiden Teams endlich kürzer wird traue ich uns auf jeden Fall einen Platz unter den ersten 5 der Tabelle zu. Zudem ist es unser Ziel, dass wir ähnlich wie in der vergangenen Saison unsere Heimstärke ausspielen, da wir in der Vorsaison den Großteil der Punkte die wir holten auf heimischem Platz einfahren konnten.

FuPa: Redet man bei Wolfsegg II auch von einem Aufstieg in absehbarer Zeit oder konzentriert sich im Moment alles im Verein auf den Klassenerhalt der Ersten?

Koch: Mein großer Traum wäre es schon, dass wir mit der zweiten mal ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden können, jedoch muss das primäre Ziel natürlich sein, dass unsere Erste schnellstmöglich die ersten Punkte in der Kreisklasse einfährt, um das Ziel Klassenverbleib zu verwirklichen. Da dieses Vorhaben aufgrund der Ligareform zur kommenden Spielzeit nicht unbedingt leichter wird, möchte ich in der laufenden Spielzeit nicht daran denken mit der zweiten Mannschaft einen Spitzenplatz zu ergattern, wobei ich es natürlich auch gerne mitnehmen würde, falls es doch der Fall sein sollte.

FuPa: Vielen Dank, Stefan, für das Interview. Dir und der SpVgg weiterhin alles Gute.