2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielvorbericht
Frank Schmidt (r./hier neben Braunschweigs Torsten Lieberknecht) ist seit elf Jahren Trainer des 1. FC Heidenheim. Das sagt viel über die Kontinuität, mit der sich die Schwaben zu einem stabilen Zweitligisten entwickelt haben. Diesen Weg will auch die SpVgg Unterhaching gehen. Foto: dpa
Frank Schmidt (r./hier neben Braunschweigs Torsten Lieberknecht) ist seit elf Jahren Trainer des 1. FC Heidenheim. Das sagt viel über die Kontinuität, mit der sich die Schwaben zu einem stabilen Zweitligisten entwickelt haben. Diesen Weg will auch die SpVgg Unterhaching gehen. Foto: dpa

Pokal gegen Heidenheim: Party-Time im Hachinger Sportpark

SpVgg empfängt Zweitligist

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Im Unterhachinger Sportpark wurden die Werbebanden ausgetauscht. Das heißt: Es ist DFB-Pokal-Zeit. An diesem Samstag empfangen die Hachinger den Zweitligisten 1. FC Heidenheim. Anstoß ist um 15.30 Uhr.

Die neuen Werbebanden erstrahlen in einem grünen Hintergrund, der DFB-Farbe. Die Handwerksarbeiten sind an den Hachinger Spielern nicht spurlos vorbeigegangen. „Wenn das Stadion grün eigedeckt wird, fängt es an zu Kribbeln“, sagt Hachings Kapitän Josef Welzmüller. In den letzten Jahren haben die Hachinger erfolgreiche Pokalspiele abgeliefert und ein großes Pokalfieber entfacht. Im Vorjahr unterlagen die Rot-Blauen dem Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 nur knapp im Elfmeterschießen mit 2:4. Eine Saison zuvor kegelten die Hachinger als Regionalligist im heimischen Sportpark sowohl den Bundesligisten FC Ingolstadt (2:1) als auch den damaligen Zweitligisten und heutigen Champions League-Teilnehmer RB Leipzig (3:0) aus dem Wettbewerb. Erst im Achtelfinale war nach einem packenden Spiel gegen Bayer Leverkusen (1:3) Schluss.

Auch diesmal hofft der Drittligist auf eine Überraschung gegen den aktuellen Zehnten der 2. Liga. „Wir sind im Pokalmodus. Der Gegner ist in der klaren Favoritenrolle. Uns ist es in so einer Situation immer gelungen, unsere Leistung auf den Platz zu bringen. Wir wollen erhobenen Hauptes vom Feld gehen. Es ist eine kleine Wahrscheinlichkeit da, dass wir in die nächste Runde einziehen“, formuliert SpVgg-Cheftrainer Claus Schromm das Ziel.

Mit dem Gegner haben sich die Rot-Blauen intensiv beschäftigt. Co-Trainer Sebastian Friedl hat eine Videoanalyse vom Nachholspiel der Mannschaft aus der Kreisstadt im Osten Baden-Württembergs am Mittwoch gegen Erzgebirge Aue (2:1) erstellt. „Vor dem Gegner habe ich höchsten Respekt. Was sie die letzten Jahre und Jahrzehnte gemacht haben, ist schon sehr stark. Sie haben sehr gute und clevere Neuverpflichtungen getätigt und sind sehr bodenständig. Für uns ist es ein kleines Vorbild, mit welcher Ruhe dort im personellen Bereich gearbeitet wird. Heidenheim hat sich zu einem stabilen Zweitligisten entwickelt“, sagt Schromm.

Kontinuität weist der einstige Gegner der SpVgg zu den Drittliga-Zeiten zwischen 2009 und 2014 auf der Trainerbank vor wie kaum ein anderer Profiverein. Frank Schmidt geht bereits in seine elfte Saison bei den Heidenheimern. Und auch im stark besetzten Kader mit den ehemaligen Hachingern Dominik Widemann und Robert Glatzel gibt es vereinstreue Spieler wie den herausragenden Kapitän Marc Schnatterer, der schon seit 2008 beim FCH ist. Die Hachinger werden mit einer ähnlichen Startaufstellung wie zuletzt beim 2:2 in der Liga gegen Fortuna Köln versuchen, auch diesmal eine Pokaleuphorie zu entfachen. Nicht mit von der Partie ist so wie zuletzt in der Liga erneut Maximilian Nicu, der wegen einer komplexen Leisten-, Adduktoren- und Schambeinverletzung wohl noch länger ausfallen dürfte. Ob Jim-Patrick Müller einsatzfähig ist, sollte sich laut Schromm erst nach dem Abschlusstraining klären. Den Mittelfeldspieler plagen muskuläre Probleme im Oberschenkel.

Eine Rolle spielen dürfte hingegen diesmal auch wieder Top-Joker Stefan Schimmer. Der in der Liga bereits zweimal nach Einwechslungen erfolgreiche Hachinger Sommer-Neuzugang blickt freudig auf sein erstes DFB-Pokalspiel voraus. „Ich bin gespannt auf die Atmosphäre“, sagt der in Spielerkreisen „Bomber“ genannte Stürmer. Auf ein erneutes Joker-Tor würde sich der Allgäuer freuen. „Es wäre natürlich schön, wenn man da auch trifft. Aber es ist egal, wer trifft, wenn wir eine Runde weiterkommen sollten. Unabhängig vom Spielausgang ist die Vorfreude groß, dass im Unterhachinger Sportpark fast auf ein Jahr genau nach dem knapp verlorenen Spiel gegen Mainz wieder das Pokalfieber ausbricht. „Wir freuen uns wahnsinnig, dass es wieder soweit ist“, sagt Schromm.

Aufrufe: 012.8.2017, 09:52 Uhr
Münchner Merkur (Süd) - Robert M. FrankAutor