2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Sven Leifer

10 Dinge, auf die ich mich beim nächsten Stadion-Besuch freue

Serie von Fussball Vorort / FuPa Oberbayern

Wann dürfen die Fans wieder ins Stadion? Niemand kann die Frage im Moment seriös beantworten. Doch schon jetzt steht fest: Es gibt Dinge, auf die man sich freuen kann.

München - Vom Fußball-Training oder gar einem Spiel kann man im Moment nur träumen. Wann und wie es in Zeiten des Coronavirus mit dem beliebtesten Sport Deutschlands weitergeht, ist im Moment nicht absehbar.

Hoffentlich können Millionen Menschen bald wieder ihrem Lieblingshobby nachgehen. Das Team von Fussball Vorort / FuPa Oberbayern ist jetzt schon Feuer und Flamme, dass es irgendwann wieder losgeht. Deshalb wollen wir eine Serie nach dem Motto „Die 10“ starten, wo wir uns auf oder über Dinge freuen, die mit der schönsten Nebensache der Welt zu tun haben.

Im diesem Teil träumt Jörg Bullinger vom nächsten Besuch im ausverkauften Stadion.

Vorfreude auf den nächsten Stadionbesuch

Was einem fehlt, fällt einem meistens ja dann erst auf, wenn es nicht mehr da ist. Für viele Fans schmerzt der Liebesentzug, der Fußball-Rhythmus Samstag – Mittwoch ist gebrochen und niemand weiß, wie lange es keine Besuche mehr im Stadion oder zumindest Geisterspiele im TV geben wird. Im Moment gibt es natürlich wichtigere, existenzielle Probleme, die gelöst werden müssen. Dennoch darf oder muss es vielleicht sogar Dinge geben, auf die man sich freuen kann und will.

Im Moment sind die Erinnerungen noch frisch ans das letzte Stadionerlebnis. Im Kopf sind noch die Bilder vom Stadion, tobenden Fans, Torjubel und den Bieren. Es gibt Dinge, auf die man schon wieder hinfiebern kann. Hier sind zehn mögliche Highlights vom nächsten Spiel vor ausverkauftem Haus.

1. Anfahrt zum Stadion

Das Trikot sitzt, der Schal wärmt. Mit einer Halben in der Hand geht es zum Treffpunkt mit Kumpels. Die Stimme wird mit dem Wegbier geölt. In der U-Bahn oder im Bus ist es wie immer überfüllt, es drängen sich Scharen an Fans, die schon vor dem Gang ins Stadion keinen Zweifel daran lassen, für wen ihr Herz schlägt. Die letzten Meter auf dem Weg ins Stadion sind immer etwas besonderes. Es kribbelt und die Vorfreude ist groß.

2. Der Weg in die Kurve

Nach den Einlasskontrollen geht es ab in den Block zum Platz. Das Kribbeln nimmt zu. Der typische Stadionduft füllt die Nasenlöcher. Die letzten Stufen und endlich ist er da: Der Blick aufs Spielfeld auf den wunderschönen grünen Teppich. Das unnütze Geplärre aus den Lautsprechern mit jeder Menge Werbung bzw. Sponsoring – geschenkt!

3. Die Teams betreten den Rasen

Es ist immer das erste Anzeichen, dass es bald losgeht. Die Teams kommen erstmals aus dem Katakomben. Wer traut sich zuerst raus? Die Heimelf, die mit großem Applaus empfangen wird oder die Gäste, die sich wie immer ein Pfeifkonzert gefallen lassen müssen? Egal, wenn die Masse zum ersten Mal für Stimmung sorgt, kommt die Gänsehaut ganz schnell.

4. Die Aufstellungen

22 Namen! Traditionell beginnt der Stadionsprecher mit den Gästen. Man muss genau hinhören, wenn man wirklich wissen will, wen der Trainer aufgestellt hat. Ein Blick zur Anzeigetafel schadet sicher nicht, nachdem die Heimfans die gegnerische Elf niedergebrüllt und -gepfiffen haben. Dann kommen die Hausherren. Die Musik wird noch mal eine Ecke lauter gedreht. Jetzt hat auch der Stadionsprecher auf einmal mehr Sound und schreit im Einklang mit den Fans die Namen heraus. Wieder Gänsehaut! Die Fans stimmen die ersten Lieder an. Bald wird angepfiffen.

5. Stadionwurst und Bier

Jetzt wird es Zeit! Vor dem Anpfiff muss die obligatorische Stadionwurst her. Vom Grill, alles andere will kein Mensch. Auch den ganzen Schnickschnack mit Pommes, Pizza und was heute alles verkauft wird. Rote Wurst, Semmel, Senf reichen völlig aus, um glücklich zu sein. Beim Anstehen duftet es schon nach Grill. Damit‘s nicht ganz so trocken ist, wird noch eine Halbe geordert. Aber nicht zu früh, sonst muss vor der Halbzeit vielleicht nochmal jemand Nachschub holen.

Ein Highlight bei jedem Stadionbesuch: Ein Wurst in der Semmel mit Senf.
Ein Highlight bei jedem Stadionbesuch: Ein Wurst in der Semmel mit Senf. – Foto: mis

6. Die Mannschaften laufen ein

Die Einlaufkinder sind schon ganz hibbelig. Die Stars kommen und nehmen die Kids an der Hand. Die Hymne ertönt, der Schiedsrichter schnappt sich den Ball und führt die beiden Teams aufs Feld. Das Stadion bebt zum ersten Mal. Alle stehen und klatschen bis die Hände weh tun. Die Teams stellen sich auf, Handshake vor dem Spiel. Die beiden Kapitäne rücken ihre Wimpel heraus, der Gäste-Spielführer darf aussuchen, bevor der Schiedsrichter die Münze wirft. Die Teams bilden nochmal einen Kreis, gleich rollt die Kugel.

7. Anpfiff

Der Schiedsrichter nimmt die Pfeife in den Mund, hebt den Arm und ab dafür. Kaum rollt der Ball, fangen die Einpeitscher in den Fankurven auch schon an und die Stimmung nimmt Fahrt auf. Beide Lager versuchen aus vollen Kehlen, die eigene Mannschaft stark zu singen. Der erste Ballgewinn wird gefeiert, der erste Doppelpass auch. Bei „Steht auf...“ erhebt sich das ganze Stadion.

8. Das erste Tor

Ein traumhafter Freistoß? Eine feines Solo? Eine Standardsituation? Reingewurstelt? Ein Elfer? Ein Eigentor? Eine Kopfball-Granate nach Flanke vom Flügel? Völlig egal, Hauptsache das Ding ist drin. Die Strategen in Köln haben auch nichts zu meckern und jeder gönnt sich einen Schluck, klatscht mit dem Nebenmann ab oder schmollt mit verschränkten Armen, falls der falsche Verein eingenetzt hat.

9. Der Schlusspfiff

Die üblichen drei Minuten, die angezeigt wurden, sind abgelaufen. Der Schiedsrichter schaut auf die Uhr und überlegt, ob er die nächste Aktion noch laufen lässt. Er hat genug gesehen, nimmt seine Pfeife in den Mund und beendet das Spiel. Wahrscheinlich reißen elf Spieler, die dazugehörige Bank und die eigenen Fans die Arme in die Höhe und schreien die Freude raus. 90 Minuten Kampf, Leidenschaft, Stimmung, Emotionen und hoffentlich Tore sind vorbei.

10. Heimweg und Vorfreude

Schön war es mal wieder. Auf die Gänsehaut folgt der Gänsemarsch. Aus dem Stadion zur U-Bahn, zum Bus oder zu Fuß zu gehen, nervt immer noch. Die Wildbiesler rund ums Stadion haben nach wie vor keine Hemmungen, wo soll „es“ auch hin. Die Vorfreude auf das nächste Stadionerlebnis ist schon im Hinterkopf. Dann wird wieder bei 0:0 von vorne angefangen.

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Aufrufe: 023.3.2020, 10:50 Uhr
Münchner Merkur / tz / Jörg BullingerAutor