2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Der letzte Auftritt vor der Winterpause in Lappersdorf macht dem BSC Woffenbach (l.) Mut.
Der letzte Auftritt vor der Winterpause in Lappersdorf macht dem BSC Woffenbach (l.) Mut. – Foto: Stefan Glötzl

Die letzten beiden Plätze scheinen vergeben

Während Woffenbach noch aufs „rettende Ufer“ schielt, sind Grafenwöhr und Pfreimd ein paar Spiele vor Schluss so gut wie abgestiegen.

Ein Großteil der Aufsteiger tat sich während der vergangenen Jahre ungemein schwer, in der Landesliga Mitte Fuß zu fassen. Für viele von ihnen ging es direkt wieder eine Etage tiefer. Auch diese Saison wird das Bild in der unteren Tabellenhälfte von Neulingen geprägt. Wir blicken auf die sportliche Situation des BSC Woffenbach, des SV Grafenwöhr sowie der sich in der zweiten Landesligasaison befindlichen SpVgg Pfreimd.

Der Relegationszone noch entfliehen

Klar, nach dem Durchmarsch von der Kreis- in die Landesliga kommt die laufende Saison für den BSC Woffenbach einem Abenteuer gleich. Im alten Jahr machten die Schützlinge von Andreas Nigl ihre Sache ganz gut, hielten gegen die meisten Gegner mit und erkämpften sich insgesamt neun wichtige Siege. Heuer lief es, mit dem quasi identischen Kader, weniger gut. Wichtige Spiele gegen die direkte Konkurrenz aus Straubing und Neukirchen b. Hl. Blut gingen verloren, zwischendrin bekam der BSC gegen Ettmannsdorf und Bad Kötzting auf die Mütze. Mut macht der letzte Auftritt vor der Winterpause, als die Mannschaft eine starke zweite Halbzeit in Lappersdorf ablieferte. Die wurde allerdings nicht belohnt. Der Endstand von 2:1 für den TSV bedeutete für die Neumarkter die fünfte Niederlage im fünften Ligaspiel 2020.

Noch aber sind die Nichtabstiegsplätze in greifbarer Nähe: Bei drei Punkten Rückstand hat der BSC noch ein Nachholspiel mehr als die meisten Konkurrenten zu absolvieren. Coach Andreas Nigl bleibt optimistisch, weiß aber, dass die Konkurrenz nicht schläft. Der Klassenerhalt käme sicherlich einer positiven Überraschung gleich – und wäre das perfekte Abschiedsgeschenk von bzw. für Nigl. Das Woffenbacher Urgestein verabschiedet sich am Saisonende nämlich und stellt sich einer neuen Aufgabe.


Grafenwöhr verlor die Schlüsselspiele

Die Aufsteiger der Oberpfälzer Bezirksliga Nord hatten es in den letzten Jahren ungemein schwer, sich in der Landesliga zu etablieren. Meist ging es im darauffolgenden Jahr direkt wieder eine Etage nach unten. Das gleiche Schicksal droht Grafenwöhr. Mit 20 Zählern liegt der SV TuS/DJK aktuell auf einem direkten Abstiegsplatz. Die Relegationszone ist dabei bereits zehn Punkte entfernt. Bei nur noch 18 zu vergebenden Punkten dürfte dieser Rückstand wohl kaum noch aufzuholen sein, zumal die Mannschaft aus dem Landkreis Neustadt/Waldnaab schon 28 Spiele absolviert hat.

Dabei hätte das Sportjahr 2020 nicht besser beginnen können, auch wenn die Sommerabgänge von Zawal, Kaufmann und Torwart Wiesnet schmerzten. Denn gleich nach dem Re-Start wurde der FC Tegernheim deutlich mit 4:0 besiegt. Viele glaubten hier schon den Beginn einer Aufholjagd gesehen zu haben, unter dem neuen Trainer Martin Kratzer. Doch daraus wurde nicht, denn in den weiteren vier Spielen setzte es jeweils Niederlagen. Dabei verlor man stets gegen Gegner aus dem hinteren Tabellendrittel, wie die SpVgg Lam, den TSV Bad Abbach oder auch den TSV Bogen. Einzig gegen die Fortuna Regensburg trat Grafenwöhr als Außenseiter an. Der Ligaverbleib würde einem kleinen Wunder gleichen.


Längst wird für die Bezirksliga geplant

Dass es die SpVgg Pfreimd in dieser Saison erwischen wird, war für viele Experten bereits vor der Saison klar. Schon im letzten Jahr glich der Klassenerhalt mit nur 16 eingesackten Punkten einem Fußballwunder. Man hatte Glück, dass es nur einen Direktabsteiger gab. und dass eben mit dem SV Hutthurm eine Mannschaft in der Liga war, die überhaupt nicht konkurrenzfähig war und es am Ende auf nur vier Saisonpunkte brachte. In der Relegation rettete sich die SpVgg gegen den FC Kosova in die zweite Runde, wo sie sich mit zwei Unentschieden gegen den VfB Bach dank der Europapokalregel den Klassenerhalt sicherte.

In dieser Saison wird der Abstieg unausweichlich sein. Zur Winterpause hat Tobias Bernklaus Truppe auf den Relegationsrang 20 Punkte Rückstand, bei noch 21 zu vergebenden Punkten ist der Abstieg faktisch besiegelte Sache. So gilt es für die SpVgg im neuen Jahr einzig, sich noch anständig aus der Liga zu verabschieden. Und dann in der Bezirksliga wieder für mehr Furore zu sorgen, wo die SpVgg sicherlich auch wieder mehr zu feiern haben dürfte als in den letzten beiden Spielzeiten in der Landesliga.

Aufrufe: 01.12.2020, 14:30 Uhr
Florian Würthele und Thomas MühlbauerAutor