2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Bei der SpVgg Lam begann und endete Wolfgangs Spielerkarriere (hier gegen den TSV Waldkirchen im LL-Abstiegsjahr 2016).
Bei der SpVgg Lam begann und endete Wolfgangs Spielerkarriere (hier gegen den TSV Waldkirchen im LL-Abstiegsjahr 2016). – Foto: Simon Tschannerl

Wolfgang Koller ist der ewige Osserbua

Wolfgang Koller und die SpVgg Lam gehören zusammen. Der 32-Jährige blieb die ganze Karriere lang seinem Verein treu.

Wolfgang Koller ist die personifizierte SpVgg Lam. Von der Schüler bis zu seinem Karriereende hat er ununterbrochen für und bei den Osserbuam gespielt. Bezirksoberliga – Landesliga – Bezirksliga und wieder Landesliga – der „Koppenbauer“ hat viele Höhen und Tiefen seines Herzensvereins mitgemacht.

Jedes Angebot, bisweilen wäre es sportlich durchaus reizvoll gewesen, prallte an Koller ab. Im Nachhinein kam er ein bisschen ins Grübeln ob der ausgeschlagenen Gelegenheiten, bereut wäre jedoch zuviel gesagt. Er ist und bleibt eben der ewige Osserbua. Wolfgang Kollers aktive Zeit ging nahtlos über in eine Funktionärstätigkeit. Der 32-jährige einstige Mittelfeldmann bestimmt die Geschicke der Lamerer nun als „Teammanager“ mit.


Schönstes Erlebnis Ihrer Laufbahn?
Das war in der Saison 2012/2013 die Bezirksliga-Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Landesliga. Im Zuge der Ligenreform haben wir 2012 die Qualifikation für die Landesliga verpasst und hatten dann ein paar schwerwiegende Abgänge zu verkraften. Wir entwickelten dann aber einen herausragenden Teamgeist, der in der Bezirksliga unser großer Erfolgsgarant war. In diesem Jahr hat einfach alles gepasst und ich erinnere mich gerne an diese tolle Spielzeit zurück.


Bester Kicker, mit dem Sie in einer Mannschaft zusammen gespielt haben?
Christoph Seiderer, Pavel Dobry, und Irek Kotula waren drei überragende Fußballer, die neben ihrer Klasse auf dem Platz auch allesamt noch tolle Menschen sind.


Bei welchem Verein hatten Sie als Aktiver Ihre schönste Zeit?
Da ich meine komplette Laufbahn bei der SpVgg Lam verbracht habe, stellt sich diese Frage nicht. (lacht)


Welches fußballerische Vorbild hatten Sie in ihrer Jugendzeit?
Steven Gerrard vom FC Liverpool habe ich richtig gut gefunden. Ein unglaublicher Fighter, der eine ganze Mannschaft mitreißen konnte.


Was nervt Sie am heutigen Fußballgeschäft?
Im Fußball ist mittlerweile viel zu viel Geld im Spiel. Leider überträgt sich das von den Profis bis in die unteren Klassen des Amateurfußballs. Dadurch gehen wichtige Werte wie Vereinszugehörigkeit und Kameradschaft immer mehr verloren.


Haben Sie irgendetwas in Ihrer Laufbahn bereut?
Im Laufe der Jahre gab es ein paar interessante Anfragen, die sportlich durchaus reizvoll gewesen wären. Vielleicht wäre es nicht schlecht gewesen, mal etwas anderes als die Lam zu sehen. Trotzdem bereue ich nichts, denn die Höhen und Tiefen die ich bei meinem Heimatverein mitmachen durfte sowie vor allem die vielen Freundschaften sind unbezahlbar.


Gibt es ein Spiel, das Sie nie vergessen werden?
Ein Highlight war das Bezirksoberliga-Heimspiel im Sommer 2011 gegen den TSV Bogen, der damals Ex-Profis wie Florian Schrepel, Alexander Geiger, Andreas Schäffer und Tobias Grabl im Team hatte. Nach einer grandiosen Leistung haben wir 4:1 gewonnen und das war eine richtig geile Leistung von uns. Immer in Erinnerung bleiben wird mir auch die Bezirksliga-Partie gegen den VfB Bach im Herbst 2016. Ich hatte meine Laufbahn zu diesem Zeitpunkt bereits beendet gehabt, nahm aber aufgrund einiger Ausfälle auf der Ersatzbank Platz. Kurz vor Schluss wurde ich eingewechselt und köpfte in der Nachspielzeit den 1:0-Siegtreffer.


Lieblings-Rückennummer ...
6


Bester Trainer, den Sie hatten?
Gefühlt hatte ich nur einen Trainer, nämlich Franz Aschenbrenner. „Funz“ war bereits in der Jugend drei Spielzeiten mein Coach und dann zehneinhalb Jahre im Herrenbereich. Er hat immer auf mich gesetzt und hat zudem die Lamer Werte wie kein Zweiter verkörpert. Ich habe ihm viel zu verdanken – er mir aber auch. (lacht)


Sinnloseste Regel im Fußball?
Der Video-Assistent, der mittlerweile nur mehr nervig ist. Wenn fast jede wichtige Entscheidung zum Teil minutenlang überprüft werden muss, hat das nichts mehr mit einem eigentlich so einfachen Sport zu tun.


Größte Enttäuschung Ihrer Karriere?
Das war 2016 der Abstieg aus der Landesliga. In diesem Jahr hat wenig zusammengepasst und ich selbst musste zudem nach dieser Saison wegen anhaltender Knieprobleme meine Laufbahn beenden. Wegen einer Verletzung und mit so einem Negativ-Erlebnis aufzuhören, ist nicht schön.


Lieblings-Fußballschuh ...
Adidas Predator


Wo haben Sie auswärts nie gerne gespielt?
Obwohl wir sportlich dort sogar hin und wieder erfolgreich waren, bin ich nie gerne nach Simbach am Inn gefahren. Ich kann mich erinnern, dass wir dort mal unter der Woche in der BOL antreten mussten. Von Lam aus ist das eine halbe Weltreise.


Zur Laufbahn von Wolfgang Koller:
Wolfgang Koller lernte das Fußballspielen bei den Osserbuam. Er durchlief sämtliche Stationen seiner Laufbahn bis in den Herrenbereich bei der SpVgg Lam . Mit 17 Jahren absolvierte er in der Saison 2005/06 seine erste BOL-Saison. Seit Ende der aktiven Zeit fungiert er als Teammanager.

Aufrufe: 010.6.2020, 10:00 Uhr
Redaktion ChamAutor