Ingelheim. Als Tabellenführer der B-Klasse Mainz-Bingen West II gingen die Fußballer der Spielvereinigung Ingelheim II in die vorgezogene Winterpause. Mit 18 Punkten aus sieben Spielen haben sich die Landesliga-Reserve und die TSG Schwabenheim (ein Spiel weniger) bereits vom Rest der Liga abgesetzt. Verständlich also dass das Trainerduo aus Etienne Artl (38) und Dirk Spitzbarth (33) rundum zufrieden ist mit der bisherigen Runde.
Herr Spitzbarth, sieben Spiele nur eine Niederlage und zur Winterpause Tabellenführer. Viel mehr geht nicht…
Das stimmt! Wir sind natürlich sehr, sehr zufrieden. Auch die Entwicklung der Mannschaft ist absolut positiv, und die Automatismen fingen gerade so richtig an zu greifen, als uns Corona dann ausgebremst hat.
Erst 2018 feierte die Ingelheimer Reserve ihr Comeback im Spielbetrieb, stieg direkt in der ersten Saison in die B-Klasse auf. Sie und Etienne Artl trainieren die Truppe seit dieser Runde. Wie ist Ihr Eindruck?
Wir wussten, dass wir da in einen extrem eingeschworenen Haufen reinkommen. Aus einem Freundeskreis heraus hat sich das Team damals ja wieder gegründet. Da es auch unsere erste Trainerstation im Aktivenbereich ist, hatten wir es uns ehrlich gesagt auch etwas schwerer vorgestellt. Aber die Jungs haben uns sehr gut aufgenommen und es macht sehr viel Spaß.
Welchen Stellenwert genießt die Reserve denn im Verein und wie lautet das Saisonziel?
Dank des neuen Vorstandes hat die zweite Mannschaft einen sehr hohen Stellenwert. Das war auch mit ein Grund, warum wir das hier auch angetreten sind. Kurz- oder mittelfristig ist die A-Klasse auf jeden Fall das Ziel und dafür sind wir jetzt in der sehr komfortablen Situation, dass wir es in der eigenen Hand haben.
Auch strukturell hat man bei der Spielvereinigung nicht den Eindruck von einer typischen Reserve. Welche Rolle kommt Ihrem Team zu?
Wir haben einige gute Fußballer dabei, die unter Bert Balte auch schon Landesliga gespielt haben. Aber in den letzten Jahren sind auch immer viel junge Talente abgewandert, weil es entweder keine Zweite gab, oder sie noch zu weit unten gespielt hat. Unser erstes Ziel ist es daher, die Jungs aus der U19 frühzeitig bei uns einzubauen und ihnen einen guten Einstieg bei den Aktiven zu ermöglichen. Gleichzeitig wollen wir aber auch allen, deren Blick in Richtung erste Mannschaft geht, eine Plattform bieten. Alleine aus diesen beiden Motiven heraus, sind wir keine typische zweite Mannschaft und brauchen uns auch vor niemandem zu verstecken.
Wie gefällt Ihnen die Staffeleinteilung mit zahlreichen Derbys?
Das ist eine sehr lukrative Gruppe. Dass Schwabenheim mit ihrem dünnen Kader bislang alles gewonnen hat, überrascht mich etwas. Aber sie haben kaum Verletzte und große Konstanz in der ersten Elf. Heidesheim bleibt für mich bislang dagegen eher etwas hinter den Erwartungen zurück.
Was treiben Ihre Spieler nun während des Lockdowns, gibt es Vorgaben vom Trainerteam?
Nein, wir haben beschlossen, dass wir erst mal gar nichts vorgeben. Jeder hat Job, Freunde und Familie, da wollten wir allen erst mal etwas Zeit für das Private geben. Der ein oder andere hält sich sicher von sich aus fit. Sobald es einen genauen Termin für die Saisonfortsetzung gibt, werden wir sicher auch wieder Hausaufgaben in Form von Challenges geben.
Das Interview führte Martin Imruck.