2024-04-25T14:35:39.956Z

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Ende der Durststrecke, Anfang des Aufschwungs: Patrick Kiewel (2. von links) bejubelt mit Trainer-Kompagnon Pascal Esche das Siegtor beim ersten Erfolg nach 477 Tagen.	Foto: Lisa Esche
Ende der Durststrecke, Anfang des Aufschwungs: Patrick Kiewel (2. von links) bejubelt mit Trainer-Kompagnon Pascal Esche das Siegtor beim ersten Erfolg nach 477 Tagen. Foto: Lisa Esche

Von der Kater- zur Aufbruchstimmung

Neuaufbau nach Null-Punkte-Saison trägt bei Fußballern der Spvgg Hochheim Früchte +++ Vier Zugänge

Hochheim. Die Spvgg Hochheim war sportlich ein Nutznießer des coronabedingten Saisonabbruchs in der abgelaufenen Spielzeit. Ohne einen einzigen Punkt blieb der Verein nach dem Abbruch in der Fußball-Kreisoberliga Main-Taunus, da es keine Absteiger gegeben hatte. Um dann einen neuen Anlauf zu nehmen, der Früchte trägt: Denn nach dem guten Saisonstart in die Runde 2020/2021 entwickelte sich aus der Kater- eine Aufbruchstimmung.

Die 477-Tage-Durststrecke überwunden: Die Hochheimer stellten sich im sportlichen Bereich neu auf. Rene Geilert übernahm die sportliche Leitung und der ehemalige Hofheimer Trainer Pascal Esche rückte an die Seite von Coach Patrick Kiewel. Zudem lockte das Trio gleich 16 neue Spieler an. Bereits am zweiten Spieltag folgte der Lohn des Kraftakts in der langen Corona-Pause, als die Spielvereinigung am 13. September vergangenen Jahres mit dem 3:2 über den BSC Kelsterbach den ersten Sieg nach 477 Tagen einfuhr. „Insbesondere für die Jungs, die schon in der Vorsaison auf dem Platz standen, war dieser Moment eine Befreiung“, erinnert sich Geilert an die Sekunden nach dem erlösenden Schlusspfiff. Bis zur vorläufigen Saisonunterbrechung ab Anfang November 2020 folgten vier weitere Erfolge, darunter das furiose 4:0 beim SV Hofheim. Aktuell sind die Hochheimer stolzer Tabellensiebter.

Neues Team aus dem Boden gestampft: Die fast komplett neue Mannschaft fand sich trotz der schwierigen Bedingungen schnell. Das Zusammenspiel und die Automatismen griffen schon in den Vorbereitungsspielen, in denen das Team ungeschlagen blieb. Eine Tendenz, die sich im bisherigen Saisonverlauf widerspiegelte. „Die Spielerqualität ist im Vergleich zur vorherigen Spielzeit eine ganz andere. Zudem haben wir mit Pascal Esche einen – trotz seines noch jungen Alters – erfahrenen Trainer dazugewonnen. Die Kombination aus dem Trainerteam und den Spielern passt einfach“, führt der sportliche Leiter die wichtigsten Faktoren an. Trotz der langen Spielpause sei die positive Stimmung nicht am Kippen: „Die Jungs sind richtig heiß. Über eine Lauf-App halten die Trainer die Spannung und somit auch die Stimmung hoch.“

Zwei Erfahrene geholt: Die Entwicklung am Wasserturm blieb nicht unbeachtet. Andy Bender, ehemaliger Kreisoberliga-Torschützenkönig, kommt vom Klassengefährten Bad Soden. Adrian Petru Brad und Soufiane Bouhlas spielten zuletzt beim SV Kostheim 12. „Andy und Soufiane haben viel erlebt und bringen einen ganz anderen Erfahrungsschatz mit als die vielen jungen Spieler bei uns“, sagt Geilert über die nun mit 30 und 34 Jahren einzigen Ü 30-Akteure im Kader. Blerim Maloku (U 19 TV Mainz) reiht sich als vierter Zugang dagegen nahtlos in die Riege der vielen talentierten Youngster ein. „Im Umfeld merkt man, dass bei uns etwas passiert. Die Leute interessieren sich wieder für den Verein. Wir haben viele Hochheimer Jungs im Kader, mit denen sie sich identifizieren können“, nimmt Geilert wahr.

Er bezeichnet die Null-Punkte-Saison lediglich als „Ausrutscher“. „Hochheim war schon immer ein ambitionierter Verein, der sogar die Aufstiegsrelegation erreicht hat“, betont er. Demnach richtet sich nun also bei allen Beteiligten der Blick klar nach vorne.

Aufrufe: 022.1.2021, 12:00 Uhr
Marcus MühlenbeckAutor