2024-05-08T14:46:11.570Z

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Philipp Hilmer (in rot) wird sich das Trikot der SpVgg Hankofen nicht mehr überstreifen. F: Weiderer
Philipp Hilmer (in rot) wird sich das Trikot der SpVgg Hankofen nicht mehr überstreifen. F: Weiderer

»Spüre kein Vertrauen mehr«: Hilmer verlässt Hankofen

21-jähriger Mittelfeldmann beendet das Kapitel beim Bayernligisten mit sofortiger Wirkung +++ Coach Huber: »Hätte mehr Selbstkritik erwartet. Er war nach seiner Verletzung noch nicht soweit«

Paukenschlag bei der SpVgg Hankofen: Mittelfeldmann Philipp Hilmer wird ab sofort nicht mehr die Schuhe für den Gäubodenklub schnüren. Der 21-Jährige gehörte in der vergangenen Spielzeit zu den absoluten Gewinnern bei den "Dorfbuam". Den Sprung aus der Kreisklasse packte der Blondschopf auf Anhieb und hatte mit elf Treffern und vier Vorlagen großen Anteil am Klassenerhalt. Vor der laufenden Saison warf ihn allerdings eine Knieverletzung zurück. Bis dato stehen lediglich drei Kurzeinsätze zu Buche, von Anfang an durfte der Youngster noch gar nicht ran.

"Nach dem Spiel am Samstag gab es einige Unstimmigkeiten mit der Vereinsführung. Ich bin sehr enttäuscht, spüre kein Vertrauen mehr und bin fallen gelassen worden", klagt Hilmer an. Seine Vorwürfe präzisiert der Ex-Perkamer dann auch: "Ich hatte eine starke letzte Saison und hatte einige Anfragen von anderen Vereinen vorliegen, auch von einem Profiklub. Ich wollte ehrlich sein und habe Hankofen im April davon unterrichtet. Von diesem Zeitpunkt an habe ich so gut wie nicht mehr von Beginn an gespielt. Ich sei mit dem Kopf nicht mehr richtig in Hankofen, wurde mir unterstellt." Die Knieverletzung vor der Saison will der Jungspund nicht als Grund für seine persönlich schleppend verlaufene Spielzeit geltend machen: "Ich arbeite auch privat noch zusätzlich mit unserem Athletiktrainer Julian Brückl zusammen. Ich bin seit eineinhalb, zwei Monaten wieder topfit und bin in jedem Training. Ich sehe aber keine Perspektive mehr und werde nicht mehr für Hankofen spielen. Ganz ehrlich, wenn ich eh nicht zum Zug komme, dann ist mir der Aufwand zu groß." Soll heißen der 21-Jährige, der im Moment sein Fachabitur auf der BOS baut, wird im Winter - wenn er denn die Freigabe erhält - den Verein wechseln, das ist definitiv: "Es gibt kein zurück mehr. Einen neuen Verein habe ich natürlich noch nicht, aber ich will definitiv im höherklassigen Bereich weiterkicken."

Cheftrainer Huber: »Bei uns läuft es gut. Warum sollte ich da groß wechseln, nur um einen Spieler zufrieden zu stellen?«

Die sportlich Verantwortlichen bei der SpVgg sehen das Ganze ein wenig anders. Chefcoach Gerry Huber zeigte sich seinerseits enttäuscht über das Verhalten von Hilmer: "Er war zweieinhalb Monate verletzt und musste erst wieder reinkommen. Ich bedauere seinen Schritt und finde es schade. Ich hätte mir mehr Selbstkritik erwartet. Er war nach seiner Verletzung einfach noch nicht soweit. Er hätte sich im Training anbieten müssen, ich wollte ihn langsam wieder aufbauen. Aber bei Philipp hat zuletzt schon noch viel gefehlt. Ich denke, er hat sich da in etwas verrannt." Zudem verweist der Übungsleiter auf die bisher sehr ordentliche sportliche Bilanz: "Bei uns läuft es gut. Warum sollte ich da groß wechseln, nur um einen Spieler zufrieden zu stellen? Wir haben einen großen Kader, da hätte er sich eben wieder rankämpfen müssen." Ob die SpVgg nun auf den Absprung Hilmers personell im Winter reagieren wird, kann Huber noch nicht sagen: "Fakt ist, dass wir einen großen Kader haben. Wir werden sehen, was sich da in der Pause tut."

Aufrufe: 012.11.2018, 14:35 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor