2024-04-30T13:48:59.170Z

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Philipp Hilmer (Mitte) verlässt den VfB Straubing Richtung USA.
Philipp Hilmer (Mitte) verlässt den VfB Straubing Richtung USA. – Foto: Claudia Wolf

Kansas calling: Hilmer verlässt Straubing & wagt Neuanfang in den USA

Studium und "College-Soccer": Auch den 24-Jährigen zieht es ab Januar in die Vereinigten Staaten +++ Zuletzt beim VfB Straubing kaum eine Rolle gespielt: FuPa hat nachgehakt

Was macht eigentlich Philipp Hilmer? Das fragen sich bestimmt viele Fußballfreunde in Straubing und Umgebung. Im Sommer 2020 war der Bayernliga-erprobte 24-Jährige mit großen Hoffnungen zum VfB Straubing gewechselt, bisher spielte er aber kaum eine Rolle. Warum? Wir haben uns mit ihm unterhalten und erfahren, dass er ein neues Kapitel in seinem Leben in Kürze aufschlagen wird.

Der Flug ist gebucht, am 11. Januar geht`s los. Hilmer wird seiner bayerischen Heimat den Rücken kehren und sich im Richtung Amerika verabschieden. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wird er im US-Bundesstaat Kansas an der Fort Hays State University studieren und gleichzeitig die Fußballschuhe für das örtliche College-Team schnüren - einem Sportstipendium sei Dank. "Ich studiere normalerweise in Regensburg Lehramt auf Gymnasium in den Fächern Englisch und Geschichte. In den USA kann ich nun meine Englisch-Prüfungen absolvieren, die mir in Deutschland in vollem Umfang angerechnet werden", erzählt der angehende Pädagoge. Und was natürlich ein zusätzlicher Anreiz war: "Ich kann nebenbei fürs College-Team Fußball spielen. Studium und Sport auf hohem Niveau, das lässt sich meiner Meinung nach in den Staaten einfach viel besser verbinden als hier in Deutschland." Durch Erzählungen einiger Bekannter und Presseberichten in diversen Medien wurde Hilmer auf die Möglichkeit, in die USA zu gehen, aufmerksam. Schließlich haben bereits einige namhafte Kicker aus dem bayerischen Amateurbereich diese Möglichkeit wahrgenommen. Über eine Agentur hat er sich beworben und den Zuschlag bekommen. "Ich freue mich riesig auf das Abenteuer. Ich war noch nie in Amerika. Neben den Herausforderungen, die am College auf mich warten, freue ich mich auch tierisch darauf, das Land kennenzulernen."


Fußballerisch soll der Sprung über den großen Teich für ihn eine Art Neuanfang markieren. Zuletzt war es ruhig um ihn geworden. Vor drei Jahren sorgte er im Trikot der SpVgg Hankofen auf Anhieb in der Bayernliga für Furore. Doch dann geriet die Karriere ein wenig ins Stocken. In Donaustauf wurde er nicht glücklich, nach einem kurzen Engagement bei der DJK-SB Straubing heuerte Hilmer beim VfB Straubing an. Beim derzeitigen Vorzeigeklub der Gäubodenstadt sollte er ein Gesicht des neuen Wegs sein, wieder vermehrt auf einheimische Spieler zu setzen. Eine tragende Rolle war ihm zugedacht, doch in der bisherigen Saison hat es noch zu keinem einzigen Pflichtspieleinsatz gereicht. Was ist der Grund, gab`s Streit am Peterswöhrd? "Nein, nein", beteuert Hilmer und versichert: "Mein Verhältnis zum Verein ist weiter völlig intakt. Ich habe auch nach wie vor einen sehr guten Draht zu Trainer Gregor Mrozek und dem Sportlichen Leiter Tobias Forster." An was liegt`s dann? "Durch mein Studium in Regensburg war`s einfach in letzter Zeit kaum möglich, zum Training nach Straubing zu kommen. Aber der Fußball fehlt mir sehr, und deshalb freue ich mich einfach darauf, ab Januar Studium und Sport wieder viel besser verbinden zu können", erläutert Hilmer. Mindestens bis zum Sommer will er im Präriestaat Kansas bleiben, ob er dann nach Deutschland zurückkehrt, oder noch ein wenig länger bleibt, das ist noch offen. Genauso offen wie die Frage, ob`s dann für ihn beim VfB Straubing weitergehen wird. Das will er sich überlegen, wenn`s so weit ist. Bis dahin frönt er der Abenteuerlust, frei nach dem Motto: Go west, young man!

Aufrufe: 05.12.2021, 09:40 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor