"Wenn ich was mache, dann komplett. Dann investiere ich alle Kraft, die ich habe", geht Robert Kovacic noch einmal auf sein vorzeitiges Ende bei der Spvgg Ansbach ein. Diese Einstellung hätte seine Karriere geprägt und dafür gesorgt, dass der frühere Mittelfeldspieler u.a bei Union Berlin und Dynamo Dresden als Profi aktiv war. Nun, bei den Mittelfranken, wollte er zunächst den gesamten Verein weiterentwickeln und dann in Richtung Regionalliga manövrieren. Bei diesem ehrgeizigen Vorhaben vermisste der 50-Jährige jedoch den unbedingten Willen, wie er gegenüber FuPa berichtet.
"Irgendwie haben die Menschen im Verein keine richtigen Ziele. Mein Ziel, den nächsten Schritt in Richtung Profiarbeit zu machen, ist einfach nicht erreichbar. Deshalb ist in mir schon länger der Gedanke gereift, zurückzutreten." Das letzte Mosaiksteinchen, das dazu führte, dass aus der Absicht eine Tatsache wurde, sei der kurzfristige Abschied von Mario Götzendorfer gewesen. "Ansbach hat tolle junge Spieler. Diese Talente brauchen jedoch Zeit und auch Führungsspieler, die ihnen die Richtung vorgeben. Der Weggang von Mario ist in diesem Zusammenhang sehr, sehr bitter." Ob und wie es nun mit dem Trainer Robert Kovacic weitergeht, lässt der Kroate noch offen. Nur soviel: "Ich bin kein Larifari-Typ. Sollten Anfragen kommen, werde ich die genauestens abwiegen. Es muss alles passen."
Die Spvgg Ansbach bestätigt den Rücktritt von Robert Kovacic auf seiner offiziellen Facebook-Seite. Andreas Kapp, 3. Vorsitzender der Ansbacher, erklärt im FuPa-Gespräch die Hintergründe des Kovacic-Abschieds aus Vereinssicht. "Robert hat eine sehr anspruchsvolle Spielphilosophie. Irgendwie hat er die Mannschaft damit nicht erreicht, weshalb Trainer und Team nie harmoniert haben ." Freilich, der Rücktritt des 50-Jährigen käme in der aktuellen Situation überraschend. Nach dem überschaubaren Saisonstart sei die sportliche Situation jedoch ohnehin kritisch. "Die Ergebnisse sprechen für sich", antwortet Kapp angesprochen darauf, ob Kovacic mit seinem freiwilligen Abschied einer Entlassung zuvorgekommen ist.
Vorerst den Cheftrainer-Posten übernimmt mit Christoph Hasselmeier ein trotz seiner Jugend erfahrener Spieler, der sich aktuell nach einer Verletzung zurückkämpft. "Er kennt die Mannschaft in- und auswendig. Christoph ist eine schnelle und schöne Lösung." Mit dem 28-Jährigen am Ruder hofft die Spvgg Ansbach, den Bock demnächst umstoßen zu können. "Wir wissen, was in der Mannschafft steckt. Es ist Qualität da."