2024-04-29T14:34:45.518Z

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Patrick Kroiß ist seit zwei Wochen wieder voll im Mannschaftstraining dabei. Das Comeback nach seinem Kreuzbandriss rückt näher.
Patrick Kroiß ist seit zwei Wochen wieder voll im Mannschaftstraining dabei. Das Comeback nach seinem Kreuzbandriss rückt näher. – Foto: Simon Tschannerl

Ansbach in der Krise: Rückkehrer machen Hoffnung

Die 09er müssen einem extrem anstrengenden Jahr im Moment Tribut zollen

Das lief eigentlich gut an: Die SpVgg Ansbach war trotz Mini-Sommerpause aufgrund der langen Relegation erstaunlich gut in die neue Spielzeit der Regionalliga Bayern gestartet. Acht Punkte nach vier Spieltagen lautete die Ausbeute. Das konnte sich durchaus sehen lassen! Doch seit einigen Wochen ist nun der Wurm drin bei den 09ern. Nur noch ein Punkt sprang in den letzten sieben Partien heraus, es hagelte sechs Niederlagen. Zuletzt deren drei in Folge. Dazwischen lag noch das peinliche Aus im Totopokal gegen den zwei Klassen tiefer angesiedelten Landesligisten Großschwarzenlohe. Holt die physisch wie psychisch extrem anstrengende Relegation die Kicker aus Mitttelfranken nun doch ein? FuPa hat bei Cheftrainer Christoph Hasselmeier nachgehakt.

Nach einem Drittel der Saison zieht Hasselmeier ein kleines Zwischenfazit. Das lautet wie folgt: "Wir hatten zum wiederholten Male nur eine einzige Woche Sommerpause. Den hohen Belastungen der letzten Monate müssen wir nun Tribut zollen. Unser Start war sehr gut, aber mit Blick auf das weitere Programm - unter anderen mussten wir gegen Topteams wie die Kickers, Türkgücü München, Nürnberg II und Bayreuth ran - war mir schon klar, dass es schwierig werden könnte."

Die fehlende Sommerpause macht sich nun zu Beginn des Herbstes in Ansbach bemerkbar. Der Akku ist bei vielen leer, Verletzungen sind die Folge. "Zuletzt in Memmingen fehlten uns acht Mann. Mit einigen A-Jugendspielern mussten wir die Bank auffüllen. Das Problem dabei ist, dass halt immer dieselben ran müssen, die eigentlich auch längst mal selbst eine Pause bräuchten. Trotzdem hätten wir das Spiel in Memmingen nicht verlieren dürfen", meint Hasselmeier. Zuvor zuhause gegen Vilzing habe sich sein Team "nicht belohnen können", in Schalding hatte die SpVgg schlicht einen rabenschwarzen Tag erwischt. "Da waren wir einfach schlecht", so Hasselmeier. Mittlerweile haben sich nach dem 2:2-gegen Bayreuth schon wieder drei Pleiten in Folge angehäuft.

Mit bislang neun Zählern belegen die Ansbacher einen Abstiegs-Relegationsrang. Bei vielen Vereinen würden die Alarmglocken schrillen, rund um den Xaver-Bertsch-Sportpark bleibt man erstaunlich gelassen. Ein großes Plus, wie Hasselmeier findet: "Im Verein herrscht sehr viel Ruhe. Wir als Trainer, aber auch die Spieler, spüren großes Vertrauen. Das macht das Arbeiten in einer schwierigen Phase natürlich angenehmer."

Viel Frust im Moment bei den Ansbachern um Kapitän Tobias Dietrich (vorne).
Viel Frust im Moment bei den Ansbachern um Kapitän Tobias Dietrich (vorne). – Foto: Siegfried Rebhan


Sehnlichst erwartet: Die Rückkehr von Offensivmann Patrick Kroiß.



Was macht Hoffnung in der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt? "Einige Akteure werden in Kürze zurückkehren. Michael Belzner und Basti Herzner sollten wieder einsatzfähig sein. Und Patrick Kroiß ist seit zwei Wochen voll im Mannschaftstraining dabei", betont Hasselmeier. Die Rückkehr des Unterschiedsspielers wird in Ansbach herbeigesehnt. Nach seinem Kreuzbandriss, den sich der 29-jährige Offensivfreigeist am Ende des vergangenen Jahres bei einem Spaßturnier in der der Halle zugezogen hatte, scheint der Zeitpunkt des Comebacks näher zu rücken. Verstärkung ganz vorne täte der SpVgg sicher gut, zehn Treffer in elf Partien sind nicht gerade angsteinflößend für die gegnerischen Defensivreihen.

Ebenso erfreulich: Lukas Schmidt macht nach seiner Innenbandverletzung im Knie große Fortschritte und sollte auch bald wieder ins Geschehen eingreifen können. Lukas Karakas ist noch einmal beruflich verhindert, steht aber in der kommenden Woche wieder zur Verfügung. Genauso wie Innenverteidiger Jonas Bayerlein, der aus dem Urlaub zurückkehrt. Damit hat Hasselmeier personell wieder deutlich mehr Optionen und kann ausgelaugten Akteuren auch mal eine wohlverdiente Pause gönnen. Zudem wird der Konkurrenzkampf wieder angeheizt, was der Leistungsbereitschaft in den seltensten Fällen abträglich ist. Deshalb ist Hasselmeier vor den anstehenden Aufgaben nicht bange, auch wenn es diese in sich haben: "Augsburg II, Bayern II, Illertissen, Aubstadt, Schweinfurt - die kommenden Wochen werden richtig knackig. Aber eines kann ich versprechen: Wir werden auch aus diesem Tal herauskommen."

Aufrufe: 028.9.2023, 11:45 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor