2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Das Ansbacher Team, bestehend aus vielen Eigengewächsen, rückt in diesen Tagen noch enger zusammen.
Das Ansbacher Team, bestehend aus vielen Eigengewächsen, rückt in diesen Tagen noch enger zusammen. – Foto: Dirk Meier

Ansbacher verzichten auf Geld - und auf Coach Hasselmeier?

In Zeiten von Corona verzichtet die Mannschaft auf ihre Aufwandsentschädigungen +++ Zukunft von Trainer Christoph Hasselmeier weiterhin offen

Es war ein Vorgang, der komplizierter zu sein schien als er dann tatsächlich war. Die Vorstandschaft bat darum und die Mannschaft erteilte sogleich ihren Segen, "ohne jeden Gegenwind", wie Teammanger Stefan Dehm versichert. Die Bayernliga-Truppe der Spvgg Ansbach verzichtet in Corona-Zeiten auf ihre Aufwandsentschädigungen - und verhindert damit bereits im Vorfeld, dass der Traditionsverein überhaupt in die Nähe einer finanziellen Schieflage kommt. "Das ist sehr schön und enorm wichtig für uns", freut sich Vorstandsmitglied Andreas Kapp über das Entgegenkommen der Fünftliga-Truppe.

Generell sieht sich die Spvgg Ansbach gut aufgestellt was die Finanzen betrifft - auch in Anbetracht der nun drohenden Lücken in Folge der Coronakrise. "Die Einnahmen aus den Heimspielen fallen definitiv weg. Zudem ist offen, wie lange uns unsere Sponsoren noch unterstützen können", blickt Andreas Kapp mit etwas bangem Blick in die Zukunft. In Folge des Entgegenkommens des Trainerteams und der Mannschaft, die vorerst auf ihre Aufwandsentschädigungen verzichten, dürften sich die Sorgenfalten auf der Stirn des Vorstandsmitglied allerdings in Grenzen halten. "Somit ist der Fortbestand der Spielvereinigung vorerst mal gesichert."

So herrscht zumindest was die Finanzen betrifft vorerst mal Klarheit - der einzige Bereich innerhalb des Vereine, in dem es auf viele Fragen Antworten gibt. Im Allgemeinen sorgt die Coronakrise nämlich für viele offene Baustellen - auch bei der Spvgg Ansbach. "Die Ungewissheit ist sehr groß", macht Teammanger Stefan Dehm deutlich. "Ich möchte aber betonen, dass es der richtige Schritt war, dass kein Fußball mehr gespielt wird. Die Gesundheit geht vor. Unsere Aufgabe ist es nun, das Beste aus der Situation zu machen. Es gibt eine Zeit nach Corona - und darauf müssen wir vorbereitet sein."

Hasselmeier:  "Was die Trainersache betrifft bin ich sehr entspannt. Wir werden sicher in Ruhe eine Lösung finden."
Hasselmeier: "Was die Trainersache betrifft bin ich sehr entspannt. Wir werden sicher in Ruhe eine Lösung finden." – Foto: Mario Wiedel

Die Funktionärsriege und das Trainerteam sind derzeit nicht mit Taktik und Mannschaftsentwicklung beschäftigt, sondern vielmehr damit, den Kontakt zu den Spielern zu halten. Kroiss & Co. haben individuelle Trainigspläne erhalten, um die Zwangspause möglichst fit zu überstehen. "Darüber hinaus sind wir auch privat ständig im Kontakt untereinander. Das Team besteht ja zum großen Teil aus Eigengewächsen - somit ist ohnehin ein persönlicher Bezug gegeben", erklärt Dehm. Spielertrainer Hasselmeier ergänzt: "Jeder hat klare Vorgaben, was er zu erledigen hat. Kontrollieren tue ich es aber nicht, ob die Pläne eingehalten werden. Ich vertraue den Spielern, was übrigens bereits in der Winterpause hervorragend geklappt hat."

Die Spvgg Ansbach hat also in vielerlei Hinsicht ausgearbeitet, wie die aktuelle Krise überwunden werden kann. Die wohl wichtigste Personalie was die Bayernliga-Truppe betrifft liegt derzeit allerdings auf Eis - nämlich die Trainerfrage, das weitere Engagement von Christoph Hasselmeier, der nach dem Kovacic-Aus eingesprungen war und das Team stabilisiert hat. "Natürlich haben wir bereits Gespräch geführt, diese sind nun aber vor dem aktuellen Hintergrund ins Stocken geraten", berichtet Kapp. "Generell sind wir aber sehr zufrieden mit der Arbeit von Christoph Hasselmeier."


Hasselmeiers Liebeserklärung

Und wie sieht der 29-Jährige seine sportliche Zukunft? Auf alle Fälle bei der Spvgg Ansbach, wie er gegenüber FuPa betont. "Was die Trainersache betrifft bin ich sehr entspannt. Wir werden sicher in Ruhe eine Lösung finden", zeigt sich Hasselmeier zuversichtlich. "Ich kann mir vorstellen, Spielertrainer zu bleiben, würde aber auch nur als Spieler in Ansbach bleiben." Worte, die Zuversicht ausstrahlen. Optimismus, der gerade in der aktuellen Situation sehr wichtig ist. Und es scheint, als wäre die Spvgg Ansbach dank dieser Faktoren krisensicher...

Aufrufe: 030.3.2020, 16:15 Uhr
RedaktionAutor