2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Höxters Jonathan Disselhoff (links) im Zweikampf mit Julian Jobstmeier.
Höxters Jonathan Disselhoff (links) im Zweikampf mit Julian Jobstmeier. – Foto: Christian Reisige

IM VIDEO: Höxter holt Punkt in Unterzahl, Detmold fahrlässig

Ein spektakulärer Spieltag mit verrückten Spielverläufen, Roten Karten und 14 Gegentreffern für die Spvg. 20 Brakel II.

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Einige kuriose Spiele hatte die Bezirksliga, Staffel 3, zu bieten. Erstens: Eine starke Aufholjagd des FC BW Weser in Barntrup nach einem 0:3-Rückstand. Zweitens: In Überzahl spielende Peckelsheimer, die noch eine 2:0-Führung aus der Hand geben. Und drittens: 14 Tore des TBV Lemgo gegen die Spvg. 20 Brakel II. FuPa zeigt die Höhepunkte aus Höxter und Detmold im Video.





Die Chance auf den einzigen Treffer des Tages gab es auf beiden Seiten. SVH-Trainer Uwe Beck meinte: „Wir waren dem 1:0 näher als der Gegner. Ich kann der Mannschaft erneut keinen großen Vorwurf machen. Wir haben nur die Chancen wieder nicht gemacht, die Bereitschaft hat gepasst. Wenn wir so weitermachen, werden wir da unten rauskommen und die Punkte holen.“ Auch nach der Roten Karte für Atahan Karaca war es ein offenes Spiel. Am Ende nehmen die Gäste gerne den Punkt mit. Die Rot-Weißen hatten sich mehr ausgemalt. „Höxter hatte mehr Ballbesitz, wir die größeren Chancen. Ich bin sehr zufrieden, wie wir kämpferisch und läuferisch dagegengehalten haben“, sagte SG-Trainer Markus Rüschenpöhler.






„Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt und daher auch verdient gewonnen. Nur nach der Pause hatten wir ein paar schwache Minuten. Ansonsten bin ich sehr zufrieden“, sagte SVD-Trainer Sven Schmidt. Patrick Stiewe war mit einem lupenreinen Hattrick der Mann der ersten Hälfte (8., 36., 40.). Nach dem Seitenwechsel konnte der FCA durch ein Eigentor von Jonas Werner verkürzen (58.). Doch nur fünf Minuten später zogen die Blau-Gelben wieder durch Thomas Frederkind davon. Eine Viertelstunde vor Spielende setzte Viktor Schmidt mit einem verwandelten Strafstoß für den deutlichen Endstand. Bei den Gästen flogen zwei Spieler mit Rot (67., Osman Yagizalp Aycicek) sowie Gelb-Rot (68., Nick Matthies) vom Platz. „Es war ein schlechtes Spiel von uns. Dringenberg hat auch in der Höhe verdient gewonnen“, teilte Augustdorfs Coach Alexander Rau mit.





Neben dem 0:2-Rückstand durch Treffer von Matthias Krain (10.) und Kai Stolte (21.) kassierten die Hausherren auch noch einen Platzverweis – Jonas Hasse sah Gelb-Rot (50.). Doch in Unterzahl kommt Lügde noch einmal zurück. Und wie! Marcel Walek verwandelte zwei Elfmeter (53., 67.) und legte dann auch noch nach einem Steilpass von Tim Dachrodt das 3:2 nach. Fünf Minuten vor Ende durfte dann aber auch der Gast jubeln. Stolte war nach einer Standard-Situation zur Stelle und rettete das Remis. „Sämtliche Tore sind nach Standard-Situationen gefallen. Zur Pause hätte ich gesagt, ein Remis ist okay. Aber nach dem Spielverlauf und der starken Moral ist es schon etwas ärgerlich. Wir waren über fast die gesamte Strecke die bessere Mannschaft, selbst in Unterzahl“, sagte Lügdes Keeper Felix Wessel. FCPEL-Trainer Matthias Rebmann sah von seinem Team besonders starke 30 Minuten zu Beginn. Und dann? „Wir haben völlig unverständlich den Faden verloren und sind nicht mehr aggressiv in die Zweikämpfe gekommen. Nach der Pause haben wir auch noch die Ordnung verloren und nicht gut verteidigt. Am Ende war es dann sogar noch ein glückliches Unentschieden. Aber wir hätten es nach dem 2:0 viel besser runterspielen müssen“, so Rebmann.




„Borgentreich stand sehr tief und hat abwartend gespielt. Wir haben uns in der ersten Hälfte kaum Torchancen erspielt – da hat uns die Kreativität gefehlt. Wir waren schnell ausrechenbar und haben durch mehrere Fehler das 0:1 kassiert. In der zweiten Hälfte haben wir uns durch die beiden Tore von Furkan belohnt. Da haben wir mehr Aufwand betrieben und verdient gewonnen“, sagte Lipperreihes Co-Trainer Marco Weigmann. Für die überraschende Führung sorgte Luca Mertens nach 27 Minuten. Im zweiten Durchgang drehte Furkan Kücük (58., 77.) das Spiel. VfR-Trainer Christopher Brand resümierte: „Die erste Hälfte war noch relativ ausgeglichen. Ab der 55. Minute haben wir keinen Zugriff mehr aufs Spiel bekommen und am Ende auch verdient verloren.“





Noah Rodermund mit einem Doppelpack (35., 77.), Alessio Carmisciano (44.) und Fabian Bickmeier (55.) stellten die Partie noch komplett auf den Kopf. Die Hausherren waren nach 33 Minuten nach Toren von Niklas Meier (16., 30.) und Leon Baumeister (33.) klar auf der Siegesstraße. Doch was dann passierte, ließ RSV-Trainer Daniel Barbarito verstummen. Für ein Statement stand er nicht mehr zur Verfügung. FCW-Trainer Marcus Menzel berichtete: „Es war ein ganz kurioses Spiel. Wir waren von Anfang an die spielbestimmende Mannschaft und lagen plötzlich nach zwei Kontern 0:3 zurück. Danach haben wir wieder in die Spur gefunden und immer daran geglaubt, dass wir das Ding noch drehen können. Am Ende war der Sieg hochverdient.“





„Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen tiefstehenden Gegner. Unterm Strich geht der Sieg in Ordnung. Leider hat uns der Schiedsrichter in der ersten Hälfte zwei Tore geklaut. Wir hatten gefühlt 80 Prozent Ballbesitz und bestimmt zehn richtig gute Chancen allein in der ersten Halbzeit. Wenn wir die Möglichkeiten nutzen, ist das Spiel viel eher entschieden“, sagte Post-Trainer André Patscha. Eins Cömert versenkte nach 39 Minuten einen Freistoß. Im zweiten Durchgang legte Alexander Felker das überfällige 2:0 nach (71.). Steinheim kam durch Aykut Erünsal nochmal zurück (86.), konnte aber nicht mehr den Ausgleich markieren.





„Wir haben eine relativ schlechte Leistung gebracht und sind 90 Minuten lang nicht ins Spiel gekommen – aber Jerxen-Orbke hat es auch gut gemacht. Ich muss meinen Jungs vorwerfen, dass wir den 2:0-Vorsprung nicht über die Zeit gebracht haben. Am Ende hatten wir noch das Glück, dass wir einen Elfmeter bekamen und den Punkt mitnehmen. Aber das Benehmen von beiden Mannschaften auf dem Platz ging nicht. Das war bei uns schon in den letzten Wochen der Fall. Das hat mit Fußball nichts mehr zu tun – manchmal bin ich sprachlos“, sagte TSV-Trainer Miron Tadic. Erst 0:2 zurück, dann 3:2 in Front und am Ende zerstört ein Elfmeter den Auswärtsdreier. Der TSV führte zur Pause mit 2:0 durch Sven Oberschelp (31.) und Tobias Dingerdissen (37.). Doch nach dem Seitenwechsel drehte Jerxen-Orbke auf. Die Folge: 1:2 Fynn Peters (55.), 2:2 Marco Jöstingmeier Polvora (80.), 2:3 Marius Jans (82.). Und am Ende fehlten nur Sekunden. Einen Strafstoß versenkte Jan-Justin Johannhörster zum 3:3-Endstand (90.+4). „Es war ein richtig umkämpftes Derby, es ging hin und her. Wir haben zwischenzeitlich das Spiel verdient auf 3:2 gedreht. Hut ab vor den Jungs, wie sie nach dem 0:2 reagiert und gespielt haben. Unterm Strich ist das 3:3 in Ordnung. Aber für uns fühlt es sich natürlich wie eine Niederlage an“, meinte Eintracht-Trainer Marco Schlobinski.





„Ich glaube, dass man nach so einem Spiel wirklich nicht über die sportliche Leistung reden muss. Ich möchte nur beiden Mannschaften meinen Respekt aussprechen. Wir haben das Spiel sehr seriös zu Ende gespielt. Und auch Brakel hat den Nachmittag gut über die Bühne gebracht. Ich denke, dass es schwierig ist, so ein Spiel ohne irgendwelche Zwischenfälle durchzuziehen. Kopf hoch, es kommen auch wieder bessere Tage“, sagte Lemgos Co-Trainer Simon Schneidermann. Die Tore im Überblick: 1:0, 11:0 Artur Esko (9., 67.), 2:0, 7:0 Manuel Süllwold (12., 48., Strafstoß), 3:0 Andreas Klamm (22.), 4:0 Thomas Specht (28.), 5:0, 6:0 Markus Esko (34., 45.), 8:0, 13:0 Edgar Müller (52., 83.), 9:0 Tobias Fritz (58., Strafstoß), 10:0 Daniel Esko (64.), 12:0, 14:0 Leon Kienast (79., 89.). Brakles Trainer Norbert Dölitzsch meinte nur kurz und knapp: „Glückwunsch an Lemgo. Absolut verdienter Sieg.“

Aufrufe: 04.10.2020, 19:00 Uhr
Rene WenzelAutor