2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Marcel Oestreich (links) erzielte das entscheidende 4:3 für Borgentreich in Dringenberg.
Marcel Oestreich (links) erzielte das entscheidende 4:3 für Borgentreich in Dringenberg. – Foto: Wolfgang Tilly

Borgentreich überrascht in Dringenberg, Höxter jubelt in Unterzahl

VfR gewinnt mit Rumpfkader das Derby. Der SVH gewinnt trotz Schreiner-Rot und Rückstand.

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Nur fünf Spiele konnten in der Bezirksliga, Staffel 3, stattfinden. Dreimal verhinderte das Corona-Virus eine Austragung. Geboten wurde dennoch viel auf den Plätzen: In Dringenberg konnten sich die personell stark angeschlagenen Borgentreich überraschend durchsetzen, Höxter besiegte in Unterzahl Barntrup. Auswärts erfolgreich waren Jerxen-Orbke und Augustdorf, zudem besiegte Lemgo den FCPEL.

„Es war ein Tag, an dem die Mannschaft ihre tolle Mentalität ausgepackt und Balch einen Sahnetag erwischt hat. Jeder andere Kicker auf unserer Seite heute aber ebenfalls mindestens gut. Es war ein intensives Spiel, in dem wir fast 60 Minuten in Unterzahl agieren mussten, mit einem guten Schiedsrichter und spielerisch limitierten Gegner. Der Sieg ist hochverdient, weil wir auch mit einem Mann weniger die bessere und aktivere Mannschaft waren. Jeder hat für die drei Punkte alles reingeworfen. Kompliment an die Truppe“, sagte SVH-Trainer Uwe Beck, der ankündigte: „Jetzt können wir in der kommenden Woche, auch ganz lässig mit der Trommel durchs Weserbergland ziehen.“ Die Gäste gingen schon nach vier Minuten durch Leon Baumeister in Führung und erwischten damit den SVH eiskalt. Doch Höxter hatte mit dem 1:1 durch Nico Trepschick die passende Antwort auf den Rückstand parat (17.). Die Hausherren schwächten sich dann aber selbst. Ramon Schreiner soll seinen Gegenspieler kurz vor der Pause beleidigt haben. Schiedsrichter Lennart Hohmann war das zu viel, er zeigte direkt Rot (41.). In Unterzahl gerieten die Rot-Weißen kurz nach der Pause wieder durch Baumeister in Rückstand (48.). Doch dann spielten es die Barntruper nicht clever weiter. Lucas Balch nahm zwei Geschenke an und drehte das Spiel auf 3:2 (51., 70.). „Wir waren in der ersten Halbzeit klar die bessere Mannschaft und hatten zwei große Chancen. Mit einem Mann mehr hätten wir es vernünftig runterspielen müssen. Wir haben Höxter die beiden weiteren Tore aufgelegt und hatten selbst nur eine Möglichkeit. Irgendwie hätten wir einen Punkt mitnehmen müssen. Ich bin maßlos enttäuscht von meiner Truppe“, sagte RSV-Trainer Daniel Barbarito.

„Wir sind gut ins Spiel reingekommen und hatten vor dem 3:2 noch zwei, drei andere gute Möglichkeiten. Das 3:3 war richtig unglücklich nach einem Befreiungsschlag von Borgentreich. In einer guten Phase haben wir ganz dämlich noch das 3:4 kassiert. Es war keine verdiente Niederlage, aber wir bekommen aktuell zu viele Gegentreffer“, fasste SVD-Trainer Sven Schmidt zusammen. Der Start verlief mit dem 1:0 durch Lukas Schöttler (1.) und dem 2:0 durch Daniel Neumann (8.) perfekt für die Burgkicker. Doch wer glaubte, dass sich die Gäste danach aufgaben, lag falsch. Jonas Güthoff (25.) und Frederik Schumacher (29.) glichen nach einer halben Stunde die Verhältnisse wieder aus. Und einmal sollte der Ball vor der Pause noch im Kasten liegen – Jonathan Kros brachte durch einen verwandelten Strafstoß sein Team wieder in Führung (44.). Doch lange halten sollte der Vorsprung auch dieses Mal nicht: In der 54. Minute war Niklas Mertens zur Stelle und markierte das 3:3. Es kam aber noch dicker für den Gastgeber. Vier Minuten vor Spielende traf der eingewechselte Marcel Oestreich noch zum überraschenden 4:3-Erfolg. Christopher Brand, der sich aufgrund der personellen Probleme in der Nachspielzeit noch selbst einwechselte, fasste zusammen: „Wir haben uns in der Halbzeit nochmal richtig gepusht. Es war ein verdienter Sieg, weil jeder alles gegeben und gekämpft hat. Dringenberg hat es viel mit langen Bällen versucht. Da kam spielerisch nicht viel, sie hatten wenig Ideen.“

„Wir haben bestimmt acht hundertprozentige Chancen verballert. Das klingt zwar sehr komisch, aber am Ende war die Niederlage unverdient. Zwischen der 53. und 61. Minute haben wir total die Ordnung verloren. Danach war es nach einer Umstellung wieder besser. Das Spiel hätten wir eigentlich nicht verlieren dürfen“, meinte TSC-Trainer Rytis Narusevicius. Nach einem ausgeglichenen ersten Durchgang machten es die Gäste nach dem Seitenwechsel noch ganz deutlich. Bis zum Halbzeitpfiff trafen Fynn Peters zum 0:1 (17.) und Amin Hassan zum 1:1 (33.). In Hälfte reichte der Blick auf ein Gehäuse – auf das von TSC-Keeper Sven Assmann. Marco Jöstingmeier Polvora stand dabei mit drei Buden besonders im Fokus (53., 60., 82.). Zudem traf Kieren Lennard Mc Carthy zum zwischenzeitlichen 1:4 (61.). „Unterm Strich war es ein verdienter Auswärtserfolg. In der ersten Halbzeit war es noch sehr zäh, da hat es Steinheim noch ordentlich gemacht. Der Ausgleich war dämlich. Mit den ersten Treffern im zweiten Durchgang nahm alles seinen Lauf. Es hätte noch deutlicher ausgehen können, wenn wir es klarer ausgespielt gespielt hätten“, resümierte Eintracht-Coach Marco Schlobinski.

„Es gibt so Spieltage, da kannst du spielen wie du willst und schießt kein Tor. Und das war genau heute so ein Spiel. Wir hatten mehr Spielanteile, konnten uns Offensive aber nicht richtig durchsetzen. In vielen Phasen haben wir uns den Schneid abkaufen lassen und dementsprechend geht das Ergebnis in Ordnung. Wir haben in der zweiten Hälfte alles nach vorne geworfen, Augustdorf hat nur noch verteidigt. Wir hatten vorne nur zwei Torchancen, die wir kläglich vergeben haben. Wir haben immer noch nicht wirklich verstanden, wie die Bezirksliga, Staffel 3, funktioniert. Wir wollen zu viele Dinge noch fußballerisch lösen und sind im Zweikampfverhalten nicht präsent genug. Und so haben wir aktuell große Probleme, unseren Spiel-Rhythmus zu finden“, sagte TSV-Trainer Miron Tadic. Innerhalb von nur acht Minuten fielen die beiden entscheidenden Treffer. Erst Christian Schröder nach einer Standard-Situation mit dem 1:0 (22.), dann Vincent Gabriel Levels (30.) aus abseitsverdächtiger Position mit dem 2:0 machten den Auswärtserfolg perfekt. Die Gäste verpassten in einigen Aktionen nach schnellen Umschaltmomenten noch das 3:0 FCA-Trainer Matthias Heymann war dennoch zufrieden: „Wir haben heute von der ersten Minute an die richtige Einstellung auf den Platz gebracht und verdient gewonnen. In der ersten Halbzeit haben wir zudem ordentlichen Fußball gespielt und sind verdient mit einer Führung in die Pause gegangen. In der zweiten Halbzeit ging viel über den Kampf und es war wichtig in dem hektischen Spiel einen klaren Kopf zu bewahren. Auch das haben wir gut hinbekommen. Oerlinghausen hatte die zweite Halbzeit mehr Ballbesitz aber keine klaren Torchancen. Am Ende bin ich sehr zufrieden mit unserem Auftreten heute.“ Die Gäste beendeten die Partie nur mit zehn Mann – Joel Weber sah nach wiederholtem Foulspiel noch Gelb-Rot (76.).

„Wir hatten deutlich mehr Spielanteile und die bessere Spielanlage. Daher haben wir völlig verdient gewonnen. Es stand lange 0:0, da wir einige Eins-Gegen-Eins Situationen noch genutzt haben“, sagte TBV-Co-Trainer Simon Schneidermann. Lange Zeit mussten die Zuschauer auf Tore warten. Doch ab der 72. Minute ging es dann richtig los: Leon Kienast (72.) und Arno Warkentin (81.) sorgten fix für das 2:0, der FCPEL kam durch einen verwandelten Strafstoß Nils Melcher nochmal zurück (89.). Doch den einen Punkt konnte das Team von Matthias Rebmann nicht mehr mitnehmen. Beim Stand von 1:0 hatten die Hausherren Glück, dass es keinen Elfmeter für die Gäste gab. Doch Schiedsrichter André Pulter zeigte dann noch kurz vor dem 1:2 auf den Punkt. „Eine Konzessionsentscheidung“, kommentierte Schneidermann: „Das Foul war deutlich außerhalb des Strafraums.“ FCPEL-Trainer Rebmann sagte: „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und uns richtig in die Partie gearbeitet. Wir haben sehr früh attackiert und es gut gemacht. Insgesamt hätten wir zwei Elfmeter kriegen müssen. Es gab viele intensive Zweikämpfe. Nach der Pause waren wir wieder gut drin, haben aber nicht so zwingend nach vorne gespielt. Uns haben zwei individuelle Fehler auf dem Weg zum Punktgewinn gestoppt.“

Aufrufe: 018.10.2020, 19:30 Uhr
Rene WenzelAutor