2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Foto: Mario Luge
Foto: Mario Luge

Zurück zur Viererkette

EINTRACHT Bei 2:2 gegen Winnweiler in Hälfte eins anfällig +++ Coach Krick sauer auf Fans

BAD KREUZNACH. Manchmal muss es auch ein Punkt gegen einen vermeintlichen Abstiegskandidaten tun. Im Duell mit dem ASV Winnweiler begnügten sich die Bad Kreuznacher Verbandsliga-Fußballer mit einem 2:2 (1:1)-Unentschieden – verdient für beide Seiten, darin waren sich die Kontrahenten nach dem Abpfiff im Großen und Ganzen einig.

Eitel Sonnenschein bei recht frischen Herbsttemperaturen also? Mitnichten. Da waren einige aufseiten der Hausherren doch ganz schon angefressen. Allen voran Deniz Darcan: „Mist, da reißt sich keiner den Arsch auf“, schimpfte der Eintracht-Spielführer beim Weg runter vom rutschigen Rasen. Er bezog dies doch recht offen auf einige Mitspieler, die zumindest phasenweise Lauf- und Einsatzbereitschaft vermissen ließen.

„Was die unseren Spielern zurufen, das geht gar nicht“

Eben diese Kritik hatten auch schon während des Spiels einige Eintracht-Fans lautstark geäußert, was wiederum SGE-Coach Patrick Krick nach dem Mannschaftskreis auf die Palme brachte. „Was hier im Stadion teilweise abgeht, ist wirklich unter aller Sau. Das muss man ganz klar sagen. Die stehen da oben und tragen auch Blau. Aber was die unseren Spielern – meistens haben sie ja genau zwei auf dem Kieker – zurufen, das geht gar nicht“, echauffierte sich der 32-Jährige, der Verein und Umfeld immerhin schon seit 15 Jahren kennt. Und: „Das muss mal gesagt werden, auch auf die Gefahr hin, dass die nicht mehr kommen. Dann übernehme ich eben den Eintritt.“

Auf dem Stadionrasen eher rutschen als laufen

Bei allen Scharmützeln neben dem Platz, es wurde natürlich auch Fußball gespielt. Phasenweise jedenfalls, denn für die Protagonisten war das Geläuf eher ein Gerutsche. Allzu oft half bei entscheidenden Szenen der Zufall mit, spielerische Glanzlichter hatten eher Seltenheitswert. Sehenswert war indes die Vorarbeit zur 1:0-Führung der Hausherren nach einer Viertelstunde. Über einen doppelten Doppelpass lenkte Kapitän Darcan das Spielgerät in den Winnweilerer Strafraum, wo sich die Gäste dann allerdings gegenseitig an- und abschossen – von Christian Geisslers Schienbein dotzte der Ball dann schließlich über die Linie.

Für einen Ex-Eintrachtler im ASV-Dress, Lukasz Dreger, ging die Punkteteilung in Ordnung. „Im Endeffekt ist das Ergebnis okay, damit können wir gut leben. Am Anfang können wir zwei oder drei Tore schießen, gegen Ende hatte die Eintracht mehr Chancen.“

Auch das 1:1 des ASV war so sicher nicht geplant. Bei einem Rückpass rutschte SGE-Keeper Marco Seyfert weg, Fabian Schmitt bedankte sich artig mit dem Ausgleich (22.). Und es kam nach dem Wechsel sogar noch dicker für die Gastgeber: Obwohl deutlich mehr Kreuznacher im eigenen Strafraum zugegen gewesen waren, traf Ali Jito per schönem Seitfallzieher relativ unbedrängt zum 1:2 (55.). Mit der Einwechslung von Niklas Schneider und Niklas Paulus kam in der Schlussphase nochmals Schwung in die Eintracht-Offensive. Auf Vorarbeit von Deniz Darcan erzielte Gürkan Satici das verdiente 2:2 (71.).

Kreuznacher Spielaufbau viel zu hektisch

Dass es nicht mehr wurde, war dem teilweise viel zu hektischen Spielaufbau geschuldet. Trotz der Möglichkeiten von Darcan oder Alex Baltateanu – auf der anderen Seite verbuchte auch der ASV noch einen Lattentreffer durch Yannic Orschiedt. „Ich hätte mir mehr Ruhe gewünscht“, ärgerte sich Krick. Wenigstens defensiv ging es in der zweiten Halbzeit etwas geordneter in der defensiven SGE-Kette, die nun zu viert gespielt wurde, zu. Mit der Fünferkette in Hälfte eins hatten sich die Kreuznacher nämlich sehr schwergetan. Oft stimmten Abstimmung und Abstände nicht. „Das haben wir so auch noch nicht so oft gespielt“, entschuldigte der Trainer, der aber flexible Systeme seiner Jungs fordert.

Das Geburtstagskind des Verbandsliga-Spieltags wusste das Ergebnis anfangs nicht so recht einzuordnen. „Wir wollten gewinnen, haben eigentlich auch gut angefangen, dann haben wir den Gegner gelassen“, analysierte Glody Kuba, der neben Sebastian Baumann und Adrian Simioanca in der Innenverteidigung ran musste. „Die Dreierkette haben wir noch nicht so oft gespielt. In der Viererkette haben wir dann sicherer gestanden.“

Ansätze im Spiel nach vorne seien da gewesen, sagte der 30-Jährige. „Aber wir müssen auch mehr Tore schießen. Dass wir es können, haben wir schon bewiesen.“ Nächsten Samstag gibt‘s die nächste Gelegenheit. Dann kommt RWO Alzey zum Derby und Rückrundenauftakt ins Moebusstadion.



SG EINTRACHT 2 ASV WINNWEILER 2

Eintracht: Seyfert – Baltateanu, Simioanca, Baumann, Kuba, Scheick – Sperling (57. Schneider), Kurtoglu, Darcan, Tsurev (70. Paulus) – Satici.

Tore: 1:0 (15./ET) Geissler, 1:1 (22.) Schmitt, 1:2 (55.) Jito, 2:2 (71.) Satici.

Schiedsrichter: Carsten Gassmann (Speyer).

Zuschauer: 100.

Aufrufe: 019.11.2017, 20:35 Uhr
Mario LugeAutor