2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
F: Vassili, Vigneron, Iman, Sabin
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Nachholspiel mit Nachspiel?

Nur wenig Fußball: Eintracht-Reserve muss sich beim FC Hohl mit 1:1 zufriedengeben +++ Drei Platzverweise gegen Idar-Oberstein und früher Abpfiff +++ Schiedsrichterfahne kaputt, Ordner verfolgen Gäste bis in die Kabine

IDAR-OBERSTEIN. Mit Fußball hatte das unterm Strich wenig zu tun. "Eigentlich dürfte diese Partie gar nicht gewertet werden", fand Eintracht-Trainer Ercan Ürün nach dem 1:1 (1:1) beim Tabellenschlusslicht, FC Hohl Idar-Oberstein. Am Ende sei er aber froh, dass die hektische Partie ohne Verletzte, eigene Platzverweise und gesund beendet wurde. Und einen Punkt gab es auch noch im Rennen um Platz zwei in der Fußball-Bezirksliga Nahe. Ein Punkt, der dem FC Hohl nicht wirklich weiterhilft. Dessen Abteilungsleiter Stefan Worst hat freilich seine eigene Meinung zu einer außergewöhnlichen Partie. "Die Aggressivität ging vom Gästetrainer aus. Einen solchen Trainer hätte ich entlassen."

Auf dem schwierig zu spielenden Hartgeläuf in Idar-Oberstein waren die Hausherren nach einer Viertelstunde durch Jannik Dieden in Führung gegangen. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit staubte Ali Jito zum verdienten 1:1 ab (45. + 4). Auch bei den Toren freilich gegensätzliche Sichtweisen: Während Ürün das Idar-Obersteiner 0:1 als „klares Abseits“ einstufte, bewertete Worst den Eintracht-Ausgleich nach dem Freistoß von Niklas Mörbel als „absolut glücklich“.

In der zweiten Halbzeit folgten keine Tore mehr, die Kreuznacher beklagten unter anderem einen nicht gegebenen Elfmeter. Ürün: „Wir hatten gefühlt 70 Prozent Ballbesitz, Hohl spielte nur lange Bälle.“ Dagegen Worst: „Wir haben das Spiel bestimmt, hatten auch noch einen Pfostenschuss.“

Turbulente Szenen nach Foul an Ali Jito
Auch ohne Treffer wurde es turbulent. Vor allem nach einem üblen Foul am starken Jito, der erst einmal ausfallen wird. Ercan Ürün hätte sich bei den folgenden Jagdszenen anschließend sogar mit Tritten wehren müssen, sagt er. Nicht nur er schildert die Vorfälle so: „Da waren plötzlich angetrunkene Ordner und Zuschauer mit Bierflaschen in der Hand auf dem Platz. Schon zur Pause hatten sie uns bis in die Kabine verfolgt und bedroht.“

Auch abfällige Bemerkungen gegen die ausländischen und farbigen Jungs hätte es gegeben. Leider nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Stefan Worst hatte derweil den SGE-Coach als Übeltäter ausgemacht. „Er hat die ganze Zeit provoziert und mit dem Linienrichter diskutiert. So etwas habe ich noch nicht erlebt, und ich bin seit vielen Jahren dabei.“
Klar ist: Das Nachholspiel dürfte ein Nachspiel haben, nicht nur, weil die Idar-Obersteiner auch noch eine teure Signal-Fahne des Schiedsrichter-Assistenten zerlegt haben sollen. Die Eintracht wird ihrerseits einen Bericht an Staffelleiter Otfried Seefeldt und den Verband schreiben.

Vieles hängt am Bericht von Schiedsrichter Sebastian Auer, der sich in der schwierigen Schlussphase genötigt sah, drei Hohl-Akteure vom Platz zu stellen. „Dabei war es zwischen den Spielern verhältnismäßig ruhig geblieben. Trotz mehrmaliger Unterbrechungen, teilweise bis zu zehn Minuten, pfiff der Unparteiische aber viel zu früh ab“, ärgert sich Ürün. „Im Grunde bin ich fast froh, dass das Spiel 1:1 ausgegangen ist. Wer weiß, was passiert wäre, wenn wir gewonnen hätten.“ Doch der Abpfiff war wohl eh noch nicht der Schlusspfiff.

Aufrufe: 030.4.2019, 21:59 Uhr
fupaAutor