2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Artistisch: Eintrachtler Sebastian Baumann klärt vor dem Marienborner Moritz Freisler, beobachtet von Cenk Ceylan. 	Foto: hbz / Jörg Henkel
Artistisch: Eintrachtler Sebastian Baumann klärt vor dem Marienborner Moritz Freisler, beobachtet von Cenk Ceylan. Foto: hbz / Jörg Henkel

Den Gegner zermürbt

Verbandsliga Südwest +++ Eintracht muss sich aber in Marienborn nach 3:1-Führung mit 3:3 begnügen

Mainz. Sebastian Baumann schnauft noch einmal tief durch. Das war anstrengend, richtig anstrengend. Die Kurzpassmaschinerie der TuS Marienborn war in der Schlussphase noch einmal richtig auf Touren gekommen, sodass für Eintracht Bad Kreuznach trotz 3:1-Führung „nur“ ein 3:3 (1:0) beim Verbandsliga-Aufsteiger herauskam. Nur? „So eine Führung kann man über die Zeit bringen, aber Marienborn hat auch eine sehr gute Mannschaft“, sagt der Eintracht-Kapitän, „aber wir waren kämpferisch überragend.“

Am Anfang wirbelte die TuS beträchtlich, dann und wann war Glück dabei, dass es nicht früh klingelte. Doch mit der Doppel-Halbchance durch Philipp Skiba (17.) und Pascal Missal (18.) wendete sich das Blatt. Die Gäste schafften es, immer in Ballnähe für enge Räume zu sorgen, die Ballstafetten der Mainzer zuzulaufen, das Spiel zweikampfbetonter werden zu lassen. Und bei Balleroberungen waren die Kurstädter immer wieder blitzschnell und breit gefächert vorne. Beispielsweise in Minute 37, als Baumann diagonal auf Henrik Sperling spielte, der per Flachschuss traf.

In Schlussviertelstunde gehen die Körner aus

Nach dem Ausgleich der Marienborner – Lirion Aliu hatte von der Grundlinie auf Dennis Ritz zurückgelegt (48.) – wurde das Spiel immer hektischer. Acht Gelbe Karten sollten am Ende seitens der Eintracht zu Buche stehen. „Und die haben wir uns alle verdient“, gibt Baumann zu, „wir wollten keinen kaputt treten, es waren viele taktische Fouls dabei. Nach dem Spiel haben wir uns alle wieder die Hand gegeben.“

Die Zermürbungstaktik schien zu greifen. Benhur Bayirs Ecke prallte an den Pfosten und von da über Jannik Kerns Knie ins TuS-Tor (60.), und Skiba stellte per Kopf nach Sperlings Flanke auf den zweiten Pfosten auf 3:1 (69.).

Doch die Vorentscheidung war das noch nicht. „In der letzten Viertelstunde hatten wir ein bisschen Körner gelassen, weil wir vorher so eng am Mann waren“, sagt Baumann. Die TuS kombinierte immer temporeicher, Matteo Trapp traf nach einer Ecke (79.), Aliu stellte nach Patrick Huths Steilpass auf 3:3 (85.) und hätte die Partie mit seinem Schlenzer fast noch komplett gedreht (90.+4). Zuvor hatte sich Mark Becker bereits mehrfach mit starken Paraden ausgezeichnet. „Überragend“ fand Marienborns Coach Ali Cakici die Leistung des Eintracht-Keepers.

Azzaoui sieht Gelb-rot Becker hält überragend

„Komplett unzufrieden bin ich nicht, trotz der 3:1-Führung“, resümiert Trainer Patrick Krick, „wir sind gut in die Rückrunde gestartet, waren sehr engagiert. Spielerisch geht es noch ein bisschen besser, wir sind halt nach den Veränderungen im Winter nicht so eingespielt. Aber wir waren sehr couragiert, die Jungs haben es gut verteidigt.“

Auch am Ende zu zehnt, als Jeffrey Azzaoui die Gelb-Rote Karte gesehen hatte (88.). Dass es bei den spielstarken Marienbornern auch etwas Glück braucht, war klar. „Über sie wird viel geredet, auch zurecht“, sagt Baumann, „aber es ist auch keine Champions-League-Mannschaft. Und wir sind Eintracht Bad Kreuznach.“ Die Brust wird breiter.



TUS MARIENBORN – SG EINTRACHT 3:3

Eintracht Kreuznach: Becker – Bayir, Azzaoui, Ceylan, Flühr – Baumann – Sperling, Missal (58- Öztürk), Rapp (67. Gilles), Skiba – Schneider (62. Mukamba).

Tore: 0:1 Sperling (37.), 1:1 D. Ritz (48.), 1:2 (ET) Kern (60.) 1:3 Skiba (70.), 2:3 Trapp (78.), 3:3 Aliu (85.).

Gelb-rote Karte: Azzaoui (88.).

Schiedsrichter: Maximilian Prölss (Ober-Ramstadt).

Zuschauer: 110.

Aufrufe: 010.3.2019, 21:00 Uhr
Torben SchröderAutor