2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligavorschau
Schmerzhaft – so wie hier bei Jan Wingenter (blaues Trikot) – wurde es in den vorigen Wochen häufig bei der Eintracht.	Foto: Mario Luge
Schmerzhaft – so wie hier bei Jan Wingenter (blaues Trikot) – wurde es in den vorigen Wochen häufig bei der Eintracht. Foto: Mario Luge

SG Eintracht: "Bestenfalls befriedigend"

Trotz Platz vier: SGE-Coach Effgen sieht nach Sieg in Bretzenheim Verbesserungsbedarf +++ Sonntag gegen Offenbach

BAD KREUZNACH. Den Rheinhessen-Wochen folgt die nächste Pfälzer Aufgabe. Eintracht Kreuznach erwartet in der Fußball-Verbandsliga am Sonntag um 15 Uhr den FSV Offenbach. Während der Neuling von der Nahe mit der Empfehlung von drei Siegen in Folge antritt, konnten die Offenbacher nur eine ihrer vergangenen neun Partien in Liga und Pokal gewinnen. Ein Blick in die Statistik.

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Mehr als ein Drittel der Saison ist bereits gespielt, und die SG Eintracht kann mit ihrem Abschneiden bisher mehr als nur zufrieden sein. Der Neuling belegt nach elf Spieltagen einen starken vierten Tabellenplatz. Zur genaueren Einordnung: Besser schnitt in fünf Jahren zuvor kein Aufsteiger in einer Abschlusstabelle der Verbandsliga Südwest ab. In der Runde 2019/20 endete die SG Meisenheim auf diesem Platz, ein Jahr zuvor hatten die TuS Marienborn und der TSV Gau-Odenheim auf den Rängen fünf und sechs abgeschlossen.

Überhaupt spielten die Neulinge aber meist eine gute Rolle: In der Runde 17/18 schaffte RWO Alzey als Neuling den Sprung auf Platz drei der Abschlusstabelle. Und 14/15 packte der FK Pirmasens II als Aufsteiger gar den Durchmarsch aus der Landesliga bis zum Verbandsliga-Titel. Aufsteiger als Überflieger.

Interessant auch: In den vorigen zehn Jahren stieg nur der TuS Steinbach 2022/23 als Aufsteiger direkt wieder aus der höchsten SWFV-Liga ab. Das müsste Thorsten Effgen Mut machen, aber dem Trainer der Eintracht sind solche Zahlenspiele ziemlich egal.

Warum spielen Aufsteiger in der Regel eine gute so Rolle?

Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich bin kein Freund von Statistiken und kann gar nicht sagen, was in der Verbandsliga anders ist. Vielmehr beschäftige ich mich mit dem Mikrokosmos meiner Mannschaft. Da gibt es gerade nach dem Spiel in Bretzenheim genug zu tun. Aber die Qualität in der Verbandsliga ist schon eine andere. Nicht nur beim einen oder anderen Spieler – es gibt in Verbandsliga-Teams immer gleich eine Reihe von Unterschiedsspielern in allen Mannschaftsteilen. In der Landesliga ist es meist ein Akteur, der den Unterschied macht, meistens in der Offensive. In der Verbandsliga wird es deutlich komplizierter und komplexer.

Und welche Voraussetzungen sind dadurch gefordert?

Kontinuität ist ganz wichtig – egal, ob als Aufsteiger oder nicht. Den Kader zusammenhalten und im Idealfall punktuell verstärken. Das ist uns wohl gelungen. Trotzdem: Die Liga ist eine Herausforderung.

Welche Note würde Realschullehrer Effgen seiner Mannschaft für die bisherige Runde geben?

Eine Note? Ausreichend; Tendenz Befriedigend. Es gibt noch so viel, an dem wir arbeiten müssen, da sind wir selbstkritisch genug.

Was hat den Trainer bislang positiv überrascht?

Die Rahmenbedingungen um das Moebusstadion haben sich verbessert. Das Miteinander im Klub und die optimalen Trainingsbedingungen. Das ist ganz wichtig, gerade in dieser Jahreszeit.

Wie lange kann die Eintracht im Stadion bleiben?

Durch die Lichtverhältnisse sind wir jetzt nach Winzenheim gewechselt, dennoch ist das Abschlusstraining samstags im Stadion möglich. Ich hoffe, dass wir unsere Heimspiele dieses Jahr alle im Stadion austragen können.

Deniz Darcan ist der zweitbeste Torjäger der Verbandsliga, der Teamkapitän hat in neun Spielen elfmal genetzt. Wie wichtig ist dieser „Faktor Darcan“?

Er ist sehr wichtig als Leader, Torschütze oder auch als mein verlängerter Arm auf dem Platz. Aber das ist natürlich wenig überraschend. Nicht umsonst steht diese Personalie ständig im Fokus, er ist für mich unbestrittener Kapitän. Wenn er fit bleibt, wird er sich auch noch entwickeln. Das gilt aber natürlich für alle anderen Spieler ebenfalls.

Die Eintracht landete drei Siege in Folge – Chance oder Gefahr?

Alle, die in Bretzenheim waren, haben gesehen, dass Selbstgefälligkeit nicht angebracht ist. Wir haben in allen Bereichen Verbesserungspotenzial. Es war ein sehr glücklicher Sieg gegen einen engagierten Gegner. Trotz des Erfolges – wir haben nur eingeschränkt geschafft, was wir uns vorgenommen haben. Das habe ich der Mannschaft auch sehr intensiv kundgetan.

Die Eintracht stellt das stärkste Auswärtsteam. Zu Hause gewann sie von fünf Spielen nur gegen die Hassia (3:1) und Marienborn (3:0). Woran liegt das?

Egal. Es geht immer nur um das nächste Spiel – ob in Winzenheim, Bretzenheim oder sonst wo. Die Spielregeln sind überall gleich. Nur die Gegner ändern sich.

Warum gelingt Sonntag gegen den FSV Offenbach ein Sieg?

Weil wir am Ende ein Tor mehr schießen.



Vor dem Spiel

Personell gibt es – wen wundert‘s – wieder Fragezeichen für den Eintracht-Kader- Unabhängig davon sagt Trainer Thorsten Effgen: „Ich erwarte von den Jungs eine Reaktion. Das Ergebnis ist wichtig, aber nicht alles.“

Marc Nauth musste bei der TSG nach 20 Minuten vom Platz. Zerrung oder Faserriss, so die erste Diagnose. Ein Einsatz würde an ein medizinisches Wunder grenzen. Möglicherweise droht sogar das Aus für dieses Jahr.

Levi Mukamba war eine Woche krank. Effgen: „Ich hoffe, dass er wieder ins Training einsteigen kann.“ Sebastian Baumann hatte zuletzt angeschlagen gespielt, und auch Adrian Simioanca fehlte im Training. Die Voraussetzungen waren schon mal besser.

Aufrufe: 027.10.2023, 06:00 Uhr
Mario LugeAutor