Stolpern verboten

Bei sieben Zählern Rückstand hat sich der Tabellendritte Türk Gücü Hanau vorzeitig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. An diesem ersten Mai-Wochenende deutet sich ein Führungswechsel an, denn Ligaprimus JSK Rodgau ist spielfrei. Verfolger Germania Großkrotzenburg reicht im Heimspiel gegen Kickers Obertshausen bereits ein Remis, um sich die Tabellenführung wieder zurückzuholen. Ein Sieg des Tabellenzweiten wäre dann aber Spieler, Trainer und Verantwortliche des heimischen Kreisvertreters VfR Wenings natürlich lieber. Obertshausen gehört nämlich zu den potentiellen Mitkonkurrenten des VfR im Abstiegskampf und steht aktuell drei Punkte besser da als die Grün-Weißen, die in einer vorgezogenen Partie des 31. Spieltages bereits am heutigen Samstag (Anpfiff 17 Uhr) Tabellenschlusslicht SG Altenhaßlau/Eidengesäß zu Gast haben. Ein absolut richtungsweisendes Spiel für Ionescu & Co, die am letzten Sonntag nach langer Zeit wieder einmal ein Spiel verloren haben. Das 1:3 beim Spitzenreiter JSK Rodgau kam allerdings nicht überraschend und war auf Weningser Seite auch eingeplant. VfR-Spielausschussmitglied Oliver Hilß sprach im Nachhinein von einem Spiel, „in dem Rodgau natürlich mehr Feldvorteile, wir aber die besseren Torchancen hatten. Ein Punktgewinn wäre nicht unverdient gewesen“.

Letztlich stand eine Niederlage zu Buche, die den VfR nicht aus der Bahn werfen wird. Nachdem sich die Verantwortlichen des Ex-Verbandsligisten SV Eintracht Altwiedermus in punkto zukünftiger Klassenzugehörigkeit zwischenzeitlich geoutet haben und in der neuen Spielzeit nicht in der Gruppenliga den Neustart beginnen werden (wie berichtet), sind die Chancen des VfR auf den Ligaverbleib zusätzlich gestiegen. Es wird in diesem Jahr „nur“ vier Absteiger geben, weshalb sich die Weningser, aktuell Tabellenvierzehnter, bis Rundenende noch einen Platz verbessern müssen. Auf jenem 13. Tabellenplatz steht aktuell der FC Germania Klein-Krotzenburg, bei dem man dann am nächsten Spieltag (12. Mai) antreten muss. Aus Sicht des VfR darf man also feststellen: Die ersten beiden Mai-Wochen, für die Grün-Weißen sind es dann in der Tat die Wochen der Wahrheit. Hilß spricht von „den zwei wichtigsten Spielen der Saison“ und auch davon, „dass wir wohl noch neun Punkte für unser Klassenziel werden holen müssen“. Die vermeintlich leichtere Aufgabe steht dann zunächst einmal am heutigen späten Nachmittag auf dem Programm. Ein Sieg gegen das Tabellenschlusslicht ist einfach Pflicht.

Unterschätzen sollte man den Gelnhäuser Kreisvertreter, der nach dem jüngsten Heimsieg gegen Steinheim (2:1) noch einmal Lunte gerochen hat, allerdings nicht. Gegen unmittelbare Abstiegsmitkonkurrenten hat der VfR zuletzt nicht unbedingt gute Erfahrungen gesammelt. Hilß zumindest hofft, „dass wir aus den beiden Heimniederlagen gegen Dietzenbach und Niederrodenbach unsere Lehren gezogen haben“. Für die SG Altenhaßlau/Eidengesäß ist es – bei aktuell sechs Zählern Rückstand zum rettenden Ufer – schon fast die letzte Chance noch einmal Anschluss zu finden. „Für den Gegner geht es um Alles“, weiß auch Hilß die Ausgangsposition entsprechend einzuschätzen. Den Gast auf die leichte Schulter zu nehmen, verbietet sich schon angesichts der Erfahrungen, die man im Hinspiel gesammelt hat. Es war ein denkwürdiges Spiel, in dem der VfR in Unterzahl das Spiel fast noch gedreht hätte, die Grün-Weißen kurz vor Spielende allerdings einen Elfer zum möglichen Ausgleich verschossen und im direkten Gegenzug einen Strafstoß hinnehmen mussten, der den 3:5-Endstand bedeutete. Dass Stammkeeper Maximilian Reissky (Kreuzbandriss) in der entscheidenden Saisonphase nicht zur Verfügung steht, ist natürlich ein Handicap, doch hat Ersatzkeeper Sascha Maul seine Aufgabe nach Mitteilung von Hilß am letzten Sonntag in Jügesheim gut gelöst. Maul wird auch heute Nachmittag zwischen den Pfosten stehen, denn adäquater Ersatz in Person eines gelernten Keepers wurde auch in dieser Woche keiner gefunden. Mit Marcel Kempf, einst in Diensten des SSV Lindheim und SC Viktoria Nidda, wurden Gespräche geführt, doch hat dieser aus beruflichen Gründen zumindest für diese Woche abgesagt. Hilß wollte nicht ausschließen, dass Kempf womöglich für die verbleibenden Spiele noch einspringen könnte. Was die Feldspieler betrifft, so kann hier Spielertrainer Adrian Ionescu nahezu aus dem Vollen schöpfen. Bis auf Ramon Fehst stehen alle Akteure zur Verfügung. Victor Cosmin Rada kehrt wieder in den Kader zurück.

VfR Wenings (Kader): Maul – Pavel Konecny, Weis, Petr Konecny, Doda, Ionescu, Nickel, Heusohn, Rada, Rogozinaru, Toba, Bumbar, Hof, Schmiade.