2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Den Gegenspieler vom Leib gehalten: Hüffelsheims Pablo Schmidt (rotes Trikot) im Spiel gegen den SV Hermersberg.	Foto: Dirk Waidner
Den Gegenspieler vom Leib gehalten: Hüffelsheims Pablo Schmidt (rotes Trikot) im Spiel gegen den SV Hermersberg. Foto: Dirk Waidner

Hoffen ist erlaubt

SG HÜFFELSHEIM Landesligist reist zu Tabellenführer VfR Baumholder +++ 1:0-Hinspielsieg als Maßstab

Hüffelsheim. Bis zur Winterpause gab es für die Fußballer der SG Hüffelsheim/Niederhausen/Norheim nur hopp oder topp. Nur eine Punkteteilung verzeichnete der Landesligist in den 19 Punktspielen vor dem Jahreswechsel. Das hat sich im Frühjahr grundlegend geändert. Nach einer Niederlage zum Jahresauftakt spielte die SGH zuletzt fünfmal in Folge Unentschieden, womit sie den Anschluss zur Spitze längst verloren hat und vom komfortablen fünften auf den siebten Platz der Tabelle abgerutscht ist.

Da nach hinten keinerlei Gefahr besteht und nach vorne längst nichts mehr zu holen ist, sehen die Hüffelsheimer aber völlig entspannt dem Saisonfinale entgegen. Noch fünf Spiele stehen aus, in denen das größte Ziel lautet, endlich mal wieder als Sieger vom Platz zu gehen.

Hauch von Verunsicherung beim Gegner ausnutzen

Dass dies ausgerechnet am Sonntag gelingt, ist jedoch eher unwahrscheinlich, denn um 15.15 Uhr ist die Spielgemeinschaft beim Tabellenführer VfR Baumholder zu Gast. SGH-Trainer David Holste hätte den Gegner vor der Saison zwar nicht unbedingt so weit vorne erwartet, ist aber auch nicht übermäßig überrascht, da er beim VfR eine sehr positive Entwicklung beobachtet hat. „Mit Robin Sooss und Felix Ruppenthal haben sie eine sehr starke Offensive“, hebt er vor allem die beiden Stürmer heraus, die gemeinsam schon 40 Tore erzielt haben. „Sie haben viel Tempo in ihren Aktionen und sind unheimlich gut im Umschaltspiel. Zudem ist die Mannschaft sehr robust. Sie haben einfach ein gutes Gesamtkonzept, bei dem der Trainer eine große Rolle spielt. Seit Sascha Schnell beim VfR ist, spielen sie auch taktisch einen sehr guten Fußball“, lobt Holste den Trainerkollegen, der aus einem mittelmäßigen Landesliga-Team einen Meisterschaftsanwärter gemacht hat.

Und während die Konkurrenz im neuen Jahr schwächelte und regelmäßig Punkte liegen ließ, zeigte sich der VfR sehr beständig und erklomm heimlich die Tabellenspitze. „Das ist ein schwer zu bespielender Gegner mit hoher Konstanz. Die ziehen ihr Ding durch“, urteilte Holste noch am Mittwoch und wurde am gleichen Abend überrascht, denn im Nachholspiel beim VfR Kirn kassierte Baumholder mit 1:3 seine erste Niederlage 2017 und verpasste die Chance, sich vom punktgleichen TuS Hohenecken abzusetzen.

Folglich dürfen auch die Hüffelsheimer neuen Mut schöpfen, zumal der Druck am Sonntag voll und ganz bei den Gastgebern liegt. „Wir fahren da ganz entspannt und beruhigt hin und wollen etwas mitnehmen. Wir werden ihnen nicht die Punkte leichtfertig überreichen“, verspricht Holste dem Gegner großen Widerstand. Schon im Hinspiel hatte es zwischen beiden Teams einen Abnutzungskampf gegeben, bei dem Sebastian Fett mit einem Kopfball in der Schlussphase das Tor des Tages zum etwas glücklichen Hüffelsheimer 1:0-Sieg gelungen war. „Das war ein sehr enges Spiel, das zum Schluss auch zur anderen Seite hätte ausschlagen können. Wir haben das Glück damals auch ein wenig erzwungen, und ähnlich wollen wir es diesmal machen. Der VfR muss alles in die Waagschale werfen, wenn er uns schlagen will.“

In der Rolle des Außenseiters die eigenen Chancen nutzen

Holstes Optimismus beruht auch auf der Außenseiterposition, die sein Team diesmal einnehmen darf. „Das wird ein ganz anderes Spiel als zuletzt, als wir gegen tief stehende Gegner immer das Spiel machen mussten und viel Ballbesitz hatten.“ Genau das liegt der SGH aber nicht besonders. Weit gefährlicher waren die Hüffelsheimer in dieser Saison, wenn sie den ballführenden Gegner unter Druck setzen und dann kontern konnten. Im Hinspiel war der VfR darauf gut eingestellt, weshalb die Partie sich weitgehend im Mittelfeld abspielte.

Auf eigenem Platz erwartet Holste aber mehr Initiative vom VfR, was den Gästen Platz für schnelle Gegenzüge eröffnen könnte. Verzichten muss die SGH dabei auf ihren zweiten Trainer Jörg Schniering und auf den verletzten Timo Beisiegel. Dafür kehrt nach Philip Leonhard und Nikolai Staub auch Holste selbst in den Kader zurück, womit die Gäste personell gut aufgestellt anreisen und auf eine Überraschung hoffen dürfen.



Aufrufe: 020.4.2017, 19:00 Uhr
Dirk WaidnerAutor