2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines

Die Enttäuschung „ist unfassbar groß“

Speller Traum zerschellt am Elfmeterpunkt / Gifhorn erreicht ohne Torchance das Pokalfinale

Unfassbar! Der SC Spelle-Venhaus hat das NFV-Pokal-Halbfinale gegen den MTV Gifhorn nach Elfmeterschießen mit 5:6 verloren. 18 Schützen traten an. Nicht nur SCSV-Trainer Hanjo Vocks fehlten die Worte.
Obmann Markus Schütte und der Leiter der Fußballabteilung Jürgen Wesenberg brachten es, ohne sich abzustimmen, gemeinsam auf den Nenner: „Die sind nur zum Elfmeterschießen gekommen.“ Der Erfolg gibt Gifhorn recht. Die Minimalisten haben nicht ein Pokalspiel in regulärer Spielzeit gewonnen. Viermal ging es ins Elfmeterschießen und in die nächste Runde.Krull wehrt viermal ab

Gifhorns Trainer Michael Spies meinte, der Gast habe gewusst, dass es zu einem 0:0 reichen könne, wenn er gut stehe. Das gelang. „Zum Elfmeterschießen gehört auch Glück. Aber wir haben einen guten Torwart.“

Tobias Krull parierte vier Elfmeter.
Die Aussage konnte Spies erst machen, als die laut wummernde Musik in der Kabine seiner ausgelassen feiernden Mannschaft ausgeschaltet worden war. Wären nur Emsländer im Getränke-Hoffmann-Stadion gewesen, hätte der Coach vermutlich nicht einmal ein Mikrofon benötigt. Es herrschte Totenstille nach der Niederlage in diesem so wichtigen Spiel.

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, bekannte Trainer Hanjo Vocks. „Die Enttäuschung ist unfassbar groß.“ Die Mannschaft hatte lange trainiert, der Verein ein Hygienekonzept umgesetzt. „Schade, dass wir die Ehrenamtlichen nicht belohnen konnten“, sagte Schütte.

Speller Chancen

Spelle verlor gegen einen Gegner, der keine einzige Torchance verzeichnete! Ein Schuss aus gut 25 Metern, der über das Gehäuse strich. Das war’s. Der Gastgeber verfügte über drei, vier gute Chancen. Die allerdings nutzte er nicht.

Im Elfmeterschießen schien das Momentum sich auf die Speller Seite zu neigen. 0:2 lagen sie hinten. Dann parierte Torwart Bernd Düker dreimal in Folge. Kapitän Sascha Wald glich aus. Danach legte Gifhorn vor, verwandelte jeweils. Düker war bei zwei Schüssen am Ball, hatte aber kein Glück. Dann wehrte Krull beim neunten Speller Schützen ab. Der Traum vom Niedersachsenfinale inklusive Übertragung bei der ARD und vom DFB-Pokalspiel gegen den Bundesligisten FC Augsburg zerschellte am Elfmeterpunkt. Im Endspiel treffen Gifhorn und Celle (3:2 gegen Hagen/Uthlede) aufeinander.

„Es ist eine Qualität, nach einem 0:2 zurückzukommen“, mochte Vocks der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Nur etwas mehr Entschlossenheit vor dem Tor hätte sich der eine oder andere Zuschauer gewünscht. „Jetzt sind wir in der Saison 2020/21 angekommen“, erklärte Vocks. Ein bitteres Fazit.

500 Zuschauer
Die Partie mit 500 Zuschauern war ein Erlebnis angesichts jüngster Geisterspiele. Es störte, dass Chaoten aus Gifhorn ein Speller Banner erobern wollten. Dabei kam es zu einer handfesten Auseinandersetzung. Die Polizei rückte an.
Aufrufe: 017.8.2020, 08:36 Uhr
EmslandsportAutor