Kurz vor Schluss musste die Trinkflasche dran glauben. Mit ordentlichen Wumms donnerte SVR Coach Johannes Franz das Platiskgefäß auf dem Boden, um seinen Ärger über die 1:2 (1:2)-Niederlage beim Aufsteiger SC Pöcking-Possenhofen zum Ausdruck zu bringen. „Ich muss bei der Wortwahl vorsichtig sein, sonst vergreife ich mich im Ton“, war Franz der Frust über die schwache Vorstellung seiner Elf in Pöcking anzumerken. „Das waren heute mehrere Schritte zurück.“ Was Franz besonders nervte: „Die Einstellung stimmte nicht.“
Dabei sah es zu Beginn gar nicht so schlecht aus. Denis Grgic (1.) kam bei der ersten Möglichkeit nur einen Tick zu spät. SC-Keeper Ken Weid schnappte sich noch den Ball. Danach war von der Raistinger Offensive jedoch nur noch wenig zu sehen. Die Pöckinger agierten zielstrebiger und profitierten von Nachlässigkeiten in der SVR-Defensive. Erst ging die Innenverteidigung gegen Clemens Link nicht konsequent zur Sache, sodass sich der Pöckinger Stürmer durchsetzen konnte und zum 1:0 (5.) abschloss. Zehn Minuten später wehrte SVR-Keeper Urban Schaidhauf einen Freistoß nach vorne ab. Der völlig unbedrängte Link (15.) staubte im Anschluss zum 2:0 ab. Erst danach wachten die Gäste langsam wieder auf. Eine Serie von Freistößen verpuffte jedoch wirkungslos. Die Hausherren hatten so keine Mühe den Vorsprung zu verteidigen. Völlig aus dem Nichts gelang dem SVR kurz vor der Pause noch der Anschluss: Ein verunglückter Befreiungsschlag eines Verteidigers landete bei Markus Riedl (39.), der den Ball ins leere Tor bugsierte.
Der Treffer gab den Raistinger jedoch keinen Auftrieb für den Auftritt nach der Pause. Vielmehr bestimmten wieder die Pöckinger das Geschehen. Link (47.) verpasste sein drittes Tor nur knapp. Erst Mitte der zweiten Hälfte stemmte sich der SVR gegen die drohende Niederlage. Grgic (64.) kam erneut zu spät, die Distanzschüsse von Riedl (70.) und Timmy Greif (73.) parierte der Pöckinger Schlussmann. Davor hatte der Unparteiische einen Treffer (67.) der Hausherren wegen Abseits nicht anerkannt. In der Schlussphase warfen die Gäste alles nach vorne. Die meist ideenlosen Raistinger Angriffe brachten den SC aber kaum ins Schwitzen. Ein Kopfball von Mathias Sedlmeier (83.) und ein Schuss von Kevin Enzi (84.) verfehlten jeweils das Ziel – dann war Schluss.