2024-05-10T08:19:16.237Z

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Bezirksligen bekommen Pokal-Wettbewerb
Bezirksligen bekommen Pokal-Wettbewerb

SC Oberweikertshofen: Aufstiegschancen dank des BFV-Vorschlag?

Bezirksligen bekommen Pokal-Wettbewerb

Vereine im Landkreis reagieren auf die BFV-Vorschläge, dass Bezirksligisten einen Pokal-Wettbewerb bekommen - die Meinungen zu den BFV-Beschlüssen sehen unterschiedlich aus.

Landkreis – Für die meisten Fußball-Verantwortlichen im Landkreis war es eigentlich klar: Nachdem der Bayerische Fußballverband (BFV) in den höheren Amateurligen einen Pokalwettbewerb ausgelobt hat, ist ein analoger Wettbewerb auch für die Bezirksligen von der Unterarbeitsgruppe „Bezirksspielklasse Herren“ der Lösungs-Arbeitsgruppe (LAG) vorgeschlagen worden.

Pro Bezirksliga einen Ligapokal-Wettbewerb mit Vor-, Zwischen- und Finalrunde

Die Empfehlung der LAG sieht pro Bezirksliga einen Ligapokal-Wettbewerb mit Vor-, Zwischen- und Finalrunde vor, der während der spielfreien Zeiten des Ligaspielbetriebs ausgetragen wird und zusätzliche sportliche Anreize bieten soll.

In jedem Bezirk spielen die jeweiligen Ligapokal-Sieger zudem einen Bezirkssieger aus, der im Anschluss mit den sechs weiteren Bezirkssiegern in einer Relegationsrunde um insgesamt fünf direkte Aufstiegsplätze in die Landesliga kämpft.

Auf die Ergebnisse der regulären Saison hat der Zusatzwettbewerb keinen Einfluss. Sollte eine Mannschaft über den Ligapokal den Aufstieg schaffen, die bereits über die Liga den Sprung in die Landesliga erreicht hat, greift ein Nachrücker-Prinzip.

Geht eine Mannschaft, die über die Liga absteigen würde, als Aufsteiger aus dem Ligapokal-Wettbewerb hervor, steigt diese nicht in die Landesliga auf, sondern hält als Belohnung die Klasse.

SC Unterpfaffenhofen befürwortet generell, dass Alternativen für die fußballfreie Zeit gesucht werden

„Generell finde ich es super, dass eine Alternative für eine mögliche fußballfreie Zeit gesucht wird“, sagt Sebastian Koty, Abteilungsleiter des SC Unterpfaffenhofen.

Für ambitionierte Vereine würde dadurch auch eine Möglichkeit geschaffen, doch noch aufsteigen zu können. „Nochmals eine so lange Zeit ohne Fußball tut keinem Kicker gut“, so der Upfer Fußball-Chef.

„Und wenn es dann noch für die obere Hälfte einen wirklich sportlichen Anreiz gibt, ist das keine schlechte Lösung.“

Dass der Pokal Auswirkungen auf den Abstiegskampf haben wird, bezweifelt Kotyk allerdings. „Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verein aus der unteren Tabellenhälfte erst den Pokal in der jeweiligen Staffel gewinnt und im Anschluss noch in der jeweiligen Relegation siegreich ist?“

Dann allerdings zu sagen, der Verein steigt nicht auf, sondern hält die Klasse, obwohl er alles überstanden hat, sorgt beim SCU-Abteilungsleiter für Unverständnis.

Sebastian Koty: „Ein klarer Schnitt wäre sicherlich einfacher.“

Ebenso wie die grundsätzliche Entscheidung, die Saison 2019/2020 nicht abzubrechen. „Für mich stellt sich immer noch die Frage, warum man in Bayern den Hardcore-Weg weiterverfolgt und die Amateure weiter spielen lässt.“ Das komplett unterschiedliche Vorgehen bei der männlichen Jugend, den Juniorinnen und beim Erwachsenenspielbetrieb kann er nicht nachvollziehen. „Ein klarer Schnitt wäre sicherlich einfacher. Das würde auch das ein oder andere Fragezeichen beseitigen, das immer noch im Raum steht.“

Eine dieser offenen Fragen ist auch das tatsächliche Datum eines Neustarts. „Schön wäre es, endlich einen Termin zu benennen, damit wir auch mal gezielt mit dem Training oder zumindest mit den vorhandenen Trainingsmethoden starten können.“

Ligapokal-Wettbewerb als gute Gelegenheit, um Spiele unter Wettkampfbedingungen durchführen zu können

Uli Bergmann, Manager des SC Oberweikertshofen, war von der Einführung des neuen Wettbewerbs nicht überrascht: „Als ich vom Ligapokal der Landesliga hörte und las, habe ich mir gedacht, da muss auch noch was kommen.“

Eine zusätzliche Beschäftigung für die Fußballer sei dringend nötig. „Wenn am 5./6. September gestartet werden kann, sind wir am 31. Oktober oder 7./8. November fertig. Das kann’s dann noch nicht gewesen sein.“

Der Ligapokal-Wettbewerb sei deshalb eine gute Gelegenheit, nicht nur Freundschaftsspiele – die es natürlich zu einer Saisonvorbereitung dennoch geben soll –, sondern weitere Spiele unter Wettkampfbedingungen auszutragen.

Uli Bergmann: „Ich würde mir ein Turnier zusammen mit der Bezirksliga Nord und Ost wünschen“

Allerdings hätte sich Bergmann einen etwas anderen Turniermodus gewünscht. Gerade so ein neues Format hätte genutzt werden können, um etwas Abwechslung zu schaffen: „Ich würde mir ein Turnier zusammen mit der Bezirksliga Nord und Ost wünschen, um wieder andere Mannschaften kennenzulernen. Auch für die Zuschauer wären Spiele gegen Moosinning, Kammerberg und Eching oder im Osten Spiele gegen Baldham und Freilassing interessant.“

Für den SC Oberweikertshofen ist der Pokal auch eine spannende Option, um wieder in die Landesliga aufzusteigen.

„Fünf aus sieben – interessant, wenn die sieben Ligapokalsieger um fünf Landesligatickets kämpfen können. Die außergewöhnliche Situation erfordert außergewöhnliche Maßnahmen.“

Text: VON DIETER METZLER

Aufrufe: 016.6.2020, 11:22 Uhr
Fürstenfeldbrucker Tagblatt / Dieter MetzlerAutor