2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Niedergeschlagen: Florian Wenger (von links), Oguzhan Halici und David Bulik ist das Entsetzen über die Verletzung von Michael Spangler (am Boden) und das zweite Gegentor anzumerken.  Foto: Xaver Habermeier
Niedergeschlagen: Florian Wenger (von links), Oguzhan Halici und David Bulik ist das Entsetzen über die Verletzung von Michael Spangler (am Boden) und das zweite Gegentor anzumerken. Foto: Xaver Habermeier

Das Abenteuer ist beendet

Der FC Ehekirchen steigt nach dem 0:2 im Rückspiel gegen den BSK Neugablonz in die Bezirksliga ab +++ Neuburg war nah dran am Wunder

Für den FC Ehekirchen ist nach der 0:2-Niederlage vor heimischem Publikum im Relegations-Rückspiel gegen den BSK Olympia Neugablonz das Abenteuer Landesliga beendet. Nichts ist unmöglich – nach diesem Motto ging der VfR Neuburg in das Rückspiel gegen den SC Oberweikertshofen. Obwohl die Lilaweißen durch die 1:3-Heimniederlage mit einem dicken Rucksack zum Landesligisten fahren mussten, sorgten sie fast für eine dicke Sensation.

FC Ehekirchen – BSK Olympia Neugablonz 0:2
Auf einmal war es beklemmend still. Den FCE-Spielern und den meisten der 720 Zuschauer in Ehekirchen stand der Schock ins Gesicht geschrieben. Während sich Olympia Neugablonz über den entscheidenden Treffer zum 2:0 im Rückspiel der Landesliga-Relegation freute, blieb Michael Spangler regungslos am Boden liegen. Nach einem kurzen Zuspiel von Torwart Dzemil Abazi war der Verteidiger im Rasen hängen geblieben und hatte sich das rechte Knie verdreht. Mathias Franke brauchte nur noch zum 2:0 ins leere Tor einzuschieben (82.). Spangler, der bereits im vergangenen Jahr wegen eines Kreuzbandrisses im rechten Knie lange ausgefallen war, wurde nach längere Behandlungsunterbrechung auf einer Trage vom Feld befördert. Seine Mitspieler schlugen in der Befürchtung einer erneut schlimmen Verletzung die Hände über dem Kopf zusammen. Durch Frankes Treffer war außerdem die Partie entschieden. Nach dem 1:1 aus dem Hinspiel hätte der FC Ehekirchen nun drei Tore gebraucht, um doch noch in die zweite Runde einzuziehen. Die gelangen zu zehnt – Ehekirchen hatte bereits dreimal gewechselt – nicht mehr. Als dann einige Minuten später der Schlusspfiff ertönte, sanken die Spieler des FC Ehekirchen zu Boden und blieben lange enttäuscht auf dem Rasen sitzen. Das Abenteuer Landesliga ist nach nur einer Saison wieder beendet. „Die Enttäuschung ist natürlich riesig“, sagte Trainer David Bulik. Er wusste allerdings auch, dass das Neugablonzer Weiterkommen verdient war. Schon das Hinspiel hatte der Zweite der Bezirksliga Süd dominiert. Lediglich das Ergebnis von 1:1 machte dem FCE Hoffnung. Da dem FC Ehekirchen, der wieder auf Spielertrainer Bulik zurückgreifen konnte, bereits ein 0:0 gereicht hätte, zog sich der Gastgeber zurück und verlegte sich aufs Kontern. Neugablonz gab folgerichtig den Ton an. Einen Schuss von Alexander Schmidbauer fischte Abazi aus dem Winkel (14.). Auch gegen Thomas Waltenberger war Ehekirchens Torwart zur Stelle (25.). Die Gäste hatten zwar mehr Ballbesitz, aber auch Ehekirchen wurde bei Gegenstößen gefährlich. Matthias Rutkowski scheiterte allein vor dem Tor an Keeper Dennis Starowoit (24.), Simon Schmaus zielte knapp zu hoch (38.) und Robert Zisler verstolperte vor dem Gehäuse den Ball (42.). Die größte Chance vor dem Seitenwechsel vergab Gästeangreifer Kamil König, dessen Flachschuss haarscharf am Pfosten vorbeirollte (43.).
In Hälfte zwei ließ bei Ehekirchen spürbar die Kraft nach. Gefahr erzeugte Neugablonz aber lediglich durch Distanzschüsse. Spielgestalter Mathias Franke verfehlte zweimal knapp das Tor (46., 47.). Ansonsten verteidigte die Bulik-Elf geschickt und ließ kaum etwas zu. Doch dann leistete sich Matthias Rutkowski einen folgenschweren Aussetzer, foulte Yakup Sevimli an der Strafraumkante. Den berechtigten Elfmeter verwandelte Franke sicher. Der FCE war geschockt, erholte sich nicht mehr und erspielte sich in der gesamten zweiten Hälfte keine Torchance. Für die Entscheidung sorgte schließlich Franke mit seinem Tor zum 2:0.
Damit ist die Saison für den FC Ehekirchen beendet. Verlassen werden den Verein bekanntlich Trainer David Bulik (zum Kissinger SC), David Labus (unbekannt), Florian Wenger (Spielertrainer DJK Langenmosen) und Max Käser (TSV Rain). Neuer Spielertrainer wird Simon Schröttle (TSV Rain). Außerdem wechseln dem Vernehmen nach Maximilian Jahner, Mehmet Özdemir (beide VfR Neuburg) und Nico Ledl (FC Gerolfing) zum FCE.
Schiedsrichter: Elias Tiedeken, TSV Neusäß – Zuschauer: 720
Tore: 0:1 Mathias Franke (66. Foulelfmeter), 0:2 Mathias Franke (82.)



SC Oberweikertshofen – VfR Neuburg 3:2
Die Truppe von Trainer Christian Krzyzanowski hatte nach der Heimpleite eigentlich nichts mehr zu verlieren – und so trat sie vor 400 Zuschauern auch auf! Verwundert rieben sich die Anhänger des Landesligisten zumindest 45 Minuten lang erstaunt die Augen, wie der Bezirksligist zu Werke ging. Bis dahin hatten die Oberbayern mit 2:0 geführt und hätten mit einem Quäntchen Glück sogar den Vorsprung bis zum Seitenwechsel auf 3:0 ausbauen können. Obwohl die VfR-Truppe am Ende mit 2:3 unterlag und somit weiter in der Bezirksliga ran muss, kann sie trotz der verständlichen Enttäuschung nach dem Schlusspfiff erhobenen Hauptes in die Sommerpause gehen.
Neuburgs Coach Christian Krzyzanowski hatte sein Team gegenüber dem Hinspiel auf zwei Positionen verändert: Kadir Aktas stand für Stefan Huber in der Startelf. Zudem begann Mathias Weber für Edvin Hasanbegovic. Der VfR übernahm sofort die Initiative, während die Gastgeber darauf bedacht waren, ihren Vorsprung zu verteidigen. Den ersten Warnschuss auf das gegnerische Gehäuse gab Stefan Klink ab. Die Kugel aber strich über die Latte (8.). Zum ersten Mal geprüft wurde Matthias Kollar, als Andreas Neumayer aus spitzem Winkel abzog (11.). Der VfR-Keeper wehrte aber zur Ecke ab. Nur schwer in den Griff zu bekommen war von den Gastgebern Neuburgs Mittelfeldmotor Rainer Meisinger, der oftmals nur durch Fouls zu stoppen war. Auch Alexander Müller musste einige harte Attacken einstecken. Als der flinke Außenstürmer im Strafraum einen Hacken schlug und den Winkel anvisierte, hatte SCO-Torhüter Stefan Brunner gerade noch die Fingerspitzen dran und rettete (23.). Die Führung der Gäste lag längst in der Luft. Als Edvin Hasanbegovic für den verletzten Norbert Redl ins Spiel kam, zeigte der Routinier, wie wichtig er für die Mannschaft ist. Nur 60 Sekunden nach seiner Einwechslung bediente der Ray Bishop, der noch einen Verteidiger aussteigen ließ und zur Führung einschoss. Der Landesligist war nun schwer unter Druck. Und die Hoffnung beim VfR Neuburg, in die nächste Runde der Relegation einzuziehen, wurde noch größer. Als zunächst Klink nach einem Alleingang am SCO-Keeper scheiterte, reagierte Matthias Weber am schnellsten und drosch den abgeprallten Ball aus 18 Metern zum 2:0 in die Maschen. Und es hätte für den Bezirksligisten sogar noch besser kommen können: Nach einer Flanke in den Strafraum tanzte das Spielgerät bereits auf der Torlinie. Aber Klink und Müller kam einen Tick zu spät.
Der Nackenschlag aus VfR-Sicht folgte – wie schon im ersten Duell – unmittelbar nach Wiederbeginn. Wenige Sekunden waren gespielt, als Mehmet Ayvaz auf 1:2 verkürzte. Je länger diese Partie dauerte, umso mehr waren die Lilaweißen gezwungen, alles auf eine Karte zu setzen. Zweimal liefen sie dabei in einen Konter, was Maximilian Schuch zu einem Doppelpack (82./86.) nutzte. Für den VfR Neuburg war es zusätzlich bitter, dass Hasanbegovic und Weber auch noch verletzt ausschieden.
Schiedsrichter: Jürgen Steckermeier, Altfraunhofen – Zuschauer: 400
Tore: 0:1 Ray Bishop (29.), 0:2 Matthias Weber (37.), 1:2 Mehmet Ayvaz (46.), 2:2 Maximilian Schuch (82.), 3:2 Maximilian Schuch (86.)

Aufrufe: 028.5.2017, 22:41 Uhr
Neuburger Rundschau / Siegmund, GeierAutor