„Wir haben uns viel mehr vorgenommen und bisher wenig davon umgesetzt“, antwortete Barbarito auf die Frage nach seiner bisherigen Saisonbewertung. Besonders bitter: In zwei Partien führte der RSV komfortabel, zudem spielte das Team gegen den SV Höxter eine Halbzeit lang in Überzahl. In der Endabrechnung gab es null Punkte aus diesen drei Partien. Sechs wären laut Barbarito mindestens drin gewesen. „Wir müssen lernen, in den Spielen auch mal schmutzig zu spielen, aggressiv in die Zweikämpfe zu gehen und auch mal eine gelbe Karte in Kauf zu nehmen. Das fällt momentan absolut und da mache ich vielleicht auch ein Kopfproblem bei uns aus“, so der im Sommer scheidende Coach.
Ein anderes Problem ist im personellen Bereich auszumachen. Drei, vier Spieler standen den Barntrupern bis dato so gut wie gar nicht zur Verfügung. Und dabei denkt man natürlich gleich an Jogi Lindemeyer, der noch gar kein Match bestreiten konnte und in den letzten Jahren immer zehn bis 15 Tore vorbereitet hat. „So ein Verlust macht sich bemerkbar“, meint Barbarito.
Dass der Trainer im Sommer den Klub verlässt, spiele mit Blick auf die bisher schwache Saison keine Rolle. Intern sei diese Entscheidung sogar schon im vergangenen Winter kommuniziert worden. „Deshalb sehe ich da keine Diskussionsgrundlage“, betont Barbarito, der bei einigen Spielern die Gier vermisst: „Das beziehe ich sowohl auf den Sonntag als auch auf das Training. In einer schwierigen Phase muss ich auch mal private Belange in den Hintergrund rücken. Das war zu meiner jungen, aktiven Zeit anders. Da ist jeder zum Training gekommen, weil er Bock darauf hatte. Heute werden Sachen vorgeschoben, um nicht zum Training gehen zu müssen.“
Wenn es läuft, könne man dies auch mal machen. Doch in der Phase, in der sich der RSV aktuell befindet, sei die Einstellung eher fehl am Platz. „Da spreche ich aber nur von einzelnen Spielern“, so Barbarito. Von seinem gesamten Team fordert er in der fußballlosen Zeit viel Disziplin. Bis Ende November müssen die Akteure einige Läufe absolvieren. Und diese werden vom Trainer kontrolliert.
Ab Dezember seien die Spieler für die eigene Fitness selbst verantwortlich. Wenn es erlaubt ist und es die Plätze zulassen, wolle man wieder auf dem Platz trainieren. Und spätestens dann legen alle Barntruper den Fokus wieder auf den Klassenerhalt. „Ein anderes Ziel wäre utopisch. Zumal ich davon ausgehe, dass der Verband nur noch eine Hinrunde spielen lässt. Eine komplette Saison durchzuziehen sehe ich aktuell nicht.“