2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Drei Wochen fühlte er sich „eingesperrt wie in einem Käfig“. Morgen darf Johannes Reichert wieder ran. Foto: Schwerdtfeger
Drei Wochen fühlte er sich „eingesperrt wie in einem Käfig“. Morgen darf Johannes Reichert wieder ran. Foto: Schwerdtfeger
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Reichert: „Die Spatzen sind der Klub meines Herzens“

SSV Ulm 1846 Fußball Nach drei Spielen Sperre kehrt Johannes Reichert zurück

Erst verletzt, dann gesperrt: Johannes Reichert hatte beim SSV Ulm 1846 Fußball zuletzt wenig Spielpraxis. Am Sonntag beim VfB Stuttgart II darf er wieder ran.

Da ist er wieder! Johannes Reichert steht dem Fußball-Regionalligisten SSV Ulm 1846 am morgigen Sonntag (14 Uhr, Gazi-Stadion) im Auswärtsspiel gegen den VfB Stuttgart II wieder zur Verfügung. Seine Leidenszeit ist vorbei, der 25-Jährige kehrt nach einer abgelaufenen Sperre von drei Spielen wieder ins Team zurück.

Vier Wochen ist es her. Die peinliche 1:2-Heimniederlage gegen Hessen Kassel gipfelte zum Schluss in einer wahren Kartenflut des hektisch agierenden Schiedsrichters. Nach Gelb-Rot für Alper Bagceci (85.) sieht „Joe“ Reichert in der Nachspielzeit (90./+4) Rot. Der erst in der 70. Minute eingewechselte Ulmer fliegt wegen groben Foulspiels, einen Gästespieler wegen Tätlichkeit vom Platz. „Da war ich kurz unkonzentriert und habe mich zu einem Foul hinreißen lassen“, beschreibt Reichert die Situation. „Klar war es ein Foul, aber drei Spiele Sperre fand ich übertrieben“, sagt er und beteuert: „So was will ich nicht mehr erleben.“

Es war eine lange Zeit der Buße für den Defensivmann, zumal Reichert in zwei Partien zuvor wegen Verletzung schon pausieren musste. Anfang April hatte das Ulmer Eigengewächs, das mit Ausnahme von zwei Jahren beim 1. FC Kaiserslautern II immer beim SSV 46 spielte, seinen ursprünglich bis 2017 datierten Vertrag bei den Spatzen bis 2020 verlängert. „Das war ein Herzenswunsch. Der SSV 46 ist der Klub meines Herzens, mein Lieblingsverein, mein Zuhause“, stellt der Abwehrspieler klar.

Trainer Stephan Baierl freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit einem der Ulmer Publikumslieblinge. „Das war ein vorgezogenes Ostergeschenk auch für unsere Fans. Joe ist erst 25 Jahre alt, er hat aber sehr viel Erfahrung und ist eine absolute Identifikationsfigur“, so Baierl. Für Sportvorstand Anton Gugelfuß war die Vertragsverlängerung mit Johannes Reichert „ein wichtiges Signal und erneut eine Bestätigung: regional und bodenständig – das ist für uns ein guter, das ist für uns der richtige Weg.“ Auch der sportliche Leiter der Spatzen, Lutz Siebrecht, hält große Stücke auf Reichert: „Er ist in unserem Konzept ein fester Bestandteil, ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Zukunft. Mit ihm und um ihn herum wollen wir uns Schritt für Schritt weiterentwickeln.“

Der so hoch Gelobte geht die Aufgabe bei seinem Heimatverein zuversichtlich an: „Ich habe ein gutes Gefühl beim SSV 46. Es geht in die richtige Richtung. Mein Anspruch ist es, Verantwortung zu übernehmen.“ Auf dem Trainingsplatz arbeitete Reichert seit Wochen akribisch für seine Rückkehr. Sein Trainer ließ schon unter der Woche keinen Zweifel aufkommen: Reichert wird im Gazi-Stadion in der Startaufstellung stehen.

Dass Reichert unterm Fernsehturm gleich wieder unter Starkstrom stehen wird, ist außer Zweifel. Sechs Punkte holte der SSV 46 zuletzt ohne den gesperrten Reichert – die kleine Serie soll bei seinem Comeback auf dem Platz natürlich nicht reißen.

Aufrufe: 06.5.2017, 09:29 Uhr
SWP / Winfried VoglerAutor