2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Nur schwer zu begreifen: Der 1. FC Saarbrücken holte mit großem Vorsprung den Meistertitel in der Regionalliga Südwest. Aufsteigen durften die Saarländer trotzdem nicht, weil sie in den Playoffs am TSV 1860 scheiterten. F: Leifer
Nur schwer zu begreifen: Der 1. FC Saarbrücken holte mit großem Vorsprung den Meistertitel in der Regionalliga Südwest. Aufsteigen durften die Saarländer trotzdem nicht, weil sie in den Playoffs am TSV 1860 scheiterten. F: Leifer

Regionalliga-Reform: Mehr Fragen als Antworten

Neue Aufstiegsregelung: Keine Einigung in Sicht, Arbeitsgruppe aufgelöst

Verlinkte Inhalte

Es ist eine der größten Streitfragen im deutschen Fußball: Die Aufstiegsregelung zur 3. Liga. Fünf Regionalligen gibt es in der Bundesrepublik, aber nur drei Vereine schaffen am Ende auch den Sprung in den Profibereich. Ein großes Ärgernis für Vereine und Fans, dass der Meister nicht automatisch aufsteigt. Gibt`s übrigens so an keiner anderen Stelle im deutschen Ligensystem, nur an der Schnittstelle Profi-/ Amateurfußball.

Der Meister steigt auf, basta. Bei vielen Anhängern ist diese Sichtweise tief im Verständnis verankert. Den meisten stellen sich die Nackenhaare beim Gedanken daran auf, dass ein herausragendes Jahr zum Schluss auf zwei Spiele reduziert wird. Zwei, drei falsche Entscheidungen in den ausschlagebenden 180 Playoff-Minuten und eine ganze Saison ist sprichwörtlich im Eimer. Frag nach beim 1. FC Saarbrücken, oder dem SV Waldhof Mannheim oder...

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte sich mit einer skurril anmutenden Übergangslösung - zumindest vier von fünf Meister steigen direkt auf - zwei Jahre Zeit verschafft, um mit Hilfe einer Arbeitsgruppe eine Reform für dann nur noch vier Regionalligen zu entwickeln. Die Neuausrichtung der vierten Ligen steht nun aber auf der Kippe. Denn wie der Kicker am Montag veröffentlichte, ist die Arbeitsgruppe bereits am 14. November aufgelöst worden. "2019 muss die Zukunft der Regionalliga final geklärt werden. Hoffentlich im Konsens", hatte DFB-Vizepräsident und BFV-Boss Dr. Rainer Koch bei der Verkündigung der Übergangslösung vor knapp einem Jahr betont. Von einer Einigung im Sinne der sportlichen Gerechtigkeit scheinen die Beteiligten aber weit entfernt. Wie vom Kicker kolportiert, konnte die Arbeitsgruppe in drei Sitzungen kein konsensfähiges Modell für eine Reformierung der Aufstiegsregelung eruieren. Ein Vorschlag sieht vor, dass die Regionalligen West und Südwest jeweils einen Aufstiegsplatz erhalten. Soweit so gut.

Blieben aber noch die Regionalverbände Nord, Nordost und Bayern. Die Verantwortlichen konnten sich noch immer nicht auf ein Modell einigen, wie aus den drei Staffeln zwei Ligen werden sollen. Der DFB macht daher in einer Mitteilung Druck: "Sollten die Regionalverbände Nord und Nordost sowie der Landesverband Bayern zu keiner Aufteilung in zwei Staffeln gelangen, hätten sie eine genaue Begründung darzulegen, wie stattdessen die beiden Aufsteiger in ihrem Gebiet zu ermitteln sind." Es bleibt also kompliziert. Am 7. Dezember tritt das DFB-Präsidium das nächste Mal zusammen und will über den "Vier-Ligen-Plan" diskutieren. Eine endgültige Entscheidung über die Regionalliga-Reform soll dann auf dem DFB-Bundestag am 26. und 27. September 2019 fallen. Bis dahin dürften noch einige Kontroversen folgen.

Aufrufe: 027.11.2018, 14:05 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor