Die Bremerhavener besiegten die Münchener im Halbfinale durch den Treffer von Nehat Shalaj mit 1:0. Damit war der Weg ins Finale frei, wo man in Kottengrün auf den SV Blau-Weiß Neuhof traf, der sein Halbfinale mit 3:1 nach Elfmeterschießen gegen den Blumenthaler SV gewonnen hatte.
Im Endspiel entschied Gastspieler Serdar Denkgelen (ESC Geestemünde) zwei Minuten vor Schluss nach einer Ecke von Nehat Shalaj per Kopfball die Partie und versetzte sich und seine Mitspieler in Ekstase. Nach aufregenden Gruppen- und Finalspielen hatten sich die Männer den Titel redlich verdient.
Nach dem Sieg gegen die Bayern versprach Denkgelen, er werde sich bei einem Titelgewinn seine Haare abschneiden lassen. Er hielt Wort. Nun läuft der „Wolf“, wie der Innenverteidiger genannt wird, nach der Rasur durch Stürmer Ahmet Karaca mit einer Glatze herum.
Bereits im entscheidenden Gruppenspiel gegen die Gastgeber aus Kottengrün hatte Denkgelen das wichtige Tor zum 3:0-Endstand geköpft. Damit war der OSC mit sieben Punkten und dank der Tordifferenz nach der finalen 0:1-Gruppenspiel-Niederlage gegen die SV Ebersbach/Fils als Tabellenzweiter ins Achtelfinale eingezogen, während für die Gastgeber der Traum vom Gewinn der deutschen Meisterschaft platzte.
„Gegen Ebersbach lagen wir nach fünf Sekunden mit 0:1 zurück, danach haben sie sich mit Mann und Maus hinten reingestellt. Zehn Minuten vor Schluss haben wir dann nur noch das Ergebnis gehalten, da ein 0:2 das Aus bedeutet hätte“, sagte Böning nach der einzigen Niederlage.
Nach dem glatten 2:0-Sieg im Achtelfinale gegen den Torgelower FC Greif sahen die Zuschauer im Viertelfinale ein Elfmeterdrama gegen den mit ehemaligen Regionalligaspielern besetzten FSV Spandauer Kickers. Nach dem bitteren Aus im vergangenen Jahr gegen den HSV Barmbek/Uhlenhorst (8:9) hatten die Seestädter nun gegen die Berliner das Quäntchen Glück auf ihrer Seite und zogen mit einem 6:5 ins Semifinale gegen die Bayern ein.
„Wir haben uns in der Vorrunde durchgeboxt und ab dem Achtelfinale richtig guten Fußball gespielt, weil wir gegen bessere Mannschaften mehr Räume hatten. Nach dem Turnier sprachen die Organisatoren vom besten Halbfinalspiel der vergangenen zehn Jahre“, sagte Nehat Shalaj. Mit einem Solo über die linke Seite war er nach innen gezogen und wollte eine scharfe Flanke auf Behar Nebihi zirkeln. Der Stürmer verpasste knapp das Leder, das an Freund und Feind vorbei segelte und vom Innenpfosten ins Tor trudelte. „Wir hätten durchaus höher gewinnen können, da Ahmet Karaca und Roman Opalka jeweils noch an der Latte scheiterten“, fügte der Matchwinner hinzu.
Schon vor dem Finale lief es den OSC-Akteuren bei der Nationalhymne kalt den Rücken herunter. Die Zuschauer sahen dann einen überlegenen OSC. Am 8./9. Juni 2018 wollen die Olympischen in Aalen bei Stuttgart erneut zeigen, dass im Bundesland Bremen sehr guter Seniorenfußball gespielt wird und ihren Titel verteidigen. (vs)
Die Ergebnisse: Vorrunde, Gruppe A: Bramfelder SV – OSC 0:1; OSC – MSV Börde Magdeburg 0:0; OSC – SV 1903 Kottengrün 3:0; SV Ebersbach/Fils – OSC 0:1; Achtelfinale: Torgelower FC Greif – OSC 0:2. Viertelfinale: FSV Spandauer Kickers – OSC 5:6 nach Elfmeterschießen; Halbfinale: FC Bayern München – OSC 0:1. Finale: OSC – SV Blau-Weiß Neuhof 1:0.
OSC: Soner Köle, Kirhan Özkan, Serdar Denkgelen, Tarek Chaaban, Ertugrul Kuzu, Yusuf Sahin, Sedat Korkmaz, Dennis Ewert, Nehat Shalaj, Ahmet Karaca, Behar Nebihi, Yunus Gündogdu, Umut Kursun, Roman Opalka, Michael Holler, Ismail Kirmit, Markus Gießler; Trainer: Björn Böning. Teammanager: Cüneyt Gülkan. Physio: Olaf Bruns. Betreuer: Holger Dahnke.
Dieser Artikel stammt von der Nordsee-Zeitung