Nach viel Pech unterliegt Solln 2:4 bei NK Dinamo

Schon vor dem Anpfiff ahnte der Sollner Anhang, dass es für ihre Erste eine schwere Kiste werden würde. Den Kroaten sah man ihre körperliche Überlegenheit von weitem an, und an Erfahrung hatten sie sicher auch mehr als die meisten Sollner Spieler aufzubieten. Dass es aber gleich zu Anfang knüppeldick kam, damit hatte keiner gerechnet. In der 7. Minute hatte Keeper Hassinger sich bei einem laufenden Dinamo-Angriff weit vom Tor wegbegeben, während sich in der Abwehr ein Loch auftat: Crnkovic nutzte die Chance und netzte zum 1:0 in das leere Tor ein. Gleich danach verfehlte Denis Falcan das Tor ganz knapp. Ganz bitter kurz darauf die Situation, als sich der aufgerückte Abwehrmann Michi Hackl an der Schulter verletzte und die sofortige Auswechselung signalisierte. Bereits in der 11 Minute musste Sebastian Seidel für Hackl auflaufen. Der optimal von Jakob Berz ins Rennen geschickte und beharrlich durchlaufende Denis Falcan sorgte wenig später für einen Lichtblick in Form des 1:1-Ausgleichstreffers. Die erste halbe Stunde war noch nicht ganz komplett, da war Solln schon wieder im Hintertreffen, und das fast durch eine Kopie des 1:0. Eine weitere undichte Stelle in der Abwehr ließ einen Steilpass zu Crnkovic gelangen, für den das 2:1 ein Kinderspiel war. In der verbleibenden guten Viertelstunde der ersten Halbzeit hätte Solln herankommen MÜSSEN, doch das Glück war heute nicht auf der Seite der Gäste. Tobi Stegers toller Schuss wurde von der NK-Abwehr ins Toraus befördert; es folgten 2 Eckbälle, die jeweils abgewehrt wurden (30.). Ein schöner Freistoß von Steger wurde zur Beute von Keeper Baskarad (33.). Eine Minute später verfehlte Sebastian Seidel sein Ziel um Haaresbreite. Er versuchte es noch ein paarmal, doch führen Weitschüsse eher nicht zum Erfolg. Ein Versuch von Simon Metzger kurz vor Ende der regulären Spielzeit wurde von der Abwehr vereitelt, ebenso die nachfolgende Ecke. In der zweiten Halbzeit ging es ungefähr ab der 52. Minute richtig zur Sache. Simon Metzger wurde im Strafraum gelegt; der Pfiff blieb aus. Kurz danach fiel Metzger erneut; da gab es einen Freistoß und Gelb für Sinanovic (53.). Zwei Minuten später kassierte der Sollner Stürmer Tobi Steger Gelb, weil er sich verbal zu dem harten Einsteigen der Kroaten äußerte, und erhielt gleichzeitig die Androhung, im Wiederholungsfall zum Duschen gehen zu müssen. In den folgenden 10 Minuten erwiesen sich die Gäste nicht gerade als offensivstark, aber hinten wehrten sie mehrmals tapfer ab. Benedikt Schneiderbauer machte eine gute Figur, und auch Sedat Cilesiz hatte seine anfänglichen Schwächen abgelegt. Einen Freistoß nach Foul von Sebastian Seidel parierte Torwart Hassinger, und kurz darauf klärte er abermals. Ein Fallrückzieher von Kolundzic war dann aber unhaltbar; NK führte jetzt 3:1. Tobi Steger gab in dieser Szene erneut einen Kommentar ab, der zwar von der harmlosesten Sorte war, aber den Schiedsrichter zur Einlösung seiner Androhung veranlasste. Gelb-Rot für Steger und Solln nur noch zu zehnt. Auch Denis Falcan sah Gelb wegen Meckerns (64.), obgleich er auf seine Funktion als Kapitän hinwies (in der 11. Minute hatte er die Binde von dem ausgeschiedenen Michi Hackl übernommen). Trainer Gleixner sah sein Team wiederholt vom Schiedsrichter benachteiligt und konnte sich kaum mehr beruhigen. Die Gastgeber hatten nun Oberwasser und konnten von der Sollner Abwehr nur vorübergehend gebremst werden. In der 73. Minute zogen die Kroaten gar mit 4:1 davon – Pavlovic hatte nach Zuspiel von Crnkovic getroffen. In den letzten 10 Minuten kamen Lukas Heckl und Marco Blanco für Sebastian Henrici und Simon Metzger. Am auffälligsten war aber immer noch Denis Falcan, der zwar selbst nicht das nötige Glück hatte, aber indirekt den Grundstein für den zweiten Sollner Treffer legte. Nach Falcans Einwurf spielte Pavlovic im Strafraum den Ball im Liegen mit der Hand. Jetzt, wo der Zug für Solln abgefahren war, stimmten die Entscheidungen des Unparteiischen… Den fälligen Elfmeter verwandelte Jakob Berz zum 4:2. Eine Resultaterhöhung durch die Platzherren kurz vor dem Abpfiff unterblieb, denn erst war die Latte im Weg und dann erfolgte ein Abseitspfiff. Ob die Sollner sich beim kommenden Freitagabendspiel in Pullach wohl wieder nach oben schießen können? Der Fünferpack, den der Pullacher Mittelstürmer Ehrhardt heute bei den Würmtalern losgelassen hat, sollte den Sollnern Warnung genug sein.