2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Fotos: FFC Olympia Frankfurt
Fotos: FFC Olympia Frankfurt

Nazi-Schmierereien auf Frankfurter Sportplatz

Unbekannte sprühen NS-Symbole und antisemitische Botschaften auf den Rasen

Unbekannte haben in der Nacht zum Sonntag auf einem Frankfurter Sportplatz ein Bild der Verwüstung hinterlassen. Sie besprühten einen Kunstrasenplatz mit Hakenkreuzen und NS-Symbolen und zerschnitten die Tornetze. Zudem wurde die Leichtathletik-Laufbahn mit der Parole "Lauf Jude, lauf" beschmiert.

Das ganze Chaos eröffnete sich Claus-Peter Henningsen am Sonntagmorgen. Als der Platzwart des FFC Olympia 07 Frankfurt den Platz für die Spiele am Mittag vorbereiten wollte, traute er seinen Augen nicht. Unbekannte hatten in der Nacht das Sportgelände mit antisemitischen Parolen verschmiert und aus insgesamt fünf Toren die Netze herausgeschnitten. Unter den Schmierereien waren Hakenkreuze sowie die Zahl "88", die in rechtsextremen Kreisen als Synonym für "Heil Hitler" gilt.

Die sogenannte "Ostparkarena" im Frankfurter Ostend wurde vom Sportamt umgehend gesperrt, die geplanten Partien am Nachmittag abgesagt. Inzwischen ist die Anlage wieder spielbereit, die Verschmutzungen auf dem Rasen wurden mit Farbentferner beseitigt. Nicht entfernt ist bislang der Schriftzug "Lauf Jude, lauf" auf der Tartanbahn. "Da ist mit Farbentferner nichts zu machen. Es muss wohl ein großes Stück herausgeschnitten und ersetzt werden", sagte ein FFC-Sprecher gegenüber FuPa.

Betroffen ist neben dem FFC Olympia auch der FC Gudesding, der das Sportgelände im Ostend ebenfalls nutzt. Durchaus möglich ist es, dass die Attacke einen antisemitischen Hintergrund hat. Denn der FC Gudesding gilt als Verein mit jüdischer Tradition, einer der Gründer ist der Sohn des früheren Grünen-Politikers Daniel Cohn-Bendit. Allerdings gilt der Club in Frankfurt als Musterbeispiel gelungener Integration. Menschen jüdischen Glaubens spielen dort friedlich zusammen mit Muslimen.

Beide Vereine erstatteten noch am Sonntag Anzeige gegen Unbekannt.



Aufrufe: 012.4.2016, 13:09 Uhr
Frank LeberAutor