2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Symbolbild F: Martinschledde
Symbolbild F: Martinschledde

Gewalt gegen Schiedsrichter: Spieltag fällt aus!

In Arnsberg ist ein kompletter Kreisligaspieltag abgesagt worden. Grund sind zunehmende Pöbeleien und Gewalt gegen Schiedsrichter.

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Die Gewalt im Amateurfußball in Ostwestfalen und anderswo erreicht immer wieder neue, erschreckende Ausmaße. Jetzt zieht ein Kreis die Notbremse und setzt ein Zeichen: Zum Schutz der Schiedsrichter sind für den kommenden Sonntag (12. November) alle Partien in Arnsberg abgesagt worden. Wie der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) mitteilte, sind alle Vereine der Kreisligen A bis D betroffen. Ausgenommen sind nur die Spiele der Frauen und Jugendmannschaften.

Grund für diese Maßnahme seien zunehmende Pöbeleien, Beschimpfungen und Gewalt gegen Schiedsrichter, die am Sonntag in einer Attacke gegen einen jungen Unparteiischen und einem Spielabbruch in der Kreisliga B gipfelten. "Seit einigen Wochen beobachten wir, dass es vermehrt zu ähnlichen Vorfällen und einer allgemeinen Verrohung kommt", sagte Manfred Schnieders, Vizepräsident Fußball im FLVW. "Wir müssen alles tun, um unsere Schiedsrichter zu schützen. Mit der Generalabsage findet bei Spielern, Trainern und Zuschauern hoffentlich ein Umdenken statt."

Auch FLVW-Präsdent Gundolf Walaschewski befürwortet die Reaktion: "Eine Generalabsage ist immer die Ultima Ratio. Wir können die Beweggründe jedoch zu 100 Prozent nachvollziehen und unterstützen die Entscheidung der spielleitenden Stelle im Kreis Arnsberg zum Wohle unserer Schiedsrichter."

Für Markus Baumann, den Vorsitzenden des Fußballkreises Bielefeld, sind solche Maßnahmen momentan meilenweit entfernt. „Bei uns läuft es nach dem Aufreger mit den – inzwischen aufgearbeiteten -zwei Spielabbrüchen am ersten Spieltag in der Kreisliga B ausgesprochen ruhig“, berichtet Baumann, „die Lage hat sich total entspannt“. Nachdem unter der Regie seines Vorgängers Horst-Dieter Knüppel noch ein umfangreiches Mediatorenprogramm zur Deeskalation auf den Plätzen angestoßen worden war, tut sich in dieser Hinsicht aktuell gar nichts. „Es laufen keine präventiven Maßnahmen mehr, weil dafür derzeit schlicht keine Notwendigkeit mehr besteht“, erklärt Markus Baumann – Bielefeld scheint in Sachen Randale auf dem Fußballplatz eine Insel der Seligen zu sein.

Warum das so ist, kann der Kreisvorsitzende sich nicht erklären. „Vielleicht liegt es daran, dass unsere Sportgerichtsbarkeit hart durchgreift und die Schuldigen schnell aus dem Verkehr zieht“, sagt Baumann – aber das ist nur eine Mutmaßung.

Aufrufe: 07.11.2017, 11:45 Uhr
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