2024-05-10T08:19:16.237Z

Aufreger der Woche
F: Martinschledde
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»Schiri-Schläger« sollen selbst Schiedsrichter werden können

Umstrittener Vorschlag des Fußball-Vizepräsidenten des FLVW: Manfred Schnieders wünscht sich ein Modell mit Bewährungsmöglichkeit für Gewaltsünder im Amateurfußball.

Schläge, Tritte oder Kopfnüsse. Der Amateurfußball in Bielefeld wird immer brutaler. Nach dem unglaublichen Wochenende vom 18. November, bei dem es zu vier Spielabbrüchen kam, stehen viele Fans des Amateurfußballs noch immer unter Schock. Besonders die körperliche Gewalt gegen Schiedsrichter gab es in solchen Ausmaßen eigentlich noch nie. Zuletzt bemängelte Bielefelds Schiri-Boss Philip Dräger, dass die Strafen für Gewaltsünder zu lasch sind – und forderte Kreissportgerichte indirekt dazu auf, härter durchzugreifen. Einer, der diesen Weg anscheinend nicht gehen will, ist Manfred Schnieders. Der Vizepräsident Fußball beim Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) setzt auf Bewährungsmöglichkeiten, die zumindest fragwürdig klingen.


Im Gespräch mit nw.de gibt der Vizepräsident an, dass er sich bei der Bestrafung von Gewalttätern ein Modell mit Bewährungsmöglichkeit wünscht. „Ein Spieler, der den Schiedsrichter geschlagen hat, sollte seine Sperre verkürzen können, indem er selbst als Unparteiischer tätig wird", sagt Schnieders. Dazu habe der Verband sogar einen Arbeitskreis für Gewaltprävention eingerichtet.

Ob das der richtige Weg ist, wenn Schlagen, Treten, Kopfstöße und Anspucken gegenüber Unparteiischen langsam zur Normalität werden, bleibt abzuwarten. Kreisschiedsrichterausschussvorsitzender in Bielefeld, Philip Dräger, forderte: „Es ist unumgänglich, bei solchen Vorfällen höhere Strafen auszusprechen.“

Aufrufe: 013.11.2018, 12:15 Uhr
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