Die verspätete Aufstiegsfeier vom SC Peckeloh III

Moin Christian! Tabellenzweiter, Relegationsspiel gegen Gadderbaum II gewonnen, dann im Finale um den Aufstieg knapp mit 1:2 gegen Senne verloren und dank des Türk-Sport-Aufstiegs trotzdem nächste Saison in der Kreisliga B. Erzähl bitte etwas zu dieser verrückten Saison.

Christian Neu: "Hi! Ja, ich denke mal, wenn man sich die Tabelle in der Hin- und Rückserie anschaut, waren wir in der Hinserie ein bisschen besser unterwegs. Wir hatten eine sehr, sehr gute Vorbereitung und waren immer 16-17 Mann beim Training. In der Hinrundentabelle waren wir ganz klar Tabellenführer, in der Rückrunde dann nur Vierter. Wir hatten leider eine schlechte Wintervorbereitung mit vielen Ausfällen. Verletzungsbedingte Leistungsträger sind ausgefallen, manche waren länger beruflich unterwegs - und wie es so oft kommt in der Kreisliga C, hat auch mal der Hamster Geburtstag. Dann hat man in der Rückserie das ein oder andere Spiel leichtfertig unentschieden gespielt. Das Thema Aufstieg war für den Verein sehr wichtig. Viele Spieler kommen dieses Jahr aus der A-Jugend. Die, die den Sprung nicht in die Landesliga oder A-Liga schaffen, gehen dann wahrscheinlich zu einem anderen B-Ligisten. Dann haben wir gesagt, wir müssen da jetzt ein bisschen gegensteuern. Aufgrund der Verletzungen haben wir auch in den letzten Spielen gute Verstärkung und Unterstützung bekommen. Nicht jeder Landesliga- oder Kreisliga-A-Spieler geht freiwillig in die Kreisliga C. Die haben aber richtig Bock gehabt. Das sind alles gute Typen. Hier verstehen sich auch alle Mannschaftsteile. Auf die Weise, wie wir es dann geschafft haben, dass hat sich keiner gewünscht. Letztendlich lag es auch an der Chancenverwertung. Wir hatten zwar die gesamte Saison das beste Gegentorverhältnis und die beste Abwehr, aber vorne war das immer so ein Manko. In der Summe sind wir aber trotzdem zufrieden.

Ihr habt dann das Relegationsfinale gegen die Reserve vom TuS 08 Senne I knapp verloren. Wie war die Stimmung nach der Niederlage?

Neu: "Ich glaube man hat‘s in dem Bild auch erkannt. Es war eine riesige Enttäuschung. Die ein oder andere Träne musste dann auch getrocknet werden. Natürlich muss die Mannschaft dann zusammengehalten werden. Wir hatten auch im Vorfeld etwas geplant, obwohl ich da eigentlich nicht so ein Fan von bin. Wer hoch fliegt, kann auch tief fallen. Es war aber wichtig, dass wir dann trotzdem uns alle getroffen haben nach Abpfiff. Die Stimmung war nicht sehr gut, aber wir haben das Beste draus gemacht."

Und dann war alles vom FC Türk Sport Bielefeld abhängig. Seid ihr zu deren Spiel gegen SVE Heessen hingefahren? Wie habt ihr das verfolgt?

"Ne, wir waren froh, dass wir alle zusammenbekommen haben - und haben uns Sonntag im Clubheim getroffen. Wir haben das Spiel dann im FuPa-Liveticker verfolgt. Beim 3:0 für Heessen hab' ich mein Handy abgeschaltet und musste mit unserem Co-Trainer erst einmal 'ne Runde um den Block gehen. Nach dem Spiel haben wir dann den Sonntag noch dementsprechend gefeiert und wir konnten die Aufstiegsshirts doch noch verwenden. Ich glaube aber, dass am Freitag mehr gegangen wäre."

Wie war die Reaktion auf den Aufstieg des FC Türk Sport?

"Natürlich sind trotzdem alle Dämme gebrochen. Bei uns war auch noch Pfingstball, wo einige hingegangen sind. 'Ne Bierdusche hab ich mir dann auch noch abgeholt. Wir haben uns noch bei Niklas Ehmke getroffen. Da musste ich noch in den Pool reinspringen. Das war schon gut. Die Musik war laut und um halb 11 kam noch das Ordnungsamt, das war schon was. Der Funke und das Gefühl, wenn man das selbst geschafft hat ist aber nochmal was anderes. Wir haben es aber trotzdem geschafft und das ist für den Verein ganz wichtig, auch für die Zukunft."

Kommen jetzt noch andere Spieler hinzu? Habt ihr Abgänge zu vermelden?

"Nächste Saison kommen circa 10 Leute aus der eigenen A-Jugend. Das wird eine spannende Aufgabe. Ich höre wegen privater Gründe auf. Vor 18 Monaten haben meine Frau und ich Zwillinge bekommen. Die Familie geht jetzt vor. Alex Jetscho und Zdenko Bilic machen weiter. Die Jungs müssen das natürlich nächste Saison auch wollen und nicht wegen jeder Kleinigkeit absagen. Da wird viel über Kraft und Kampf entschieden. Ziel muss es sein, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Der ein oder andere hört auf, aber es bleiben fast alle da. Wir haben einen geschlossenen Mannschaftskern, der stark ausgeprägt ist. Wenn‘s ums Feiern geht, schreien alle: Hier!“

Gibt's für dich eine mögliche Rückkehr?

"Wenn die Kinder im Oktober in die Kita kommen, werd' ich mich vielleicht das ein oder andere mal blicken lassen. Wenn man sein Leben lang mit Fußball zu tun hat, das juckt dann auch irgendwann mal wieder. Aber erstmal geht die Familie jetzt vor."

FuPa Ostwestfalen wünscht dem SC Peckeloh III viel Erfolg in der kommenden B-Liga Saison und Christian Neu eine entspannte Familienzeit!