2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
„Im Sportbetrieb haben wir einen enormen Einbruch der Einnahmen“, sagt Maximilian Wieser, der Vereinsmanager des Kirchheimer SC KSC
„Im Sportbetrieb haben wir einen enormen Einbruch der Einnahmen“, sagt Maximilian Wieser, der Vereinsmanager des Kirchheimer SC KSC

Kirchheimer SC: „Größere Anschaffungen liegen auf Eis“

Interview mit dem KSC-Vereinsmanager Maximilian Wieser

Die Corona-Pandemie betrifft auch den Kirchheimer SC. Welche Auswirkungen die Krise auf den KSC hat, berichtet der Vereinsmanager Maximilian Wieser.

Kirchheim – Trotz Lockerungen haben die über 180 Sportvereine im Landkreis München wegen der Corona-Pandemie weiter mit Problemen zu kämpfen. Der Münchner Merkur hat eine Umfrage unter den Vereinen gestartet: Was bedeutet die Schließung für sie? Welche Reaktionen gibt es von den Mitgliedern? Wie lange reichen die Finanzen und welche Hilfen wünschen sie sich? Zum Beginn der Serie „Sportvereine in der Corona-Krise“, die wir in loser Reihenfolge veröffentlichen, beantwortet Maximilian Wieser, Vereinsmanager des Kirchheimer SC unsere Fragen.

Welche Auswirkungen hatte die vorübergehende Einstellung des Sportbetriebs für Ihren Verein?

Zunächst einmal bedeutete die Einstellung des Sportbetriebs, dass unser Vereinsleben zum Erliegen kam. Deshalb waren wir darum bemüht, für einen Teil der Mitglieder Ersatzangebote zu erstellen. Es wurden Videos gedreht, die auf der Homepage veröffentlicht wurden, um den Mitgliedern Alternativen für zu Hause zu bieten. Dabei haben wir versucht für alle Alters- und Zielgruppen entsprechende Angebote zu entwickeln. So gibt es auf unserer Homepage inzwischen Angebote zu den Schwerpunkten Stabilisation, Herz-Kreislauf, Pilates, Faszienregeneration oder Kurzprogramme für Senioren.

Gibt es vermehrt Kündigungen von Mitgliedschaften oder aber das Gegenteil: Bekundungen von Mitgliedern, auf jeden Fall auch in Krisenzeiten und darüber hinaus zu bleiben?

Mitgliedschaften werden das ganze Jahr hinweg gekündigt. Bislang sind noch keine Kündigungen aufgrund der Coronakrise und der daraus folgenden Einstellung des Sportbetriebes erfolgt. Wir gehen davon aus, dass unsere Mitglieder Verständnis für die aktuelle Situation haben, sich solidarisch zeigen und dem Kirchheimer SC treu bleiben. Dafür sind wir sehr dankbar.

„Wir haben einen enormen Einbruch der Einnahmen zu verzeichnen“

Welche (finanzielle) Perspektive sehen Sie für Ihren Verein nach dem wochenlangen Sportverbot? Bis wann sehen Sie Ihren Verein handlungsfähig?

Als Breitensportverein finanzieren wir uns zu einem großen Teil über Mitgliedsbeiträge und hoffen die Krise wirtschaftlich gesund zu überstehen. Vor allem im Sportbetrieb haben wir einen enormen Einbruch der Einnahmen zu verzeichnen, jedoch fallen hier auch weniger Kosten an. Größere Anschaffungen sind auf Eis gelegt und werden derzeit nicht durchgeführt.

Welche Hilfe erwarten Sie von Sportorganisationen, Fachverbänden oder der Politik?

Die Verbände der einzelnen Sportarten geben ziemlich genau an, unter welchen Auflagen eine Wiederaufnahme des Trainings erfolgen kann. Dies stellt zwar einen erheblichen Aufwand in der Umsetzung dar, ist aber sehr hilfreich. Der Freistaat Bayern hat in diesem Jahr die Vereinspauschale verdoppelt. Dies hilft einige finanzielle Engpässe zu vermeiden. Die Möglichkeit Kurzarbeitergeld zu beantragen, schafft eine weitere Chance, diese zu verringern.

Kirchheim engagiert sich sozial

Gibt es Initiativen Ihres Vereins in Corona-Zeiten (Einkaufsangebote für ältere Mitmenschen, etc.)?

Unsere 2. Fußballmannschaft hat einen Spendenlauf durchgeführt. Jeder Spieler bzw. Trainer ist für sich gelaufen, geskatet oder geradelt. Pro gelaufenem/gefahrenen Kilometer spendeten sie einen bestimmten Betrag. Der erzielte Betrag wurde dann noch von einigen Spendern aufgestockt, sodass 1000 € zu Gunsten der Tafel Kirchheim übergeben werden konnten. Die 1. Fußballmannschaft hat aus ihrer Mannschaftskasse sogenannte Hilfsgutscheine, eine Aktion der Gemeinde, in Wert von 500 € gekauft. Dabei werden Gutscheine gekauft, wobei das Geld dem jeweiligen Betrieb direkt zu Gute kommt. Das Einlösen der Gutscheine erfolgt später.


Aufrufe: 029.5.2020, 09:28 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Redaktion Münchner MerkurAutor