Klassenunterschied kaum zu erkennen

„Wir haben hier gegen ein Team, das unter Profibedingungen trainiert, phasenweise richtig gut gespielt. Was mich besonders stolz macht, ist dass wir 45 Minuten lang nicht eine einzige Chance zugelassen haben und sogar das 2:0 hätten machen müssen“, zeigte sich der SC-Coach sehr angetan von der Vorstellung seiner Mannschaft, die insbesondere vor der Pause kaum einen Klassenunterschied erkennen ließ.

Warnke und Vukoja im Abwehrzentrum

Gegen wieselflinke und technisch starke Gäste hatte Titze ein 4-4-2 aufgeboten und Spielmacher Oliver Warnke neben Mario Vukoja ins Abwehrzentrum beordert. Auf der linken Seite sorgte Außenverteidiger Niklas Golke mit engagierter Zweikampfführung dafür, dass sich sein Vordermann Mika Kraßmann immer wieder gefährlich in die SC-Angriffe einschalten konnte. Auf der rechten Seite war es Außenverteidiger Marco Sobolewski, der im Verbund mit Oliver Gerken für Druck sorgte.
Nach einer stürmischen Hamburger Anfangsphase waren es dann auch die beiden letztgenannten, die den Gästen eine kalte Dusche verpassten. Gerken bediente Sobolewski im Strafraum und dieser schloss platziert zum 1:0 ins lange Eck ab (9.).

Dähnenkamp verpasst das 2:0

Die Gäste antworteten mit verstärktem Einsatz und viel Ballbesitz, ohne aber das Heeslinger Tor ernsthaft in Gefahr zu bringen. Die besseren Gelegenheiten hatten die Gastgeber: Während der 20-Meter-Schuss von Kevin Rehling zu harmlos war, um HSV-Keeper Didzilatis ernsthaft zu prüfen (14.), hätte Justin Dähnenkamp 13 Minuten später das 2:0 machen müssen. Erneut bediente Gerken den mitgelaufenen Sobolewski, dessen Schuss Didzilatis nur nach vorne abwehren konnte. Der Ball fiel Dähnenkamp vor die Füße, doch dieser brachte – sehr zur Überraschung der 330 Zuschauer, die den Torschrei schon auf den Lippen hatten – das Leder nicht am liegenden Keeper vorbei im HSV-Gehäuse unter (27.). Auf der Gegenseite musste Arne Exner erst in der Nachspielzeit nach einem langen Ball Kopf und Kragen riskieren, um dem durchgeeilten HSV-Angreifer den Ball noch vom Fuß zu nehmen.

Eingewechselter SC-Keeper muss nach einer Viertelstunde wieder raus

Einen ausgesprochen unglücklichen Tag erwischte Tom Petter Rode, der nach der Pause für Exner das SC-Tor hütete. Bei einem Lattenkreuztreffer von Peter Beke (47.) wäre er chancenlos gewesen und auch den 1:1-Ausgleich von Moritz Broni Kwarteng, der auf Heeslingens rechter Abwehrseite durchgebrochen war, konnte er beim besten Willen nicht verhindern (51.). Kurz darauf musste er nach einem Pressschlag mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausscheiden.

42-jähriger Heeslinger Torwarttrainer muss in den Kasten

Da der Schiedsrichter den ausgewechselten Exner regelkonform nicht wieder aufs Feld lassen wollte, kam nach minutenlanger Unterbrechung Torwarttrainer Björn Müller zu einem überraschenden Einsatz. Der 42-Jährige erhielt mehrfach Szenenapplaus, war aber beim 1:2 durch Peter Beke (81.) nicht ganz unbeteiligt. „Da hätte ich wohl raus müssen“, räumte er nach dem starken SC-Auftritt durchaus gut gelaunt ein.

Heeslinger SC: Arne Exner (46. Tom Petter Rode, 60. Björn Müller) – Jan-Ove Edeling (68. Maximilian Köhnken), Mario Vukoja, Marco Sobolewski (68. Dennis Janssen), Oliver Warnke, Lennard Martens (84. Sven Tomelzick), Niklas Golke (46. Gustav Balzer), Kevin Rehling, Oliver Gerken (46. Justin Heinbockel), Mika Kraßmann (68. Dragan Muharemi), Justin Dähnenkamp (74. Darvin Stüve)