2024-05-02T16:12:49.858Z

Testspiel

Heeslingen verliert gegen St. Pauli II

Rund 300 Zuschauer sehen beim Testspiel im Heeslinger Waldstadion zwei ziemlich unterschiedliche Halbzeiten

Heeslingen. Es war kein fußballerischer Leckerbissen, was den rund 300 Zuschauern da im Heeslinger Waldstadion geboten wurde. Aber zumindest in der ersten Halbzeit zeigten beide Mannschaften ein schnelles und abwechslungsreiches Spiel, in dem vor allem der Profi-Nachwuchs aus Hamburg die individuellen Fehler der Heeslinger gnadenlos bestrafte, und so die Partie bereits vor der Pause entschied.

Heeslingen - St. Pauli II


Das erste Spiel unter Pandemie-Bedingungen war auch für die ehrenamtlichen Helfer des Heeslinger SC eine Herausforderung. Adress-Erfassung am Einlass, deutlich mehr Ordner als üblich, Glasscheiben an den Bratwurstbuden, abgesperrte Bereiche – es war deutlich zu sehen, dass der Fußball auch im Amateur-Bereich derzeit völlig anders ist, als ihn alle Beteiligten kennen.

Sportlich zeigte der Regionalligist aus dem Hamburger Kiez-Viertel schnell, dass Fehler auf diesem Niveau völlig humorlos ausgenutzt werden. So markierte Veli Sulejmani nach einem Fehler der Heeslinger Hintermannschaft das 0:1 (7. Minute), elf Minuten später wurde auf 0:2 gestellt, wieder nach einem Abwehrfehler. Der Name des Torschützen blieb verborgen, denn die Hamburger hatten einige Akteure dabei, die als Gastspieler auf dem Spielbericht vermerkt werden, aber dann nicht bei Fussball.de in der Spielstatistik auftauchen.

Geheimnisvoller Gastspieler

Ein ähnliches Geheimnis gab es beim Heeslinger SC um den Spieler mit der Rückennummer 9, der stand nämlich auch nicht auf dem veröffentlichten Spielbericht. Den Zuschauern fiel er das erste Mal in der 32. Minute auf, da flankte er von der linken Seite präzise in den Fünf-Meter-Raum, wo Kevin Rehling, aktuell gefährlichster Angreifer im Dress des Heeslinger SC, das mögliche Kopfballtor nur um Millimeter verpasste.

Nur zwei Minuten später markierte dann der geheimnisvolle Gastspieler selbst den Anschlusstreffer. Stadionsprecher Hans-Hermann Wegener verkündete zunächst zwar das Tor, konnte aber den Namen des Schützen ebenfalls nicht nennen. Es dauerte dann ein paar Minuten, bis der Name doch noch nachgeliefert wurde. Julian Ulbricht trug die Nummer 9, und zeigte 45 Minuten lang eine mehr als ansprechende Leistung.

Nach Schlusspfiff zu diesem Gastspieler befragt, gab sich Team-Manager Carsten Schult noch recht einsilbig. „Er ist ein Gastspieler.“ Das war alles, was Schult über den Akteur aus den Reihen des Hamburger SV II sagen mochte. Der 21-Jährige ist über die Junioren-Bundesligamannschaften des HSV ins Regionalliga-Team gekommen. Am 2. September wird sich zeigen, welches Trikot er beim Spiel Heeslingen gegen HSV II trägt.

Trainer wechseln durch

St. Pauli machte dann vor der Pause weiter Druck, Veli Sulejmani nutzte in der 39. Minute abermals einen Abspielfehler der Heeslinger, um frühzeitig den Endstand zu markieren. Beide Trainer wechselten zur Pause dann kräftig durch. Beim Heeslinger SC führte das dazu, dass die Defensive deutlich stablier wurde. Aber offensiv ging bei beiden Teams nicht mehr so richtig viel, die Partie spielte sich weitgehend zwischen den beiden Strafräumen ab. Die Torhüter hatten auf beiden Seiten nicht mehr wirklich viel zu tun.

„Wir haben in der ersten Viertelstunde mit einem Ködel in der Hose gespielt“, fand HSC-Coach Sören Titze deutliche Worte der Kritik. „Erst danach haben wir auch mal selbst Aktionen nach vorne kreiert. Aus dem Spiel heraus haben wir aber nicht wirklich viele Chancen für St. Pauli zugelassen, dafür reichlich individuelle Fehler gemacht. Ein Kontertor nach einer eigenen Ecke geht gar nicht, und vor dem dritten Tor führen wir einen unnötigen Zweikampf im Mittelfeld. Das waren alles ärgerliche Gegentore.“

In der Offensive sah Sören Titze seine Mannschaft nicht konsequent genug, hätte sich mehr Abschlüsse gewünscht. „Es war dann am Ende ein typisches Testspiel. Vielleicht nicht so attraktiv für die Zuschauer, aber mit vielen Erkenntnissen für den Trainer“, sagte Titze gegenüber der ZEVENER ZEITUNG. Für den HSC-Coach war es ein erfolgreicher Test, auch wenn die kleinen Fehler so hart bestraft wurden. „Das Spiel hat gezeigt, wir können mithalten. Aber dafür müssen alle elf Spieler voll konzentriert sein.“

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Aufrufe: 024.8.2020, 12:00 Uhr
Zevener Zeitung / Andreas KurthAutor