„Wir leisten uns brutale Fehler, müssen hinterherlaufen, kommen ran, machen unsere Chancen nicht und der Gegner schließlich den Sack zu.“ Eine Analyse, die SCP II-Trainer Michél Kniat aktuell auch vom Tonband ablaufen lassen könnte, denn die Gründe für die jüngsten Paderborner Gegentore lassen sich allesamt auf einen Nenner bringen. „Wir sind nicht wach genug. Wenn bei einem System, in dem es um das frühe Attackieren geht, ein paar Spieler pennen oder die Situation nicht erkennen, dann ist es schwierig“, wurde Kniat deutlich. Es passt ins Bild, dass sich vor dem Anstoß auch noch Kapitän Jean Ghafourian eine Leistenzerrung zuzog und nicht auflaufen konnte. Gegen Hamm hatte schon nach 180 Sekunden SCP-II-Torwart Leon Brüggemeier einen Blackout.
Brüggemeier spielt Ball in die Füße des Gegners
Die schon in den letzten Wochen nicht fehlerfreie Profileihgabe schlug einen Ball in die Füße der Gastgeber. Hamm schaltete schnell um und Grodowski traf zur Führung. „Nach drei Minuten ist das einfach brutal“, so Kniat. Paderborn war aber nicht lange geschockt, nutzte nur die ebenso vorhandenen Chancen nicht. Oliver Schindler schoss aus 14 Metern drüber (10. Min.). „Für die Zuschauer war es ein super Spiel. Es ging hin und her. Hamm hatte mehr davon“, sagte Kniat. Wieder Grodowski traf zum 0:2 aus Paderborner Sicht (38.). Dardan Karimani scheiterte kurz darauf mit einem Fernschuss (40.), dann legte er für Phil Sieben auf, der zum 1:2-Anschluss einköpfte (44.).
Nach der Pause sind die Chancen da, aber Hamm macht die Tore
Ein guter Zeitpunkt und Paderborn kam auch griffig aus der Kabine. Luka-Nikolas Driller vergab per Kopf (52.), Leonel Brodersen verpasste ebenso den Ausgleich (55.). So kam es, wie es kommen musste, Hamm blieb abgezockt und Schmidt machte das 1:3 (58.). Mit dem 1:4 durch Franke war der Deckel drauf (78.). Karimani betrieb mit dem 2:4 noch Ergebniskosmetik (90.). „Wir haben schon 17 Gegentore kassiert und momentan ein Problem in unserem Defensivspiel. Das kann so auf Dauer nicht weitergehen“, mahnte Kniat.
SCP II: Brüggemeier – Brodersen, Fesser, Driller, Herzenbruch – Mustafa – Sieben (70. Woityzk), Schindler, Gucciardo (46. Latifaj) – Karimani – Düker.