2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
F: Budde
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Vier Halbfinalisten für den Kreispokal gesucht

Neibsheim in Flehingen Außenseiter +++ A-Ligaduell zwischen SV 62 und Rinklingen +++ Zwei Kreisligavergleiche

Am Tag der deutschen Einheit geht es wie in den letzten Jahren um den Einzug in das Halbfinale des Kreispokals. Dabei messen sich die A-Ligisten SV 62 Bruchsal und Rinklingen. Ihr Ligakonkurrent Neibsheim muss zum Landesligaabsteiger Flehingen. Kreisligaduelle gibt es zwischen dem FV Wiesental und Rheinsheim sowie Karlsdorf und Neudorf.

SV 62 Bruchsal - TSV Rinklingen (Mi 14:30)
Den zweiten Dreier in Folge verbuchte der SV 62 am Wochenende. Es war ein fulminanter Auftritt, denn die Bruchsaler glänzten mit einem 7:1-Kantersieg gegen Aufsteiger Flehingen II. So war es für Jochen Schlegel wenig verwunderlich ein „perfekter Sonntag“. Eine Begründung für das unerwartete Schützenfest lieferte der SV-Coach auch: „Einerseits sind erste und zweite Mannschaft ‚noch‘ enger zusammengerückt. Mit Wulf und Herbert haben wir zwei tolle Trainer für die zweite und mit Boris einen prima Torwarttrainer. Meine Spieler haben andererseits erkannt, dass es nur im Kollektiv mit bedingungsloser Disziplin und gegenseitigem Respekt funktioniert.“ Eine kleine Wolke sah Schlegel am Sonntag aber doch über dem Himmel in der Südstadt, wie er berichtete: „Was mich allerdings etwas stört, ist nicht das Tor, sondern die nicht nur für mich unerklärlichen gelben Karten seitens des Schiedsrichters. Und genau das führte letztendlich zur gelb-roten Karte für Simon Knoll. Leider ist er nun für das Viertelfinale gesperrt, was unsere Personalsituation keineswegs verbessert.“
Damit gelingt Schlegel schon eine gute Überleitung zum Pokalspiel am Mittwoch. Auf den Tag genau vor einem Jahr schied der SV 62 in Mingolsheim knapp im Viertelfinale aus. Nun hat die Mannschaft erneut die Chance, die Runde der letzten Vier zu erreichen. Der Trainer erinnert sich noch sehr gut an die knappe Niederlage gegen Rinklingen vor wenigen Wochen: „Mit Rinklingen kommt eine sehr spielstarke Mannschaft in die Südstadt. Wir haben vor kurzem in Rinklingen verdient 0:1 verloren. Ich habe das Ligaduell noch genau vor Augen und kenne die Stärken und Schwächen des TSV.“ Unabhängig von dieser Niederlage brennt Schlegel auf das Pokalspiel und möchte unbedingt gewinnen: „Der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze. Wir spielen Zuhause in der Südstadt und meine Mannschaft wird bereit sein. Wir wollen und werden diese Chance nutzen und ins Halbfinale einziehen. Ich werde meine Mannschaft schon richtig heiß machen und speziell auf dieses Spiel vorbereiten!“
Weg ins Viertelfinale: 3:0 bei Rheinsheim II (R1), 5:4 n.E. bei Karlsdorf II (R2) und 1:0 gegen Ubstadt (AF).

Zum 2:0-Heimerfolg über Schlusslicht Unteröwisheim zogen die Rinklinger Trainer Simon und Tobias Panhölzl ein gemischtes Fazit: „Gegen Unteröwisheim waren wir der klare Favorit. Dieser Rolle sind wir aber in der ersten Hälfte nicht gerecht geworden. Gründe hierfür waren undiszipliniertes Verhalten und mangelnde Konzentration. Anders können wir unser schlechtes Spiel von Halbzeit eins nicht erklären. Wir hatten Glück, dass der Gast einige Überzahlsituationen nicht gut zu Ende spielte. Außerdem schwächten wir uns Ende der ersten Halbzeit durch einen Platzverweis selbst. In der Halbzeit haben wir unsere Jungs an die Tugenden des Fußballs erinnert. Wir waren uns bewusst, dass wir auch mit einem Mann in Unterzahl in der Lage sind, einen Sieg einzufahren. Und so kam es auch: Wir spielten eine tolle zweite Halbzeit, in der wir jede Menge hochkarätige Chancen hatten und zu Recht den Sieg eingefahren haben.“ Die logische Konsequenz für das Brüdergespann? „Wenn wir jedes Spiel mit der richtigen Einstellung angehen, dann wird es für jeden Gegner schwierig ,uns zu besiegen“, so Simon Panhölzl.
In der Liga steht der TSV gut da und darf nun am Mittwoch im Kreispokal ran. Waren die Rinklinger über Jahrzehnte eher nicht als Pokalmannschaft bekannt, scheiterten sie 2014/15 im Viertelfinale nur knapp an Östringen und standen 2016/17 sogar im Finale, unterlagen da aber Neuthard. Tobias Panhölzl weiß um den Schub, der dadurch entstehen kann: „Vor zwei Jahren sind wir bis ins Finale gekommen und wissen daher, wie viel Positives man aus dem Pokal mitnehmen kann.“ So möchten die Rinklinger gerne wieder weiterkommen: „Unser Anspruch ist es, ins Halbfinale einzuziehen. Dafür werden wir allerdings zwei starke Halbzeiten gebrauchen“, so Tobias Panhölzl, während sich Simon mit dem Gegner beschäftigt, den man vor wenigen Wochen in der Liga schlug: „Unser Gegner 62 Bruchsal hat am Wochenende zumindest vom Ergebnis her eindrucksvoll gezeigt, wozu er in der Lage ist. Wir sind also gewarnt.“
Weg ins Viertelfinale: 4:3 in Unteröwisheim (R1), 4:2 in Bürrenbüchig (R2) und 4:1 in Büchenau (AF).

FC Flehingen - FC Neibsheim (Mi 14:30)
Nach dem Remis in Stettfeld lobte Andreas Schmidt zunächst den Gegner: „Stettfeld ist, seit Elvis Karam dort Trainer ist, immer gut organisiert und somit schwer zu bespielen.“ Mit seiner eigenen Mannschaft war er beim 1:1 hingegen nicht zufrieden: „Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass meine Mannschaft aktuell eine etwas schwächere Phase durchlebt.“
So hofft der FCF-Trainer, dass das Pokalviertelfinale gegen A-Ligist Neibsheim neuen Schwung bring. „Da müssen wir durch und möchten natürlich das Pokalspiel nutzen, um wieder Selbstvertrauen zu tanken.“ Nachdem im Vorjahr Flehingen II das Halbfinale knapp verpasste, bietet sich diese Chance nun der ersten Mannschaft. Schmidt rechnet in Neibsheim aber gewiss nicht mit einem Spziergang: „Auch Neibsheim muss erst einmal geschlagen werden.“
Weg ins Viertelfinale: 2:1 bei Bretten II (R1), 4:3 in Obergrombach (R2) und 7:5 n.E. gegen Büchig (AF).

Wie in der Woche davor musste sich Eugen Seibert mit einem Punkt begnügen. Das stimmte den Trainer des FCN nicht zufrieden: „Wieder haben wir einen Sieg verschenkt. Wir haben in der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit das Fußballspielen eingestellt. Wir haben immer wieder versucht, das Schwierige zu machen. Zu viele einfache und selbst verschuldete Ballverluste waren die Folge. Im Sinne des Fair Play geben wir einen Eckball für den Gegner zu und dieser landet durch ein Eigentor im Netz. Klassisch, pünktlich vor der Pause.“
Dennoch ist für Neibsheims Coach nicht alles schlecht. „Wir können Fussball spielen. Das macht uns Hoffnung auf die nächsten Spiele in der Runde. Wir kennen auch die Fehler, die wir machen. Wir arbeiten daran“, weiß er, kennt er die Aufgaben genau. Nun machen die Neibsheimer aber erst einmal einen Abstecher in den Kreispokal. Nachdem in den letzten vier Jahren je zweimal in der ersten und der zweiten Runde Endstation war, steht der FCN jetzt im Viertelfinale. Die schwere Aufgabe beim Landesligaabsteiger aus Flehingen sorgt bei Seibert nicht für schlaflose Nächte. Vielmehr ist die Vorfreude in seinen Worten spürbar: „Gegen Flehingen gehen wir selbstbewusst ins Spiel. Eine geile Aufgabe für die Jungs. Wir freuen uns alle auf das Spiel. Wir haben nichts zu verlieren und werden unsere Chance wahrnehmen.“
Weg ins Viertelfinale: 3:0 gegen Stettfeld (R1), 1:0 gegen Heidelsheim II (R2) und 2:1 gegen Menzingen (AF).

FV Wiesental - VfR Rheinsheim (Mi 14:30)
Schon die fünfte Niederlage der Saison bezog der FV Wiesental gegen Neuthard. Nach dem deprimierenden 1:5 gegen den Landesligaabsteiger fand Kristian Tomasovic klare Worte: „Ich bin über das Ergebnis und über die Art und Weise in der zweiten Halbzeit mehr als nur enttäuscht. In der ersten Halbzeit hatten wir noch einige hochkarätigen Torchancen inklusive eines Handelfmeters in der fünften Minute, aber die zweite Halbzeit war einfach nur schlecht. Das muss man so deutlich sagen. Gratulation nach Neuthard, der Sieg war verdient.“ So schlug Wiesentals Fußballchef die Alarmglocke: „Der 13. Tabellenplatz kommt nicht von ungefähr, sondern den haben wir uns mehr als verdient. Wir müssen uns alle hinterfragen, was falsch gemacht wird, und nicht die Schuld immer bei Anderen suchen.“
Die Erwartungshaltung vor dem Viertelfinale im Kreispokal ist daher rund um die Zwölfer gedämpft. „Normalerweise müssten wir uns auf das Viertelfinale freuen, aber in unserer Situation kann ich das nicht. Wir wollen zwar gewinnen, aber die Priorität liegt in der Liga. Trotzdem hoffe ich auch viele Zuschauer und auf ein gutes Spiel“, so Tomasovic. Nach zwei Erstundenniederlagen in den letzten beiden Jahren läuft es immerhin in diesem Wettbewerb für die kriselnden Wiesentaler besser. Vielleicht bringt ein Sieg am Mittwoch neuen Schwung.
Weg ins Viertelfinale: 9:0 bei Rheinhausen II (R1), 4:0 in Philippsburg (R2) und 1:0 gegen Zeutern (AF).

Große Enttäuschung herrschte bei Fabio Criscuolo nach dem knappen 0:1 gegen seinen ehemaligen Verein aus Hambrücken: „Diese Niederlage ist sehr bitter, da mindestens eine Punkteteilung, wenn nicht sogar ein Sieg gerechtfertigt gewesen wäre. Am Ende war es ein Elfmeter für die Gäste, der die Entscheidung brachte.“ Mit seiner Mannschaft war der VfR-Spielertrainer indes zufrieden: „Trotzdem ein sehr großes Lob an meine Mannschaft, die sich über 90 Minuten sehr gut präsentiert hat.“
Abstand von der Liga nimmt der VfR am Mittwoch, wenn er versucht, zum dritten Mal in den letzten vier Jahren das Halbfinale des Kreispokals zu erreichen. „Meine Jungs sind heiß auf einen Sieg. Der Einzug ins Halbfinale wäre die Belohnung für die Arbeit der letzten Wochen“, freut sich Criscuolo auf die Partie, in der die Rasenspieler für diese Saison Neuland betreten. „Mit Wiesental haben wir, was den Pokal angeht, den ersten Kreisligisten. Es wird eine interessante Begegnung mit dem hoffentlich besseren Ende für uns“, so Rheinsheims Trainer.
Weg ins Viertelfinale: 10:0 beim FV Wiesental II (R1), 6:0 beim TSV Wiesental II (R2) und 3:2 n.V. in Münzesheim (AF).

FC Karlsdorf - FVgg Neudorf (Mi 14:30)
Die Punktzahl stimmt, die Leistung nicht immer. So stand Andreas Weschenfelder auch nach dem Sieg gegen Neudorf vor dem Rätsel, die beiden gegenläufigen Pole in Einklang zu bringen: „Die Frage ist berechtigt. Wenn mir irgendjemand einen Zettel hinlegt und ich unterschreiben soll, dass wir bei schlechten Leistungen gewinnen, dann mach' ich das und freunde mich damit an, dass wir zwar nicht schön, aber erfolgreich spielen. Man kann sich ja auf alles einstellen und vorbereiten. Erste Germanen kommentieren nach den Spielen schon schmunzelnd mit ‚Hauptsache gewonnen‘.“
Schon am Mittwoch stehen zwei Wiederholungen für die Germania an, wie Weschenfelder berichten kann: „Wir stehen nun zum dritten Mal in Folge im Viertelfinale des Kreispokals und zum zweiten Mal hintereinander gegen Neudorf.“ Nach dem dreimaligen Ausscheiden in der Runde der letzten Acht soll das nicht ein viertes Mal geschehen: „Das Halbfinale haben wir noch nicht erreicht. Wird also mal Zeit. Die Qualifikation für den Verbandspokal wäre jedenfalls eine feine Sache. Wir dürfen uns nur nicht darauf verlassen, dass uns die Leistung vom Sonntag reichen wird.“, so der FCK-Verantwortliche, der abschließend die Ausgangslage skizziert: „Auf jeden Fall können wir behaupten, dass wir uns den Gegner bei seinem letzten Ligaauftritt genau angesehen haben. Die Neudorfer uns aber auch. Ich sehe das weder als Vor- noch als Nachteil. Man kennt sich sowieso. Marvin Ludwig wird gegen seinen alten Verein ausfallen. Er hat sich am Sonntag beim Warmmachen einen Nasenbeinbruch zugezogen und wird uns mehrere Wochen fehlen. Ob Tobias Geiß zurückkehren wird, ist ebenfalls fraglich. Ihn plagt eine Grippe. Es wird eine Gratwanderung: Wir müssen so viel Einsatz und Wille auf den Sportplatz bringen, um Neudorf erneut zu besiegen und das Spiel möglichst in 90 Minuten beenden, um Ressourcen für die nächsten Aufgaben zu sparen.“
Weg ins Viertelfinale: 5:1 bei Hambrücken II (R1), 4:1 gegen Kronau (R2), 2:1 in Oberöwisheim (AF).

An der Niederlage in Karlsdorf waren personelle Unterschiede im Vergleich zum FCK nicht ganz unschuldig. Diese konkretisierte FVgg-Coach Senad Nadarevic so: „Die Niederlage war vermeidbar, aber unsere personelle Situation ist momentan nicht einfach. Zum Schluss hat die Qualität das Spiel entschieden, was ich auch im Vorbericht meinte. Einige Spieler, die höherklassig gespielt haben, machen in Kleinigkeiten einen Unterschied. Ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf. Sie hat 80 Minuten alles gut umgesetzt.“
Der Pokalfinalist von 2014/15 und letzter Saison unternimmt nun einen neuen Anlauf. Wie in der Liga am Wochenende und wie genau vor einem Jahr im Viertelfinale heißt der Gegner Karlsdorf. „Die Woche ist hart. Drei Spiele in der Woche, aber wir würden gerne ins Halbfinale und werden alles dafür tun. Wir müssen in den letzten 15 Minuten hellwach bleiben und genau so auftreten wie am Sonntag“, fordert Nadarevic.
Weg ins Viertelfinale: 2:0 n.V. beim TSV Wiesental (R1), 7:5 in Rheinhausen (R2), 4:3. n.E. in Hambrücken (AF).

Aufrufe: 02.10.2018, 14:45 Uhr
Florian WittmannAutor