2024-05-10T08:19:16.237Z

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Alexander Nollenberger wird ab sofort für den FC Bayern München jubeln. Die Münchner holten ihn kurz vor Ende der Transferperiode.  Archivfoto: Horst Hörger
Alexander Nollenberger wird ab sofort für den FC Bayern München jubeln. Die Münchner holten ihn kurz vor Ende der Transferperiode. Archivfoto: Horst Hörger

Ein schmerzhafter Abgang für Illertissen

Erst zwei Tage im Amt, muss der neue Trainer eine enorme Lücke schließen

Der FV Illertissen ist nicht zu beneiden. Erst schnappt ihm der VfB Stuttgart zu Beginn der Wochen den Trainer weg, dann beginnt die hektische Suche nach einem Nachfolger und zu guter Letzt wechselt auch noch der beste Torschütze zum FC Bayern München. Es ist eine turbulente Woche, in der Herbert Sailer sein Amt beim FVI antritt. Der 46-Jährige ist der neue Trainer des Regionalligisten. Am Donnerstagabend trainierte er zum ersten Mal mit der Mannschaft.

„Das war ein gelungener Einstand“, sagte er der Neu-Ulmer Zeitung. „Sehr positiv“ sei er aufgenommen worden. Neu war die Szenerie für ihn aber nicht. Sailer war schon von 2012 bis 2016 beim FVI. Damals als Co-Trainer von Holger Bachthaler, der zurzeit bei Red Bull Salzburg im Jugendbereich arbeitet. Als Jugendtrainer war Sailer dann auch beim FVI tätig. Zwar erleichterte ihm das den Einstand, sagte er. Die Situation sei jetzt aber trotzdem eine andere. Durch seinen Posten als Cheftrainer lastet mehr Verantwortung auf seinen Schultern als damals als Assistenztrainer.

Vom Jugendtrainer zum Trainer einer Regionalliga-Mannschaft – Herbert Sailer weiß, was das für eine „tolle Chance“ ist. Zumal der FVI mit dem derzeitigen Platz sechs in der Liga sehr gut dasteht für ein Verein mit den Mitteln der Illertisser. Trotzdem zögerte der Maschinenbautechniker etwas, als ihn die Verantwortlichen des FVI am Montagabend angerufen haben. „Ich war genauso überrascht wie der FVI, dass sie keinen Trainer mehr haben.“

Zwar konnte er sich die Aufgabe gut vorstellen, bat aber um etwas Bedenkzeit. „Ich bin berufstätig, habe eine Familie und war Jugendtrainer. Ich wusste nicht, ob ich das zeitlich alles schaffe.“ Am Dienstag gab er dem FV Illertissen aber schließlich sein Okay. Gerade einmal zwei Trainingseinheiten konnte er mit der Mannschaft absolvieren, ehe am Samstag (14 Uhr) sein erstes Testspiel beim Bayernligisten TSV Kottern ansteht. Das ist nicht viel Zeit, um der Mannschaft zusammen mit seinem Co-Trainer Timo Räpple seinen Stempel aufzudrücken – was Sailer zum jetzigen Zeitpunkt aber ohnehin nicht machen will: „Es ist eine intakte Mannschaft, da will ich nicht alles über den Haufen werfen.“

Eine Sache, die er aber angehen muss, ist der Wechsel von Stürmer Alexander Nollenberger. Kurz vor Ende der Transferperiode am Donnerstag schnappten sich die Bayern den 20-Jährigen. Zu wenig Zeit für die Verantwortlichen des FVI, um darauf zu reagieren und einen Ersatz zu verpflichten. „Das schmerzt sehr, vor allem, weil wir nicht mehr reagieren konnten“, sagt Sailer. Mit elf Toren in der Hinrunde war Nollenberger der fünftbeste Torschütze der Liga und ein Garant für den Erfolg der Illertisser. Jetzt ist es Sailers Aufgabe, den Wechsel zu kompensieren und die Lücke zu schließen. Er ist aber zuversichtlich, dass das klappt: „Bei einem neuen Trainer wittert jeder Spieler seine Chance.“

Vielleicht tut sich ja jemand gegen den TSV Kottern hervor. Der wird von Ex-Profi Frank Wiblishauser trainiert und belegt derzeit den sechsten Tabellenplatz in der Bayernliga. Illertissen trifft im Spiel auf zwei ehemalige Akteure, nämlich Andreas Hindelang und Matthias Jocham.
Aufrufe: 03.2.2018, 09:07 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / gioe, hsAutor