Mainzer ringen Offenbach nieder

Eine Extra-Motivation spendete der 1300 deutlich vernehmbare Kehlen starke Offenbacher Anhang. „Wenn man als Mainzer H...sohn beschimpft wird, freut man sich umso mehr, wenn man ein Tor schießt“, grinst Lappe, dessen Freude allerdings kurz vor Schluss getrübt wurde. Nachdem der Torjäger, vom Gegner gestoßen, mit OFC-Keeper Daniel Endres kollidiert war, gab es Gelb-Rot (88.) – eine ebenso überzogene Reaktion des Unparteiischen wie die Ampelkarte auf der Gegenseite gegen Ihab Darwiche (76.). Damit verpasst Lappe das Stadtderby bei Schott Mainz am Freitag.

Unveränderte Formation - eine halbe Stunde lang

Doch erst einmal durfte gejubelt werden. „Wir haben guten Fußball gespielt, waren richtig eklig, haben in der Defensive alles reingehauen“, lobt Trainer Dirk Kunert. Nach gutem Mainzer Start waren vor dem Seitenwechsel indes die Gäste das torgefährlichere Team. OFC-Trainer Oliver Reck hatte am Ende seiner englischen Woche vier Neue für die Startelf nominiert, Kunert beließ es bei der vorigen Samstag beim VfB Stuttgart II mit 2:0 erfolgreichen Formation. Aber nur eine halbe Stunde lang, dann musste Sandro Loechelt mit geschwollener Wade runter.

Bis dahin waren bei der Frage, wer wem den Schneid abkauft, die Angebote schon kräftig in die Höhe geschnellt. Eine gute Kopfballchance ließ Semih Sentürk (17.) aus, 05-Keeper Florian Müller parierte famos gegen den zentral frei stehenden Florian Treske (32.). Ein verteiltes Spiel mit leichten Vorteilen auf Offenbacher Seite sah Kunert vor dem Seitenwechsel. Danach drehten die Mainzer auf. Lappes Scherenschlag flog noch vorbei (58.), doch nach Benjamin Trümners Flanke von links und der neuerlichen Hereingabe Marcel Costlys von rechts schob der Torjäger die Kugel überlegt zum 1:0 ins Netz (60.).

05er haben Dusel bei Lattentreffer und Feldverweis

Die Gäste reagierten entschlossen, Treske per Kopf nach einer Ecke (66.) und Serkan Firat per Freistoß (71.) kamen dem Ausgleich bedrohlich nahe, Serkan Göcer traf wiederum nach einer Ecke die Latte (73.). Mit guter Ordnung, viel Kampfgeist und bald auch begünstigt durch den Offenbacher Platzverweis hielten die Mainzer den Laden sauber – und kamen durch Ridle Bakus Abstauber nach einem Konter und Marcel Costlys Schuss zum 2:0-Endstand (82.).

„Mainz 05 II ist eine tolle Truppe, man sieht Dirks Handschrift“, hielt Reck anerkennend fest. Ein „richtig gutes Spiel von beiden Mannschaften“ sah Kunert, „und wir konnten in der zweiten Halbzeit noch einmal zulegen“. „Taktische Disziplin, Einsatz, Siegeswille – alles hat gestimmt“, lobte Lorenz. Durch den Dreier bleiben die Mainzer am Spitzen-Duo dran.

FSV Mainz 05 II: Müller – Costly, Korczowski, Grau, Neubauer – Loechelt (30. Trümner), Tyrala, Baku – Bülbül (90. Sverko), Petermann (80. Breitenbach) – Lappe.