Dreierpack und Deckel drauf

Es dauerte einige Minuten, bis die Spieler sich auf den böigen Wind eingestellt hatten. Erste spielerische Akzente setzten die Hackenheimer nach gut zehn Minuten. „So sechs Niederlagen am Stück gehen nun mal nicht einfach so an dir vorbei“, zeigte sich Timo Hörning verständnisvoll. Nach einer Viertelstunde wurde Taner Köken kurz nach der Mittellinie von den Beinen geholt und legte sich für den fälligen Standard den Ball selbst hin. Die Mischung aus Schuss und Flanke wurde immer länger, touchierte noch leicht den Querbalken und landete letztendlich im Tor der Hackenheimer.

„Normalerweise hätte uns das Tor beflügeln müssen, stattdessen haben wir nachgelassen“, bemängelt Bretzenheims Stefan Schmidt, dessen Teamkollegen in der Folge immer mehr in die Bredouille kamen. Doch bis kurz vor Pause konnten die Gäste keine ihrer Gelegenheiten nutzen. „Die Reaktion hat schon eine Weile auf sich warten lassen“, erklärt TuS-Trainer Hörning. Seine Mannschaft habe es erst nach 30 Minuten geschafft, befreit aufzuspielen. Dann jedoch mit umso größerer Durchschlagskraft. Noah Heim (41.), Christian Hahn (44.) und Bruder Philipp (45.+1) krempelten das Spiel komplett um. „Da spiegelt sich bei uns fast die gesamte Saison wieder“, gesteht ein enttäuschter Stefan Schwartz ein. Bei vielen Spielen seien nach dem Gegentreffer die Köpfe runtergegangen. So hatte Hackenheim keine Probleme, den Sieg einzufahren. Christian Hahn (62./89.) konnte zwei der vielen Möglichkeiten seiner Elf verwerten. Ganz zur Freude seines Trainers, der nächste Woche gerne wieder einen Dreier einfahren würde: „Ich nehme alles mit. Unsere Farben sind blau-weiß nicht rot-weiß, wie der Weihnachtsmann. Geschenke werden keine mehr verteilt.“

FSV Bretzenheim:Thomas –Pantano, Wald, T. Köken, Abdullah –Schauss, Tasyürek (46. Al-Hamad), Sarikaya, Schwartz – Bislimi, Tächl.

TuS Hackenheim: Monz –Maier (86. Prina), Schulze (70. Ackermann), Wilhelm, Kienle – Hill, C. Hahn, Boecking, Heim – Menger – P. Hahn (75. Krasniqi).

Stefan Schwartz: „Wir haben viel gesprochen unter der Woche und anfangs sah es ja ganz gut aus- Wenn du nach dem Führungstor genauso weiterspielst, wie vorher, ist alles gut. Noch haben wir zwei Spiele in diesem Jahr. Es bringt ja nichts, herum zu reden, wir sind mitten im Abstiegskampf. Wir müssen weiter arbeiten, beißen und das Glück erzwingen.

Timo Hörning: Nach einem Trainerwechsel ist es ja nicht so, dass direkt alles besser ist. Mit dem 1:1 ist der Druck abgefallen. Da hat alles in der Mannschaft gestimmt. Schade, dass Bretzenheim in der zweiten Halbzeit den Dampf rausgenommen hat. Hätten die nicht auf Schadensbegrenzung gespielt, hätten wir noch mehr Spaß gehabt