2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Sebastian Zohm im Interview der Woche. Foto: Fred Neumann/Ig0rZh – stock.adobe
Sebastian Zohm im Interview der Woche. Foto: Fred Neumann/Ig0rZh – stock.adobe

"Aus den Fehlern lernen"

Sebastian Zohm, Trainer des Tabellenletzten FSV Bretzenheim, spricht darüber, was seine Spieler trotz der Niederlagenserie motiviert und der Verein daraus für die Zukunft lernt

Bretzenheim. Ein Unentschieden gegen Rehborn - mehr war für den FSV Bretzenheim in 28 Ligaspielen der A-Klasse Bad Kreuznach nicht zu holen. Zudem stellt die Mannschaft mit nur 17 Toren den schlechtesten Sturm der Liga und mit 164 Gegentreffern die schwächste Abwehr. Die letzten vier Spielzeiten hatte der Verein noch in der Bezirksliga verbracht, jetzt ist er kurz vor Saisonende eine Spielklasse tiefer abgeschlagen am Tabellenende. Trainer Sebastian Zohm erzählt, warum sich das Team trotzdem nie aufgegeben hat und wie es in Zunkunft weitergehen soll.

In der Liga konntet ihr erst ein Unentschieden aus 28 Spielen holen: Woher zieht Ihr eure Motivation trotzdem jedes Wochenende auf den Platz zu gehen?

Es ist schon schwierig, wenn man immer nur verliert. Aber wir haben unsere Spiele nie von vorneherein kampflos abgeschenkt oder gesagt, wir geben uns auf. Wenn wir Mal einen guten Tag haben und alle Spieler fit und da wären, könnten wir auch mehr Punkte holen. Das war aber selten der Fall. Am Ende hat auch Qualität und Erfahrung gefehlt, weil wir mit vielen A-Jugendlichen gespielt haben, sonst hätten wir nicht genug Spieler gehabt.


Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Punkte holt ist eher gering. Was sind eure Erfolgserlebnisse, die im Team gefeiert werden?

Wir wollen schon ins Spiel gehen, um zu gewinnen, das will jeder Sportler. Ich bin aber auch Realist, wir wollten gute Ergebnisse erzielen, das kann dann Mal ein 1:2, 1:3 oder 1:4 sein. Zudem haben sich gerade die jungen Spieler taktisch und persönlich weiterentwickelt. Siege sind schön, aber aus Niederlagen lernt man und weiß kleine Erfolge zu schätzen.


Was sagt eigentlich euer Torwart dazu, dass ihr mittlerweile 164 Gegentore kassiert habt?

Zunächst muss man sagen, dass wir meistens eigentlich gar keinen Torwart hatten, wir mussten uns quasi etwas einfallen lassen. Normalerweise standen verschiedene Feldspieler im Tor. Wir hatten aber auch knappe Spiele dabei, in denen ein Torwart im Tor stand. Mit über 40 machen die Gelenke zwar nicht mehr so mit, aber einen Keeper zu haben ist schon zentral.


Der Abstieg steht bereits lange fest: Wie enttäuscht seid ihr trotzdem noch, dass es eine Klasse runtergeht?

Das tut natürlich weh! So wirklich findet man sich nicht direkt damit ab. Wenn man ein Spiel gewonnen hat, geht man natürlich entspannter in die Woche. Wir sind aber auch jetzt noch weiter motiviert.

Ihr seid bereits letztes Jahr abgestiegen und steht jetzt direkt nochmal am Tabellenende: Wie geht es in Zukunft weiter? Was sind eure Ziele?


Ich habe dem Verein bereits gesagt, dass ich nächste Saison nicht mehr zur Verfügung stehe, der neue Trainer ist schon vorgestellt. Natürlich wird man versuchen, möglichst viele Spieler zu halten und die Niederlagenserie zu stoppen. Man muss aus den Fehlern lernen, dass in Zukunft Entscheidungen früher fallen und den Spielern eine Perspektive geboten wird. Es ist halt im Fußball manchmal einfach so, dass es nicht nur bergauf geht.

Aufrufe: 016.5.2018, 12:00 Uhr
Peter MertesAutor