FuPa-Rückpass: Kreisliga B1 Gießen - Teil 2

Der ASV Gießen II ließ die anderen Reserven der Liga hinter sich und punktete mit hoher Konstanz. Nur im September musste das Team eine vier Spiele andauernde Durststrecke verkraften, die die Weststädter aber mit einem klaren 6:2 gegen Allendorf/Lahn II am 9. Spieltag beendeten. In überragender Form präsentierte sich dabei Offensivmann Serdar Özkan. Der 28-jährige kam nicht nur 18 Mal zum Einsatz, so häufig wie keiner seiner Mitspieler, sondern er erzielte dabei auch 19 Treffer, inklusive drei Dreierpacks. Dank Özkan spielt der ASV offensivtechnisch in der Spitzengruppe.

Auf Platz sieben steht eine Mannschaft, die auf dieser Position zur Winterpause nicht unbedingt viele auf dem Zettel hatten: der SV Dorf-Güll. Letztes Jahr mit nur fünf Siegen meist chancenloser Elfter, formte Trainer Sami Korkmaz in der Vorbereitung eine schlagkräftige Truppe. Besonders das neu gekommene Bruderpaar Viktor und Heinrich Schweizer machte mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Viktor sticht zudem mit 22 Treffern hervor und bildet zusammen mit Sturmpartner Efram Agirman den dritterfolgreichsten Angriff der Klasse. Als eines der wenigen Teams gelang es dem SV einem der „Top-Vier“ ein Bein zu stellen. Nach 2:4-Rückstand trotzten sie Besa Gießen am 12. Spieltag in letzter Sekunde noch ein 4:4 ab. Spektakulär war auch der Auftritt des SV in Dornholzhausen am 10. Spieltag, als sie ein 1:4 binnen 30 Minuten furios noch in einen 7:5-Sieg umbogen.

19. Spieltag: Philipp Kurbjuhn (Sachsenhausen) zieht ab, Johannes Herlitz ist zu spät. Foto: Schepp

Vor einer Mammutaufgabe stand ACE Gießen-Coach Jonny Loeper im Sommer. Rund zehn neue Akteure, überwiegend für den Offensivbereich, wollten integriert werden Dazu stand als Zielvorgabe ein Platz unter den ersten Fünf im Raum. Viel Arbeit, die Loeper und sein Team mit Bravour bewältigten. Zwar fehlte es, trotz der Nachrüstungen, offensiv nach wie vor an Durchschlagskraft. Dafür verließen die Spieler bis zum 14. Spieltag nur zweimal als Verlierer das Feld, ärgerten am 9. Spieltag Salzböden/Odenhausen mit einem 1:1 und gewannen zwei Wochen später das Derby gegen Blau-Weiß mit 4:3. Danach schleppte man sich jedoch mit nur einem Sieg aus fünf Begegnungen in die Pause.

Mit dieser Bilanz sitzen sie dem Fünften aus Garbenteich/Hausen im Nacken. Nur drei Punkte trennt die FSG vom ACE. Vor dieser Saison rückte Goalgetter Philipp Heyse als spielender Trainer in die Übungsleiterposition und der Kader wurde punktuell verstärkt – dazu wurde auch hier ein Platz unter den ersten Fünf ausgegeben. Die FSG liegt derzeit also voll im Soll. Mit Ausnahme eines 1:3 in Dornholzhausen gab es nur zwei Pleiten gegen Besa und eine gegen Sachsenhausen. Dem bis dato punktverlustfreien Villingern trotze die Truppe am 9. Spieltag sogar ein 1:1-Remis ab, nachdem sie eine Woche zuvor Salzböden die erst zweite Pleite (2:1) beigebracht hatten. Maßgeblichen Anteil daran hatte neben Heyse mit 15 Treffern Neuverpflichtung Claude Pouokam Tchamalogne mit 10 Toren. Garbenteich führt damit das „Verfolgerfeld“ der Klasse an. Dass sie noch in den Aufstiegskampf eingreifen können, ist bei neun Punkten Rückstand auf den Vierten aber eher unwahrscheinlich. Den Kampf um die Spitze fechten praktisch seit Saisonbeginn vier Teams untereinander aus.

Bislang musste dabei der SC Sachsenhausen am häufigsten Federn lassen. Der KLA Absteiger, der in den vergangenen Jahren einige Mal den Gang nach unten antreten musste und den direkten Wiederaufstieg nicht als primäres Ziel angepeilt hatte, patzte gegen die drei Mitkonkurrenten (3:5 gegen Salzböden, 0:1 gegen Besa, 1:3 gegen Villingen) und musste sich mit Frankenbach (1:1), Blau-Weiß (2:2) und Utphe II (1:1) jeweils die Punkte teilen. Im Gegenzug stellen die Weststädter mit Villingen die beste Offensive und haben mit Michael Hassler (10 Tore), Neuzugang Fernando Alas (14) und allen voran Dominik Bäcker (28) richtig gute Knipser in ihren Reihen.

15. Spieltag: Besa Gießens Irfan Kus (rechts) stoppt in dieser Szene Salzbödens Heiko Kuhl. Das Verfolgerduell in der Kreisliga B Gießen I endet schließlich 2:2-Unentschieden. Foto: Ben

Zwei Punkte davor steht Salzböden/Odenhausen. Die SG wiederum stellt die größte Überraschung der Hinrunde dar. Ähnlich wie in Frankenbach wurde unter dem neuen Trainer Roy Thormann auch hier der Fokus klar auf die Entwicklung der Jugendspieler gelegt und somit ein Neuaufbau forciert. Das Ganze klappte besser als erwartet. Die jungen Janis Schnitzler und Niklas Bischoff wurden rasch zu Stammkräften, die Auftaktpleite gegen Allendorf/Lahn II (1:2) schnell verdaut und am 17. Spieltag Primus Villingen mit 2:1 die erste Niederlage beigebracht. Zudem stimmt auch in Salzböden die Trefferquote der Offensive: Sven Jäger (11 Tore), Marcel Wagner (12) und Pereira de Lima Ludemberg (14) trafen alle samt zweistellig.

Und die Salzbödener liegen in Lauerstellung. Drei Punkte trennen sie vom FC Besa Gießen. Dieser schrammte in den vergangenen zwei Jahren entweder in der Relegation oder durch den verlorenen direkten Vergleich jeweils nur haarscharf am Aufstieg vorbei. Selbstbewusst wurde daher der Aufstieg als Ziel angegeben. Auch in diesem Jahr könnte es dabei, zumindest im Kampf um den Relegationsplatz, wieder auf den direkten Vergleich ankommen. In diesem Fall hätte Besa nach der bisherigen Saison gegen Sachsenhausen (1:0) die Nase vorne. Gegen Salzböden gab es ein ärgerliches "last minute"-Unentschieden (2:2). Ansonsten ist die Besa Weste aber fast weiß. Neben drei weiteren Punkteteilungen gegen Blau-Weiß (0:0), Allendorf/Lahn II (3:3) und Dorf-Güll (4:4) verlor der FC nur ein einziges Mal: ausgerechnet gegen Spitzenreiter Villingen mit 2:3. Einsame Spitze ist Besa dafür im Sturm. Anton Krasnic und Alban Bucaj kommen gemeinsam auf sensationelle 58 der insgesamt 79 Gießener Tore. Umso bitterer wiegt daher der Abgang Bucajs in Richtung SG Birklar – ein nicht zu kompensierender Ausfall!

7. Spieltag: Angreifer Florian Schneider, der hier abzieht, avanciert mit zwei Treffern zum Matchwinner für die FSG Villingen/Nonneenroth/Hungen beim 3:2-Erfolg gegen Besa Gießen. Foto: Niebergall

2011 trennten den Verein fünf Punkte vom Aufstieg, 2012 waren es drei Punkte, 2013 waren es zwei Zähler auf den Relegationsplatz, letzte Saison führte der Umweg über die Relegation auch nicht zum herbeigesehnten Ziel. Die FSG Villingen/Nonnenroth, die seit Sommer mit dem TSV Hungen zur FSG Villingen/Nonnenroth/Hungen verschmolz, jagt seit Jahren dem Aufstieg hinterher und scheiterte immer wieder knapp. Dieses Jahr soll es nun endlich soweit sein, mit vereinten Kräften und ohne den Umweg über die Relegation. Doch Skepsis war angebracht, da der Kader durch viele Hungener Akteure anwuchs und das Trainerteam um Spielertrainer Florian Schneider vor der Herausforderung stand, diese gut zu integrieren. 20 Spiele später kann konstatiert werden: Mission geglückt. Die FSG marschierte souverän von Spieltag zu Spieltag, ließ sich weder vom 1:1 in Garbenteich, noch von der ersten Pleite in Salzböden Mitte November aus dem Konzept bringen. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf Besa. Eine große Stärke ist die Ausgeglichenheit des Kaders. Die „Last“ des Toreschießens verteilte sich bislang auf viele Schultern, wenn auch Flo Schneider (26) und Michael Döhring (14) hervorstachen.

Nach dem Rückrundenstart am 1. März seid ihr gefordert! Votet ab nächster Woche Montag bis Dienstagfrüh, 8 Uhr, eure KLB 1-„Elf der Woche“ und helft damit den besten Spielern eurer Mannschaft in die FuPa-Auswahl. Wie genau die Wahl funktioniert, Prozedere und Abläufe, ist an dieser Stelle noch einmal ausführlicher nachzulesen.

Wir freuen uns auf eine rege Beteiligung sowie aussagekräftige Ergebnisse für die KLB 1 und natürlich auch für unsere anderen heimischen Ligen!

Ganz wichtig dabei: Spieler, denen keine konkrete Position zugeordnet wurde, werden in der Wahl definitiv nicht berücksichtigt! Diese müsstet ihr vorab entsprechend nachtragen.

Bleibt also nicht auf der Bank hocken, sondern k(l)ickt mit! Auf fupa.net/mittelhessen!

P.S.: Wenn euer Portrait-Foto in der "Elf-der-Woche"-Darstellung fehlt: Registriert euch ganz einfach bei FuPa und fügt das Bild selbst ein oder schickt es an die Redaktion (fupa-mittelhessen@email.de).