2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Im Sturm eine Klasse für sich: Bretzenheims Timo Ernst (Mitte) lässt Croatia-Torwart Ivan Gavran (links) und Kristjan Glavinic keine Möglichkeit zum Eingreifen mehr.	Foto: pa/Axel Schmitz
Im Sturm eine Klasse für sich: Bretzenheims Timo Ernst (Mitte) lässt Croatia-Torwart Ivan Gavran (links) und Kristjan Glavinic keine Möglichkeit zum Eingreifen mehr. Foto: pa/Axel Schmitz

Das beste Team stellt auch den Meister

Nach zwei zweiten Plätzen sichert sich die TSG Bretzenheim bei der Kreismeisterschaft in Saulheim den Titel

Saulheim. Erwartungsgemäß hat die TSG Bretzenheim die Futsalkreismeisterschaft Mainz-Bingen für sich entschieden. Der Fußball-Landesligist siegte auch völlig zurecht. Über das gesamte Turnier gesehen dominierten die Bretzenheimer, was sich auch in der K.o.-Runde widerspiegelte. Mit einem 5:1-Sieg über den FC livingroom Mainz im Halbfinale und einem 5:2-Erfolg gegen Croatia Mainz im Finale stellte sich nicht lange die Frage nach dem Sieger. Und das ist keine Selbstverständlichkeit, wie TSG-Coach Timo Schmidt herausstreicht: ,,Wenn es immer so einfach wäre..."

Ein großer Faktor war sicherlich die Spielfreude der TSG-Kicker, die richtig Lust auf die Veranstaltung hatten und auch deshalb ihre technische Überlegenheit mehrfach erfolgreich zur Schau stellten. Das Lob muss auch an den Bretzenheimer Keeper Christian Wölfelschneider weitergereicht werden, an den Schmidt die Verantwortung für den Hallenkick übergab. Aus einem einfachen Grund: Der 26-jährige ist quasi ein Futsalfanatiker und kennt sich wie kein Zweiter im Verein in diesem Hallensport aus. Deshalb ,,wäre es blöd, wenn man das nicht nutzen würde", sagt Schmidt. Neben seinem Teamkollegen Marcus Nungesser spielt Wölfelschneider für die Futsal-Südwestauswahl, vor gar nicht allzu langer Zeit absolvierte er den Fifa-Futsal-Lehrgang. Platz eins ist ein Triumph, der sich aus der Sicht von Wölfelschneider nach zwei zweiten Plätzen bei den vergangenen beiden Teilnahmen abzeichnete: ,,Aller guten Dinge sind drei."

Bezahlt machte sich die Trainingseinheit, die Wölfelschneider vor dem Turnier ansetzte, um dort nochmal seinen Mitspielern ,,taktisch und technisch" den letzten Feinschliff mitzugeben. Nächste Woche ist er dann wieder für die Südwestauswahl in Duisburg beim Länderpokal dabei und auch der 30. Januar ist nun ein Pflichttermin für ihn, wenn die TSG Bretzenheim bei der Futsal-Südwestmeisterschaft in der Binger Rundsporthalle antreten wird. Ein ungünstiger Termin, da sich die TSG zu diesem Zeitpunkt im Trainingslager in Edenkoben befindet, aber eine Absage kommt überhaupt nicht in Frage. ,,Das lassen wir nicht sausen, das haben wir uns erarbeitet. Wir werden mit ein paar Jungs nach Bingen rüberfahren und die anderen werden im Trainingslager bleiben. Das kann auch ein Push für die Rückrunde geben, ich sehe das positiv", berichtet Schmidt. Wölfelschneider spricht auch von einer Ehre, den Kreis Mainz-Bingen dort vertreten zu dürfen.

Gegenüber einer Teilnahme am 30. Januar war auch Gastgeber FSV Saulheim nicht abgeneigt. Jedoch fehlte es dem Bezirksligisten nach einer makellosen Vorrunde plötzlich an Torgefahr. FSV-Stürmer Daniel Weyl selbstkritisch: ,,Wir haben den Faden verloren. Unsere Laufwege waren komisch", wenngleich er einschränkt: ,,Es ist schon schwierig, wenn sich die Gegner hintenrein stellen." Im Endeffekt sei es ärgerlich gewesen, zweimal im Sechsmeterschießen verloren zu haben, aber ,,wir gehen trotzdem mit einem positiven Gefühl raus", so Weyl weiter. Schließlich präsentierte sich Saulheim auch wieder als Gemeinschaft. So mangelte es nicht an Unterstützung, weshalb der FSV nach Abpfiff eines Spiels immer das eigene, zahlreich anwesende Publikum beklatschte. ,,Das war ein Dank an die Leute, die da waren. Bei uns ist es familiär, da haben wir uns dazu verpflichtet gefühlt, ihnen zu zeigen, dass wir das mitbekommen", erklärt Weyl die Geste nach jedem Saulheimer Auftritt.

Einige Regeldiskussionen

Hier und da gab es in der Ritter-Hundt-Halle auch immer wieder einmal Diskussionen bezüglich der Regeln. Auch bedingt dadurch, dass die Schiedsrichter für Futsal nicht ausgebildet werden. Schmidt nimmt da aber die Kicker in die Pflicht: ,,Die Schiedsrichter haben einen guten Job gemacht. Manchmal muss man als Spieler auch ruhig sein, man muss sich nicht wegen allem aufregen."

Unterdessen konnte Heinz Krollmann vom Kreisvorstand Mainz-Bingen seine Enttäuschung über das größtenteils aus unterklassigen Mannschaften bestehende Teilnehmerfeld nicht verbergen. Allerdings nicht, ohne den Teams in Saulheim auch ein Kompliment zu machen. ,,Die wollen noch, geben richtig Gas und freuen sich über einen Sieg in der Halle. Es macht Spaß, so was zu sehen. Aber es fehlt ein bisschen der Pfeffer ohne die höherklassigen Mannschaften und die Zuschauer bleiben weg. Das ist schade."



Aufrufe: 010.1.2016, 21:45 Uhr
Nico BrunettiAutor