2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Froh­na­tur kämpft um den An­schluss

Joy-Slayd Mi­ckels fei­er­te am vo­ri­gen Wo­chen­en­de nach ei­ner lan­ger Ver­let­zung sein Come­back beim Mit­tel­rhein­li­gis­ten FC Weg­berg-Beeck. Sei­ne Kar­rie­re star­te­te er bei den VSF Amern, bei Bo­rus­sia Mön­chen­glad­bach spiel­te er bis zur U23.

Es gibt Spie­ler, die in­te­grie­ren sich bei ei­nem neu­en Ver­ein rasch, und es gibt Spie­ler, die brau­chen da­für et­was län­ger. Im Tur­bo­tem­po ging das bei Joy-Slayd Mi­ckels. An­fang Au­gust heu­er­te der 25-jäh­ri­ge Of­fen­si­v­all­roun­der (Lieb­lings­po­si­ti­on hän­gen­de Spit­ze) in Beeck an - und war mit sei­ner of­fe­nen und le­bens­lus­ti­gen Art di­rekt mit­ten­drin statt nur da­bei - und das, ob­wohl er zu­nächst mal noch wo­chen­lang zum Zu­schau­en ver­ur­teilt war.

Denn bei sei­nem vor­he­ri­gen Ver­ein, Re­gio­nal­li­gist SV Rö­ding­hau­sen, hat­te er sich En­de Fe­bru­ar ei­nen Pa­tel­la­seh­nen­an­riss zu­ge­zo­gen - und an dem la­bo­rier­te der Deutsch-Kon­go­le­se noch bis tief in den Sep­tem­ber hin­ein. Am 13. Sep­tem­ber, beim 2:0 ge­gen den FC Hürth, fei­er­te er dann per Ein­wechs­lung sein De­büt im Beecker Dress. Bei sei­nem zwei­ten Ein­satz ei­ne Wo­che spä­ter wur­de er schon zum Match­win­ner: Als Ein­wech­sel­spie­ler traf er zum 1:0-Sieg beim SV Brei­nig. Bei sei­nem vier­ten Ein­satz, beim 1:0 im Spit­zen­spiel beim FC Hen­nef, stand er erst­mals in der Start­elf - und muss­te zur Pau­se mit ei­ner Knie­ver­let­zung (Kno­chen­ödem) aus­ge­wech­selt wer­den. Fol­ge: Er­neut muss­te Mi­ckels wo­chen­lang pau­sie­ren - bis vo­ri­gen Sonn­tag. Da fei­er­te er als Ein­wech­sel­spie­ler beim 0:2 in Köln-Pesch sein Come­back, mit dem ei­gent­lich erst nach der Win­ter­pau­se ge­rech­net wor­den war. „Ich ha­be eben gu­tes Heil­fleisch“, stellt Mi­ckels schmun­zelnd fest.

Vom er­neu­ten Rück­schlag hat­te er sich auch nicht aus der Bahn wer­fen las­sen: „Es hät­te nichts ge­bracht, dar­über zu kla­gen und Trüb­sal zu bla­sen. Dann hät­te ich viel­leicht noch De­pres­sio­nen be­kom­men.“ Rich­tig fit ist er lo­gi­scher Wei­se jetzt noch nicht - als Jo­ker ist er für Beeck aber den­noch mehr als wert­voll. „Slayd kann mit sei­ner Krea­ti­vi­tät auf dem Platz schon für die be­son­de­ren Mo­men­te sor­gen. Er ist spiel­in­tel­li­gent, hat ei­nen gu­ten An­tritt und ei­nen eben­sol­chen Schuss, bringt die nö­ti­ge Tor­ge­fähr­lich­keit mit - und ist auch ein­fach ein gu­ter Typ. Er bringt mit sei­ner Art rich­tig gu­te Lau­ne rein“, sagt sein Trai­ner Mi­cha­el Bur­let.

Ein­fach nur ein Gu­te-Lau­ne-On­kel möch­te Mi­ckels aber na­tür­lich auch nicht sein. „Oh­ne Spaß im Trai­ning geht es nicht. Doch wenn die Ein­heit dann be­ginnt, swit­che ich so­fort um, bin sehr kon­zen­triert“, sagt Mi­ckels. Größ­ten­teils oh­ne ihn hat Beeck sei­ne bis­lang zehn Sie­ge ein­ge­fah­ren, die den Klee­blät­tern die Ta­bel­len­füh­rung be­schert ha­ben. „Klar - ich möch­te mit Beeck nun auch den Auf­stieg in die Re­gio­nal­li­ga schaf­fen“, be­kräf­tigt Beecks pro­mi­nen­tes­ter Som­mer­zu­gang.

Dass er über­haupt am Grenz­land­ring an­ge­heu­ert hat, hat nicht zu­letzt pri­va­te Grün­de: Sei­ne Fa­mi­lie wohnt in Mön­chen­glad­bach-Lür­rip - und die ist nicht ge­ra­de klein. Denn ob­wohl Mi­ckels erst 25 ist, hat er be­reits vier Kin­der im Al­ter von neun bis zwei Jah­ren. Ge­bo­ren ist Mi­ckels in Sieg­burg, auf­ge­wach­sen aber in Schwalm­tal, wo er un­ter An­lei­tung sei­ner Va­ters Jac­ques bei den VSF Amern kick­te. Mit elf Jah­ren folg­te der Wech­sel zu Bo­rus­sia Mön­chen­glad­bach, wo er spä­ter den Sprung in die U23 schaff­te und sei­ne ers­ten bei­den Se­nio­ren­jah­re er­leb­te. Es folg­ten vie­le Sta­tio­nen mit je­weils nur kur­zer Ver­weil­dau­er: in der Schweiz in Aarau und Aar­gau, in Nor­we­gen in Ström­men, zu­letzt je­weils ei­ne Sai­son bei den Re­gio­nal­li­gis­ten Ale­man­nia Aa­chen und eben Rö­ding­hau­sen. In Beeck fühlt er sich sehr wohl: „Das passt“, sagt er. Den Fuß­bal­ler Mi­ckels gibt es üb­ri­gens qua­si drei­fach: Sein Zwil­lings­bru­der Joy-Lan­ce spielt für Nord­ost-Re­gio­nal­li­gist Wa­cker Nord­hau­sen, sein ein Jahr jün­ge­rer Bru­der Le­roy-Jac­ques für Dritt­li­gist MSV Duis­burg.

Aufrufe: 014.11.2019, 20:00 Uhr
RP / Mario EmondsAutor