Führungswechsel beim FC Türk Sport

„Das ist aber ganz und gar nicht so“, wiegelt Bas ab: Seine Demission bei einer Vorstandssitzung am Samstag sei ein „geordneter Rückzug“ gewesen. „Da ich beruflich zu sehr eingespannt bin, kann ich den Verein nicht mehr in vorderster Linie führen. Wir sind uns aber einig, dass der FC Türk Sport meine Ideen und Anregungen weiter verfolgen wird, auch wenn ich nur noch im Hintergrund arbeite“, sagt Selim Bas. Insbesondere halte der FCT an der von ihm erarbeiteten Strategie für einen neuen Platz fest, mit dem das ewige Provisorium Kupferhammer endlich ad acta gelegt werden soll.
Der zurückgetretene FCT-Vorsitzende hat schon Kontakt zum Immobilienbetrieb der Stadt Bielefeld aufgenommen, Gespräche mit Sportamt und Sportbund sollen folgen. „Wir glauben angesichts fehlender Kunstrasenplätze im Bielefelder Süden gute Chancen zu haben, unser Projekt verwirklichen zu können“, sagt Bas, dessen Entwurf schon komplett visualisiert ist.

Für Bas hängt die Zukunft des FC Türk Sport extrem von den Rahmenbedingungen ab, die sich der Klub schafft. „Wir sparen bewusst am Etat für die erste Mannschaft, um den neuen Platz mitfinanzieren zu können“, erklärt der Architekt, der den gesamten Vorstand auf diese Marschroute eingeschworen hat. „Die Leute, die in Kürze das Zepter übernehmen werden, liegen auf der gleichen Linie“, versichert Bas – hohe Aufwendungen für Spieler wird es am Kupferhammer also auch in Zukunft nicht geben.
„Ab der kommenden Saison dürfte sich unsere Arbeit im Nachwuchsbereich aber erstmals auch für die erste Mannschaft auszahlen, da einige hoffnungsvolle A-Jugendliche dann aufrücken“, erklärt Bas. Und was ist mit aktuellen Verstärkungen für das im Abstiegskampf befindliche Team? „Es sind genug interessante Spieler auf dem Markt, so dass wir in der Winterpause reagieren können“, kündigt der scheidende FCT-Vorsitzende Transferaktivitäten für das kommende Jahr an.

Sezgin Baytar, der den Trainerjob von Yusuf Oyluctarhan übernommen hat, hört das gern. „Es muss sich Einiges tun, damit wir eine realistische Chance haben, die Klasse zu halten“, sagt der Coach, der eigentlich gerne bleiben möchte, seine Zusage aber von den Entwicklungen der nächsten Wochen abhängig macht. „Wenn man mich hier in Ruhe arbeiten und mich meine Vorstellungen verwirklichen lässt, bleibe ich gerne“, sagt Baytar. Er ist sich aber nicht sicher, ob die Nachfolger von Selim Bas ihn gewähren lassen: „Deshalb warte ich erstmal ab, welche Leute auf der Sitzung am 4. November in die Führungspositionen beim FC Türk Sport gewählt werden.“