2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Den Wiederaufstieg in die Landesliga fest im Blick: Tegernheims Übungsleiter Peter Dobler. F: Brüssel
Den Wiederaufstieg in die Landesliga fest im Blick: Tegernheims Übungsleiter Peter Dobler. F: Brüssel

Dobler: »Sind noch lange nicht durch.«

Tegernheims Trainer spricht über seine bisherige Zeit beim FC, den Aufstiegskampf und die Kaderplanung.

Der FC Tegernheim ist auf dem besten Weg zur direkten Rückkehr in die Fußball-Landesliga. Erst in drei Punktspielen ließen die Jungs vom Hohen Sand Punkte liegen, verloren überhaupt erst einmal. Zum Ende der Hinrunde hat sich Cheftrainer Peter Dobler bereitwillig unseren Fragen gestellt.

FuPa: Herr Dobler, 13 Siege aus den letzten 14 Spielen, souveräner Herbstmeister geworden – es könnte nicht besser laufen, oder?
Peter Dobler (34): Ich denke, nach dem Abstieg aus der Landesliga können wir bislang hochzufrieden sein. Wir sind von Anfang an die Gejagten gewesen. Dieser Rolle muss man immer erst einmal gerecht werden. Die Mannschaft hat sich trotz der vieler junger Spieler und Neuzugänge recht schnell gefunden. Mit der Punkteausbeute können wir absolut zufrieden sein. Auch wenn wir in ein paar Spielen eine weniger gute Leistung gezeigt haben, konnten wir meist dennoch punkten. Es waren aber auch sehr gute Spiele dabei.

Welche Spiele waren nicht so gut?
Da denke ich natürlich an unsere einzige Niederlage, dem 1:0 in Hainsacker, zurück. Da haben wir einen richtig schlechten Tag erwischt und keine konzentrierte Leistung abrufen können. Aber auch sonst gab es die ein oder anderen Spiele und Momente, wo die Leistung nicht über 90 Minuten gestimmt hat. Wie beim 1:2-Arbeitssieg gegen den FC Jura letzten Samstag.

An welchen Schwachstellen gilt es noch zu feilen?
Wir hatten das Problem, dass uns einige wichtige und gestandene Spieler wie Piesch, Lang oder Keeper Aumann früh in der Saison weggebrochen sind. Deswegen kommen viele junge Spieler zum Einsatz, bei denen noch Schwankungen drin sind. Wir müssen es besser hinbekommen, konstant unsere Leistungen zu liefern. Darauf liegt unser Hauptaugenmerk. Für uns ist es aber auch wichtig, dass die Jungs als Team zusammenwachsen. Und man sieht auch: wenn es nicht so läuft, ist trotzdem jeder für den anderen da.

An über der Hälfte eurer bisherigen Tore direkt beteiligt: Kapitän Michael Fischer entwickelt sich ja immer mehr zu eurer Lebensversicherung.
Auf jeden Fall. Fischer ist auf und neben dem Platz ein ganz wichtiger Spieler, nicht nur wegen seiner Tore. Er geht auch in schwierigen Phasen voran, peitscht die Jungs nach vorne. Vor allem für die jungen Spieler ist er extrem wichtig, damit sie sich schnell integrieren. Mich freut’s für ihn, dass er so vorne weggeht.

Vor Saisonbeginn wurde das Ziel, binnen zwei Jahre den Wiederaufstieg zu schaffen, ausgesprochen. Soll es nach der tollen Hinrunde in dieser Saison schon der Aufstieg sein oder wäre ein weiteres Bezirksliga-Jahr auch kein Beinbruch?
Wir hatten deshalb den Plan von zwei Jahren, weil wir nicht wussten, wie die Jungen einschlagen und wie sich die Mannschaft in der Bezirksliga zurechtfindet. Aktuell läuft es aber richtig gut. Momentan haben wir schon das Ziel, den Wiederaufstieg bereits diese Saison zu packen. Wir wissen aber auch, dass wir noch lange nicht durch sind. Es wird ein steiniger Weg. Wir wollen natürlich, heuer ist der Aufstieg aber kein Muss.

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Glauben Sie, die Verfolger aus Lam, Roding und Vilzing sind in der Lage, euch noch einzuholen?
Uns stehen vor der Winterpause wichtige Duelle gegen direkte Konkurrenten bevor. Wenn wir hier Federn lassen und nicht punkten, schaut es natürlich gleich ganz anders aus. Natürlich sind Roding, Lam oder Vilzing in der Lage, uns einzuholen.

Besteht personell auf der ein oder anderen Position noch Handlungsbedarf?
Wir haben mit Adrian Neumeier vom FC Deisenhofen bereits einen Torwart für das neue Jahr verpflichtet. Das war notwendig, weil sich Kevin Aumann einen Kreuzbandriss zugezogen hat und Andreas Beer ab November beruflich in Ingolstadt ist. Ansonsten halten wir natürlich Augen und Ohren offen, auch wenn wir uns nicht unbedingt verstärken müssen. Wir können dem aktuellen Kader bis Saisonende vertrauen.

Seit gut vier Monaten sind Sie nun beim FC Tegernheim. Wie gefällt es Ihnen hier?
Mir gefällt’s richtig gut. Von den Verantwortlichen um Abteilungsleiter Johann Weigert habe ich die volle Rückendeckung und erfahre von ihnen eine extreme Unterstützung. Natürlich kann ich mir vorstellen, hier längerfristig zu bleiben, auch wenn der Fußball sehr schnelllebig ist.

Wie schaut Ihre persönliche Perspektive aus? Trauen Sie sich nach dem gehobenen Amateurbereich irgendwann eine Aufgabe im professionellen Fußball als Vorstand Sport oder Manager zu?
Das spielt in meinen Gedanken noch keine Rolle. Ich bin sowieso keiner, der da langfristig denkt, sondern lebe im Hier und Jetzt. Was sich ergibt, wird sich zeigen.


Das Interview führte Florian Würthele.

Seit Juni hat Peter Dobler nun das Traineramt beim FC Tegernheim inne. Zuletzt hatte der 34-Jährige für ein gutes Jahr den niederbayerischen Bezirksligisten TSV Abendsberg betreut. In Regensburg machte er sich einen Namen als langjähriger Trainer des TSV Kareth-Lappersdorf, den er 2012 von der Bezirksoberliga in die Landesliga führte. Zuvor trainierte der gebürtige Regensburger, wohnhaft in Steinsberg bei Regenstauf, zwei Jugendteams des SSV Jahn Regensburg und war DFB-Stützpunktcoach. Der frühere Auswahlspieler spielte in der Jugend beim FSV Steinsberg, TSV Kareth-Lappersdorf und der SG Post/Süd Regensburg. Im Herrenbereich schnürte er seine Fußballschuhe für den SV Zeitlarn, den Freien TuS und die SpVgg Hainsacker.

Aufrufe: 01.11.2016, 00:05 Uhr
Florian WürtheleAutor